„Unakademische Perspektive“ in einer „Habitablen Zone“

Die Sommeraustellung des Radebeuler Kunstvereins präsentiert Malerei von Hans-Ulrich Wutzler

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»Kreisel«, MT/2010

Einmal im Jahr präsentiert der Kunstverein Radebeul eine Ausstellung in den Räumen der hiesigen Stadtgalerie. Und man konnte über die Jahre hinweg mit ziemlicher Gewissheit behaupten, dass diese Ausstellungen immer etwas Besonderes waren.

Abseits des Mainstreams erhielten und erhalten dadurch stets solche Künstler ein Podium, die sich durch ganz besondere bzw. unverwechselbare Handschriften auszeichneten. In diesem Sommer nun fiel die Auswahl auf den im Jahre 1964 im erzgebirgischen Lichtenstein gebürtigen Maler Hans-Ulrich Wutzler, der von 1989 bis 1994 an der Dresdner HfBK studierte. Wutzlers künstlerische Arbeit nach dem Studium orientierte sich vorwiegend an und in der freien Kunstszene. Sein Credo ordnete sich aber wohl auch in mancherlei Hinsicht am Werk des bekanntesten Dresdner Konstruktivisten Hermann Glöckner.
Dennoch hat Hans-Ulrich Wutzler sehr bald zu seiner ganz eigenen Bildsprache gefunden, wovon auch diese aktuelle Ausstellung kündet. Doch nicht nur die Bildinhalte verweisen auf sie, auch die jeweiligen Bildtitel speisen sich aus einer Art Einheit von Technik und Natur.

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»Sterndemontage«, MT/2010

So entstanden bspw. „Habitable Zonen“ – 2013 in Acrylfarben auf Papier gemalt. 2010 schuf er das Bild „Sterndemontage“ in Mischtechnik, dem es mühelos gelingt, eine verwirrende Bildsprache mit einer angenehmen Ästhetik zu vereinen. Wutzlers ständige Lust am Experiment trieb jede Menge Blüten, mit denen er bspw. immer eine virtuelle Welt erstehen ließ. Nicht die Logik trieb ihn um, sondern die unzähligen Möglichkeiten, mit dem von ihm erwählten Material so vielseitig wie möglich umgehen zu können bzw. zu wollen. So hat er „totes Material“ zu „geistigem Leben“ erweckt. Und begibt sich damit in „habitable Zonen“. Hans-Ulrich Wutzlers Bilder sind nicht nur eine Entdeckung an sich. Sie sind über ihre ganz besonderen und sehr nachdrücklich bildhaft formulierten Botschaften einmalig und unverwechselbar.

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»Gebirge«, MT/2007

Noch bis zum 17.8. ist die Ausstellung zu den Öffnungszeiten der Stadtgalerie zu besichtigen. Ein Galeriegespräch mit Hans-Ulrich Wutzler findet am 30.7., um 10.30 Uhr statt.

Wolfgang Zimmermann

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