Editorial 7-22

Derzeit fallen die letzten Gerüste an der größten Baustelle des Landkreises auf dem Gelände des ehemaligen Glasinvest-Areals in Radebeul-Ost und die gesamte Wucht des Komplexes drängt sich unausweichbar den Passanten auf.
Unser Heft hat das ehrgeizige Projekt von der Baugrube an begleitet, welches unter dem euphemistischen Namen „Villenpark Altradebeul“ firmiert.
Als nahegelegener Anwohner waren die sich über Jahre hinziehenden Bauarbeiten mit all den Baufahrzeugen nicht selten strapaziös. Gleichwohl muss man der Projektleitung aus organisatorischer Sicht höchsten Respekt zollen, die Verzahnung der Bauabschnitte waren vorbildhaft.
Die jahrzehntelange Brache ist Geschichte und ist – für Radebeuler Verhältnisse – einer veritablen Steinwüste gewichen. Dem geschulten Auge kann das Gesamtergebnis keinesfalls froh stimmen. Sicher können bei Nutzbauten nicht immer architektonische Meisterleistungen erwartet werden. Weshalb aber die Fassaden-Ästhetik dem Stil der übereilten Baukultur der 1990er Jahre verhaftet blieb und eine derartige Ödnis den Blick für die kommenden Jahrzehnte sprichwörtlich zementiert, sollte für künftige Vorhaben kritisch hinterfragt bleiben.
Der untere Teil der geschundenen Freiligrathstraße wird nun zum Abschluss grundständig saniert. Es bleibt zu wünschen, dass das Einbahnstraßenschild an der Mündung zur stark befahrenen Meißnerstraße endlich wieder seinen Platz findet, damit das darüber gelegene Viertel wieder seine ursprüngliche wohltuende Verkehrsberuhigung erfährt.

Sascha Graedtke

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