Gesamtinhaltsverzeichnis 2017

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Heft 1/2017

umschlag_Vorschau_1-17_druck__CC2017.inddPfarrer Björn Fischer von der Radebeuler Friedenskirche findet im Editorial Gedanken zum Jahreswechsel

Karin (Gerhardt) Baum macht in „Die andere Seite“ auf die aktuelle Ausstellung mit 16 Künstlern in der Radebeuler Stadtgalerie aufmerksam

Dr. Jens Baumann hält in „Relevant oder alles erledigt?“ eine Rück- und Vorschau auf den vor 24 Jahren gegründeten Verein für Denkmalpflege und neues Bauen

Wolfgang Zimmermann besuchte die Premiere „Von einem der auszog das Gruseln zu lernen“ an den Landesbühnen Sachsen

Thomas Gerlach zeigt sich in „Zeichen und Gestalt“ erneut begeistert von der zweiten Ausstellung zur Dresdner Kunst auf der Hohen Straße 35

Sascha Graedtke führt in „Mit Wenzel durchs Jahr 2017“ in die zwölfteilige Lyrikreihe mit Texten des Liedermachers Hans-Eckardt Wenzel ein

Zum Titelbild Januar

Der achteckige, schiefergedeckte Pavillon im Grundstück der Diakonie, Obere Bergstraße 1 u. 3, wurde wahrscheinlich 1893 zum Zeitpunkt des Umbaus der Villa (Ob. Bergstr. 1) errichtet. Es handelt sich um den kleineren von zwei im parkartigen Grundstück vorhandenen Pavillons – der größere steht an der Ecke Obere Bergstraße / Dr.-Rudolf-Friedrichs-Straße und könnte später vorgestellt werden.

Diese kleine Laube hatten die Hausmeister der Radebeuler Diakonie wegen des Verwaltungsneubaus versetzen müssen und sehr ordentlich repariert.

Dietrich Lohse

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Heft 2/2017

Die Großbaustelle zwischen Freiligrath- und Hauptstraße im Spannungsfeld zwischen Abriss und Neubebauung ist Gegenstand des Editorials von Sascha Graedtke

Karin (Gerhardt) Baum berichtet in „Vier vor zwölf oder Bürgertreff in Radebeul-West eröffnet“ von der neuen Initiative für die Erhaltung von Läden und einer lebendigen Straßenkultur

Michael Mitzschke macht in „40 Jahre Restaurierung der Hoflößnitz und Zwingerbaumeister Ulrich Aust“ auf einen Gesprächsabend in Hoflößnitz am 24.2. um 19.30 Uhr aufmerksam

Elisabeth Aust erinnert sich an den Puppenspieler und Regisseur Carl Schröder

Denkmalpfleger Dietrich Lohse begibt sich mit dem Objekt Meißner Str. 172 nunmehr nach der Sanierung auf baugeschichtliche Spuren

Mit Wenzel poetisch durch das Jahr 2017: Das Abschminklied

Zum Titelbild Februar

Die viereckige, hölzerne Gartenlaube über der Anhöhe im Grundstück Freiligrathstraße 4 ist zusammen mit der Mietvilla 1895 entstanden und hat sich leicht ruinös noch bis 2004 erhalten. Die neuen Eigentümer Constanze Schüttoff und Dr. Felix Schubert haben 2004 dann nicht nur das Wohnhaus saniert, sondern auch die Gartenlaube nach Befund neu errichtet und, korrespondierend mit den Fenstern des Hauses, mit einer grauen Lasur versehen. Der ihr eigene Charme wird noch durch die mehrfarbig gestaltete Klinkerwand auf der Straßenseite gesteigert.

Die an den Kanten gefasten Stützen und Riegel bilden die Konstruktion, das Lattenwerk, diagonal und an anderer Stelle orthogonal eingesetzt, bildet Zier und teilweisen Sichtschutz. Das flache Walmdach hatte ursprünglich wohl eine Schieferdeckung, dann Dachpappe, doch die neue Zink-Bahnendeckung ist eine haltbare Alternative, die auch ästhetischen Ansprüchen gerecht wird

Hier sah ich schon Kinder aus dem Hause spielen – ein sicheres Zeichen, dass die Laube auch heute noch angenommen und genutzt wird.

Dietrich Lohse

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Heft 3/2017

Im Editorial beklagt Ilona Rau am Beispiel von »Samson et Dalila« an den Landesbühnen Sachsen das Missverhältnis zwischen Inszenierungsaufwand und den wenigen Aufführungen der selten gespielten Oper

Tobias Michael Wolf erinnert in Zum 100. Geburtstag von J. W. Graebner an den einst führenden Architekten an der Seite von Rudolf Schilling

Anlässlich des bevorstehenden 80. Geburtstages zeichnet Dietrich Lohse in
„Ein Lebensrückblick – Dr. M. Kazmirowski“ ein persönliches Porträt der Jubilarin

Dietmar Kunze macht in »Beirich trifft Gräfe« auf die aktuelle Ausstellung in den Verkaufsräumen von „Wein&fein“ auf der Hauptstraße aufmerksam

Karin (Gerhardt) Baum widmet sich in „Neueste Schenkungen in der Stadtgalerie“ zum programmatischen Inhalt der aktuellen Ausstellung

Bertram Kazmirowski berichtet in „Zur »Winnetou«-Neuverfilmung“ von vergnüglichen Stunden mit der Familie und in Rückerinnerung an einstige Helden der eigenen Kindheit

Zum Titelbild März

Nicht nur in Radebeul gibt es Gartenlauben, im Coswiger Ortsteil Kötitz finden wir im Park der „Villa Teresa“, Kötitzer Straße 30, gleich zwei solche. Die interessantere von beiden steht zwischen hohen Parkbäumen an einem kleinen Teich und hat eine ostasiatische Anmutung. Eigentlich ist sie achteckig, hat aber an den vier äußeren Eckpunkten freistehende Holzstützen, auf denen der Dachüberstand ruht. Die geschweifte Dachform aber auch die kontrastreiche Farbgebung (gehobelte Vierkanthölzer sind kräftig rot, Füllbretter und Fenstersprossen dagegen weiß) erinnern an japanische oder chinesische Tempelarchitektur. Ähnliche fernöstliche Anleihen treten in der Baugeschichte unserer Region gelegentlich auf, wie z.B. beim Schloss Pillnitz.
Wir gehen sicherlich nicht fehl, wenn wir den Pavillon als zeitgleich mit der Villa um 1870 errichtet annehmen. Das der Musikkunst verpflichtete Künstlerpaar Eugen
d’ Albert und Teresa Carrenos besaß Villa und Park in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, daher auch der Name „Villa Teresa“, heute ein Ort der Kultur mit Gesang, Kammermusik und Lesungen.
Es scheint, als hätte der um 2002 instand gesetzte Pavillon nun ein paar kleinere Reparaturen nötig, ehe größere Schäden entstehen.

Dietrich Lohse

Nachtrag zum Titelbild 03/17

Diese Laube ist japanisches Original, das 1900 auf Wunsch des damaligen Besitzers der Villa P. J. Matter, einem Schweizer Weltreisenden, aus Japan per Schiff über Hamburg nach Coswig kam. Insofern ist das genaue Alter unbekannt.

Dietrich Lohse

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Heft 4/2017

Gegenstand des Editorials von Sascha Graedtke ist der Abbruch der ehemaligen Theaterwerkstätten der Landesbühnen Sachsen

Michael Mitzschke gibt in Was tut sich eigentlich in Zitzchewigs Charlotte? einen Abriss über die aktuellen Entwicklungen des renommierten Restaurants

Bertram Kazmirowski berichtet in Selbstversuch mit Todesfolge Zur Premiere von »Dr Jekyll und Mr. Hyde« von der neuesten Schauspielinszenierung an den Landesbühnen Sachsen

Sebastian Hennig erinnert in Zum Tod der Malerin und Grafikerin Petra Vohland an das Schaffen und Wirken der kürzlich verstorbenen Künstlerin

Karl Uwe Baum besuchte als Radebeuler den Dresdner Geschichtsmarkt – Ein Erlebnisbericht

Dietrich Lohse stellt in Christian Lempe – Verabschiedung in den Ruhestand eine Persönlichkeit vor, die 35 Jahre im Dienst der Radebeuler Diakonie stand

 

Zum Titelbild April

In der Tiefe des Privatgrundstücks Clara-Zetkin-Straße 5 befindet sich diese Stablaube über sechseckigem Grundriss, flankiert von einer ca. 120-jährigen Linde. Wir können von zeitgleicher Errichtung der Gartenlaube mit der Mietvilla um 1895 ausgehen.

Der Begriff Stablaube geht auf die verwendeten Rundhölzer, also Stäbe, von Fichte oder Kiefer zurück – die Konstruktionshölzer ca. 8-10cm Durchmesser, die diagonal als Gitterwerk eingesetzten Hölzer ca. 3–4cm, dazu ein paar Wandteile aus Brettern (Wind- oder Sichtschutz). Die Rundhölzer könnten original sogar mit Rinde verbaut worden sein, was der Laube seinerzeit einen noch naturnäheren Charakter verliehen hätte. Durch Austrocknung ist die Rinde in der Zeit von über 100 Jahren abgefallen und verrottet. Üblicherweise wurden die Rundhölzer dann mit Karbolineum oä. gestrichen, wofür die dunkelbraune Färbung spricht. Leider ist es bei notwendigen Reparaturarbeiten heute nicht leicht, immer das passende Holz zu finden.

Es handelt sich um einen in den Lößnitzorten um 1900 häufig gebauten Typ von Gartenlaube, meist mit viereckigem Grundriss, hier die etwas größere sechseckige Variante mit Zeltdach und offenem Giebeldreieck auf der Eingangsseite.

Dietrich Lohse

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Heft 5/2017

Im Editorial macht sich Ilona Rau im Rahmen des neuen Bürgerbüros auf der Bahnhofsstraße Gedanken über die künftige Nutzung des Bahnhofs in Radebeul-West und des Lößnitzbades

Dajana König lädt in „Vollsperrung der Bahnhofstraße ODER Einladung zum Stadtteilfest“ zum Frühlingsspektakel am 13. Mai ein

Kulturamtsleiter Alexander Lange macht in seiner Eröffnungsrede „Zur Ausstellung »Geheime Gärten«“ auf die aktuelle Ausstellung mit Bildern und Collagen von Antje Schönauer in der Stadtgalerie aufmerksam

Katja Leiteritz lädt in „Führung durch den »Bilzhof am Jägerberg« – ehem. Wohnhaus von Eduard Bilz“ zu einer Führung am 24.6. im Grundstück

Dietrich Lohse zeigt sich in „Die Gröbahäuser am Rosa-Luxemburg-Platz“ begeistert von der vollendeten Sanierung des Gebäudeensembles

Thomas Gerlach beschreibt in „Vom Versuch, in Reichenberg ein Putzbild zu retten“ im Zuge der Abrissarbeiten des Gasthofes in Reichenberg, ein Sgraffittowerk von Hermann Glöckner zu bewahren

Zum Titelbild Mai

Im Hof des Weingutes und privaten Gebäudeensembles „Grundhof“, Paradiesstraße 66/68, stehen gleich zwei hölzerne, fast baugleiche Pavillons. Sie flankieren heute den Eingang des sogen. Turmhauses von 1808 (seit einem Brand im Jahre 1944 fehlen Hauptdach und Turm) und dürften m.E. die ältesten Radebeuler Lauben sein. Sie sind noch im 18. Jahrhundert entstanden und hatten zunächst Bezug zum Eingang des Herrenhauses, wie eine ältere Abbildung zeigt. Nach Aussage des Eigentümers Dr. Cramer kam es um 1820 zur Umsetzung zumindest eines, des südlichen von beiden Pavillons, so dass die beiden Pavillons heute eine andere Zuordnung haben. Den Hof schließt ein kleiner Park ab, in dem gerade im Frühjahr Krokusse, Narzissen und Träubchenhyazinthen blühen.

In beiden Pavillons mit Mansarddächern erkennen wir beste Zimmermannsarbeit mit gehobelten Kanthölzern, Brettern und Lattenwerk. Die Dächer sind mit dunklem Schiefer gedeckt, die weiß gehaltenen Hölzer stehen dazu in schönem Kontrast. Durch natürlichen Bewuchs (vor allem Efeu) wirken die Lauben romantisch. Spätestens wenn die Anstriche auf Holz mal erneuert werden sollten, müsste man hier einen Rückschnitt vornehmen.

Dietrich Lohse

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Heft 6/2017


Im Editorial stellt Sascha Graedtke in Hinblick auf den seit Jahren stagnierenden Autorenkreis wiederholt die bange Frage nach der mittelfristigen Zukunft der „Vorschau“

Thomas Gerlach macht in „Zwischen Welten“ auf die aktuelle Ausstellung zur grafischen Malerei von Anne-K. Pinkert in der Stadtgalerie aufmerksam

Bertram Kazmirowski zeichnet in „Zur Verabschiedung von KMD Karlheinz Kaiser“ ein persönliches Porträt vom langjährigen Kantor der Radebeuler Friedenskirche

Dr. Dietmar Kunze betreibt in „Weg ins Paradies“ an historischen Gebäuden gezielte Architekturkritik auf dem versteckten Weg im Herzen von Radebeul

Bertram Kazmirowski zeigt sich in: Entrückt ins Paradies – Zur Uraufführung von „In Gottes eigenem Land“ begeistert von dem großangelegten Werk an den Landesbühnen Sachsen

Denkmalpfleger i.R. Dietrich Lohse begibt sich in „Ein viel fotografiertes, aber dennoch verschwundenes Haus im Lößnitzgrund“ wiederholt auf geschichtliche und denkmalpflegerische Spurensuche

 

Zum Titelbild Juni

Etwas versteckt im Grundstück Ludwig-Jahn-Straße 2 steht ein interessanter, achteckiger Pavillon mit pagodenartigem, doppeltem Zeltdach. Von den acht Wandflächen haben vier Fenster, bzw. Türen, im Wechsel dazu sind die anderen vier Wände geschlossen und zeigen eine in Holz gearbeitete Ornamentik, die entfernt an die Renaissance erinnert – eine aufwändige Zimmermannsarbeit von etwa 1900.

Die konstruktiven Hölzer sind braun, die Füllflächen gebrochen weiß und grün gestrichen. Entsprechend der Bauzeit haben die durch Sprossen gegliederten Fenster kleinteilige, farbige Gläser. Wie die beiden Dächer original gedeckt waren, weiß man nicht – die letzten beiden Deckungen erfolgten mit Dachpappe. Die originale metallische Spitze – eine Blüte mit drei Blättern in Zink – existiert nicht mehr.

Die kleine Villa und den Pavillon errichtete der Verlagsbesitzer Mittelbach, der in der benachbarten Nr. 4 u.a. Landkarten hergestellt hatte.

Den Tipp, noch im März Fotos vom Pavillon zu machen, verdanke ich der heutigen Eigentümerin Frau Dehne. Das Grundstück ist stark durchgrünt, so dass später im Jahr kaum eine Fotomöglichkeit bestanden hätte.

Dietrich Lohse

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Heft 7/2017

Im Editorial schreibt Ilona Rau über eine Variante zur Neugestaltung der Bahnhofstraße in Radebeul-West.

Angelika Guetter gratuliert dem Radebeuler Maler Peter Graf zum 80. Geburtstag.

Das Meinholdsche Turmhaus und seine Besitzer sind der Inhalt einer Betrachtung von Gudrun Täubert.

Das 2. X-JAZZ Festival in Radebeul kommentiert Wolfgang Zimmermann.

In der Betrachtung von K. U. Baum über Seifensteine geht es nochmals um die Bahnhofstraße in Radebeul.

 

 

 

 

 

 

Zum Titelbild Juli

Im großen Grundstück der Villa Steinbach, Bennostraße 41, bestehend aus Weinberg und Park finden wir zwei unterschiedliche Gartenlauben. Diejenige, die mitten im Park steht, ist insofern die interessantere, weil sie an einem künstlichen Teich steht, in dem sich die Laube spiegeln kann. Nach meiner Schätzung könnte die hölzerne Laube um 1880 entstanden sein. Dieser Typ von Laube entspricht mit drei geschlossenen und der vierten, offenen Seite [S-Seite] einer verkleinerten Variante von Liegehallen in Luftkureinrichtungen – zu Bilz’ Zeiten war ja Oberlößnitz mal ein Luftkurort. Über rechteckigem Grundriss erheben sich auf einem niedrigen Steinsockel drei Wandflächen mit Fensteranteilen aus gehobelten Balken und Brettern, darüber ein flaches, mit Schiefer gedecktes Satteldach. Der mittige Eingang schließt oben in einer Dreiecksform als Wiederholung der Dachschräge ab. Brüstungselemente zeichnen in Holz eine barocke Dockenform nach. Die in hellen Farben gehaltene Laube spielt im täglichen Leben der Eigentümer, Familie Gerhardt, immer noch eine Rolle.

Dietrich Lohse

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Heft 8/2017


Im Editorial gibt Sascha Graedtke ein Stimmungsbild von Radebeul zwischen Hochsommer und Ferienzeit

Karin (Gerhardt) Baum lädt mit „Geliebte Wesen erwachen und musizieren“ in die neue Ausstellung von Christiane Latendorf in der Radebeuler Stadtgalerie ein

Dirk Ebert berichtet in „Die Radebeuler SPD feiert ihr 125-jähriges Jubiläum“ von der langen Tradition der Partei in Radebeul

Wolfgang Zimmermann besuchte die neue Ausstellung von Monika Schlechter in der Radebeuler Stadtbibliothek am Kulturbahnhof

Angelika Guetter stellt in „Willkommen zur Vor-und Rückschau der Landesbühnen Sachsen“ den neuen Spielplan des Radebeuler Theaters vor.

Dietrich Lohse zeigt sich mit zwei Leserzuschriften zu seinem Beitrag in „Ein viel fotografiertes, aber dennoch verschwundenes Haus im Lößnitzgrund“ erfreut über neue Erkenntnisse und Details

 

 

Zum Titelbild August

Die sechseckige Stablaube in der Blumenstraße 21 wird sicherlich vielen bekannt sein, weil sie an der Straßenecke Blumenstraße/ Gradsteg auf einer Einfriedungsmauer steht. Sie erzielt so einerseits eine städtebauliche Wirkung, war aber anderseits für die Bewohner immer auch eine ideale „Ausgucklaube“. Die kleine „Villa Elsbeth“ wurde 1893 errichtet. Für die Entstehung der Laube ist kein genaues Datum bekannt, es könnte aber um 1900 liegen, womit ich meine Schätzung mit „um 1880“ in der Broschüre „Gartenlauben“ (2004) revidieren möchte. Trotz leichtem Schiefstand ist diese dunkelbraune Stablaube weitestgehend original erhalten geblieben – als nächstes müsste eventuell mal die Deckung mit Dachpappe erneuert werden. Interessant sind die historischen Ausstattungen, auf die mich die Eigentümer aufmerksam machten, ein Holztisch und zwei Bänke, alles in Weiß.

Mit meinem Foto musste ich lange warten, denn in anderen Jahren gehörte immer ein schön bepflanzter Blumenkasten zu dieser Laube. Was wohl auch zeigt, wie sehr sich hier die Eigentümer mit ihrer Laube identifizieren. Nun sind die Blumen da und alles ist gut, bis auf den vor die Laube gesetzten Verteilerkasten, vielleicht!

Dietrich Lohse

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Heft 9/2017

Mensch, ärgert Euch nicht, ruft Ilona Rau der Radebeuler Stadtverwaltung im Editorial zu

Karin Baum informiert in „Das Wissen wächst mit der Sammlung“ auf die aktuelle Ausstellung in der Radebeuler Stadtgalerie

Karin (Gerhardt) Baum berichtet über den Förderkreis der Stadtgalerie Radebeul e.V.

Zum Tag des Offenen Denkmals 2017 lädt Katja Leiteritz ein

Wolfgang Zimmermann besuchte die Ausstellung „Reisen, reisen in die weite Ferne… !” in Coswig

Die Kunstspuren Radebeul laden zum Tag des Offenen Ateliers ein

Dietrich Lohse stellt einen neuen stillen Brunnen in der Oberlößnitz vor

 

 

 

Zum Titelbild September

Zeitgleich zum Bau der großen Villa Eduard-Bilz-Straße 23 (Fa. Ziller, wohl Arch. Steinmetz) entstand 1906 südlich von dieser ein Pavillon über rechteckigem Grundriss. Selten harmoniert in Radebeul eine Laube, respektive Pavillon. so gut mit dem Hauptgebäude, insbesondere drücken das die Dachform [Mansarddach] und das Material der Dachdeckung (Bíberschwanzziegel) aus. Der Pavillon steht in der Tiefe des Grundstücks auf einem bepflanzten Erdhügel. Durch die aktuellen Eigentümer wurde das Holz- und Lattenwerk repariert und weiß gestrichen und die Laube von allen Personen der Familien Lippik und Petzholtz (3 Generationen) oft genutzt.
Eine Besonderheit besteht hier darin, dass diese Laube unterkellert ist. Genauer müsste ich sagen, dass sie über einem alten Kellergewölbe errichtet wurde, was auch o.g. Erdhügel erklärt. Es wird vermutet. dass hier ein älteres Wohnhaus, wahrscheinlich Winzerhaus, um 1900 durch die Fa. Ziller abgerissen wurde, der Keller aber blieb bestehen. Dass diese Laube weder in der Denkmalliste noch in der Denkmaltopografie Radebeul erwähnt ist, halte ich für ein Versäumnis.

Dietrich Lohse
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Heft 10/2017


Im Editorial wirft Sascha Graedtke einen Blick auf den Herbst und dem bunten Schilderwald im Rahmen der Bundestagswahl

Karin Baum informiert in „Das Wissen wächst mit der Sammlung“ auf die aktuelle Ausstellung in der Radebeuler Stadtgalerie

Prof. Michael Knoche und Michael Mitzschke berichten in „Lutherkirche und neues Gemeindehaus“ vom Siegerentwurf des Bauvorhabens

Thomas Gerlach: Nachruf auf Thilo Hänsel

Wolfgang Zimmermann beschreibt in „Auswandern und Ankommen“ – Die Landesbühnen zum Gastspiel in den USA von der größten geplanten Gastspielreise des Radebeuler Ensembles

Künstler Reinhard Zabka macht in „Künstler, ihre Museen und Institutionen“ auf die aktuelle Ausstellung im Lügenmuseum aufmerksam

 

Zum Titelbild Oktober

Die „Oktober-Laube“ gehört zum Grundstück Lößnitzgrundstraße 2 und hat an einer Straßenkreuzung gelegen wieder eine städtebauliche Ausstrahlung. „Villa Agnes“, zu der die Laube gehört, wurde 1879 durch die Baufirma Gebr. Ziller errichtet und später auch erweitert und umgebaut. Der Pavillon – hier erscheinen beide Bezeichnungen zutreffend – kam um 1900 auf die südöstliche Grundstücksecke, womit die Gebr. Ziller als Planer und Ausführende nicht mehr in Betracht kommen, vielleicht aber der da angestellte Architekt Steinmetz.

Die Adresse der „Villa Agnes“ lautete ursprünglich Nizzastraße 13 und passt auch zur sonstigen Bebauung dieses Abschnitts der Nizzastraße. Dann muss aber einer der Eigentümer wegen der Nummer „kalte Füße“ bekommen haben, man könnte auch von Aberglauben sprechen, und ließ sich umadressieren in Lößnitzgrundstraße 2. Karl und Emma May wohnten von 1891-96 hier zur Miete, dürften aber aus zeitlichen Gründen nicht in der Laube gesessen haben.

Der hölzerne, achteckige Pavillon ist ein Denkmalobjekt und wurde 1994 von den heutigen Eigentümern, Familie Pautze, aufwändig in Stand gesetzt und hat durch die mit Kupfer belegte, geschweifte Dachform mit Wetterfahne etwas Einmaliges unter den Radebeuler Lauben. Über der älteren, schweren Syenit-Einfriedungsmauer wirkt dieser Pavillon leicht und luftig, sozusagen ein Kontrastprogramm.

Dietrich Lohse

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Heft 11/2017

Im Editorial reflektiert Karl Uwe Baum Fragen über aktuelle und künftige kulturelle Zukunftsvisionen für Radebeul

Karin (Gerhardt) Baum macht in ihrem Beitrag 39. Radebeuler Grafikmarkt – gelebte Kreativität vor Ort auf den jährlich wiederkehrenden Künstlermarkt Anfang November aufmerksam

Jens Baumann rekurriert in Wozu soll Bismarck in die Schule auf die geschichtliche Bedeutung von Bismarck bis in unsere heutige Zeit

Hobbywinzer Frank Michael beschreibt in 30 Jahre Krapenberg – Ein Grund zum Feiern? die Geschichte eines Weinberges im äußersten Westen von Radebeul

Wolfgang Zimmermann besuchte mit
„Wie und warum Menschen überhaupt verreisen“ – „ Die Vermessung der Welt“ an den Landesbühnen Sachsen die jüngste Schauspielpremiere
Denkmalpflege: Dietrich Lohse beschreibt in Markt 1 in Moritzburg die interessante Geschichte eines Hauses

Zum Titelbild November

Welche Laube könnte passend sein zum Monat November? Es wird kühler im Herbst, Regen fällt öfter, aber hin und wieder gibt’s noch etwas Sonnenschein. Dann sitzt man lieber drin.
Solch eine Laube muss man sich etwas geschlossener vorstellen, sie hat Fenster und eine Tür – wie der Pavillon, der auf der Paradiesstraße 36 über die Mauer lugt.
Die Villa Sydow (seit 2005 als „Villa Madelon“ bezeichnet) wurde 1852 gebaut und um 1910 erweitert, heute ist sie einschließlich des Neubaus eine Pflegeeinrichtung. 1898 hat die Firma Gebr. Ziller für den Pavillon eine Zeichnung eingereicht und genehmigt bekommen. Da Moritz Ziller bereits 1895 starb, müsste Gustav Ziller (gestorben 1901) den Pavillon, der ganz der Verkleinerung eines Zillerschen Alpenhauses entsprach, entworfen haben.
Der mit Schiefer gedeckte und ocker gestrichene kleine Putzbau wurde 2005 saniert und hat schon etwas Patina erhalten. Leider hat auch ein „Spraykünstler“ auf der Putzfläche seine Marke hinterlassen, so sind die Zeiten … !

Dietrich Lohse

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Heft 12/2017

Im Editorial reflektiert Bertram Kazmirowski die zahlreichen Begegnungen an unserem „Vorschau“ – Stand auf dem 39. Radebeuler Grafikmarkt

Archivarin Petra Hamann klärt in „Coswiger Luther-Stein-Verwirrung“ den kuriosen Weg eines Denkmals auf

Thomas Gerlach beklagt in „Ein Weihnachtswunsch“ den schleichenden Verfall einiger historischer Radebeuler Gebäude

Gudrun Täubert berichtet von der Komplettierung des neuen Bilz-Denkmales

Bertram Kazmirowski war in „Dem Frieden auf der Spur“ auf der Suche nach gleichlautenden Objekten und Straßennamen

Thomas Gerlach würdigt die Gedächtnisausstellung „Klänge der Hoffnung“ zum 90. Geburtstag des Malers Max Manfred Queißer in der Deutschen Bank

Dietrich Lohse hielt in „Die katholische Gemeinde zeigt »Flagge“ – Errichtung eines Kreuzes neben der Kirche“ fotografisch die Etappen der Aufstellung des hohen Kreuzes auf der Borstraße fest

Karl Uwe Baum berichtet in „Ehre, wem Ehre gebührt – Sächsischer Amateurtheater-Preis 2016 vergeben“ vom Festakt im „Rudi“

 

Zum Titelbild Dezember

Von diesem üppigen Pavillon an der Pestalozzistraße 5 (heute Nr. 3) hatte ich über die Jahre viele „Gesichter“ gesehen und auch fotografiert: 1974 zugewachsen mit Efeu und Wildem Wein, 1992 als Relikt aus einer anderen Zeit, dahinter ein schmuckloses, zweigeschossiges Gebäude (da war mal die Polizei drin), 2003 einsturzgefährdet mit Verbretterung als Schutz vor herabstürzenden Dachziegeln und 2006 nach erfolgter denkmalgerechter Sanierung durch die Stadtverwaltung (Dank an meine ehem. Kolleginnen Frau Ploschenz und Frau Röber) schließlich wieder ein Schmuckstück und Hingucker auch für Rathausbesucher.

Wofür aber wurde dieser um 1900 besonders aufwändig errichtete Pavillon gebaut, wenn er nie zu einer Villa gehörte? Die Antwort überrascht heute – es war sozusagen ein Werbetrick! Der Radebeuler Dachdeckermeister Franz Lützner, dessen Werkstatt in dem schmucklosen, inzwischen abgerissenen Gebäude war, baute direkt an der Straße diese Superlaube u.a. mit Löwenkopfziegeln, um seiner Kundschaft zu zeigen, zu welcher Leistung seine Firma in der Lage war – das war schon Werbung. So zierte zB. 1906 diese Laube den Briefkopf des Meisters. Seit das Grundstück der Stadt gehört, können es die Schüler der benachbarten Schule in ihren Pausenrundgang einbeziehen und sich vielleicht auch daran erfreuen.

Damit endet meine Titelbildserie zu Lauben in und um Radebeul, hat Spaß gemacht.

Dietrich Lohse

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