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Wackerbarthstraße 1, Schloß Wackerbarths Ruhe

Alle kennen wir das Schloss im Radebeuler Stadtteil Niederlößnitz, d.h., wir glauben es zu kennen, weil wir es ja oft schon besucht haben. Im Laufe seiner Geschichte hat dieses Schloss aber drei verschiedene Gesichter gehabt. Das erste, längst vergessene Gesicht ist die barocke Schauseite nach dem Entwurf J. C. Knöffels von 1727, zweigeschossig, elfachsig mit 12 Halbsäulen, einem Walmdach mit Dachreiter und Glocke.

Bild: Stadtarchiv Radebeul

Es sollte ab 1729 der Ruhesitz des 1. Staatsdieners von August dem Starken Graf C.A. von Wackerbarth werden – viel Zeit, es zu nutzen, dürfte er aber nicht gehabt haben, er starb 1734. Die künstlerische Darstellung von 1820 von R. Ackermann zeigt es als „Bildungsstätte für junge Herren“. 1875 bekam es unter Freiherr A. von Tümpling durch Umbau das Gesicht einer großen Villa im klassizistischen Stil, zweigeschossig mit dreigeschossigem Mittelteil mit Attika und vier Frauengestalten darauf sowie flachen Walmdächern. Der Eigentümer Dr. jur. A. Tiedemann wollte es 1915 nach Entwurf von Prof Georg von Mayenburg rückumbauen lassen, ohne dass der barocke Zustand vollständig erreicht wurde. Schloß und Park Wackerbarths Ruhe wurden von 1999 bis 2001 vollständig rekonstruiert und ist mit dem gewohnten Gesicht heute Sitz des Sächsischen Staatsweingutes.

Dietrich Lohse

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