BISMARCKTURM hat jetzt wieder einen gestalteten Vorplatz

Foto: D. Lohse

Ein paar Mal habe ich es schon erlebt, wenn ich Freunde zum Aussichtspunkt Bismarckturm begleitet hatte, dass ich mich für Pfützen und da herumliegenden Abfall entschuldigen musste. Es war lange ein unwürdiger Zustand für die Touristenstadt Radebeul, die man ja sein möchte.
Nach 2000 hatte die Stadt als erste Etappe begonnen, die Fläche vor der Südseite des Turmes als Aussichtsterrassen mit Treppen und Bänken neu zu gestalten. Die Vorbereitung der nächsten Etappe, der baulichen Sicherung und Umgestaltung des von Architekt Wilhelm Kreis entworfenen und 1907 errichteten Bismarckturms, dauerte von 2015 – 19 etwas länger. Der Turm sollte nun eine innere Treppe mit Aussichtsplattform erhalten, wozu ein Zusammenwirken der Stadtverwaltung und dem „verein für denkmalpflege und neues bauen“ vereinbart wurde. Eine recht anspruchsvolle und schließlich gut gelöste Aufgabe!

Foto: D. Lohse

Die dritte Etappe im Jahr 2023, die ich heute vorstellen möchte, betraf dann die Gestaltung des nördlichen Vorplatzes. Sie wurde im dritten Quartal d.J. bis auf eine Restarbeit (regulierte Wasserableitung am Eggersweg) abgeschlossen. Von der ursprünglichen Gestaltung des Platzes von 1907 war bis auf die Reihung von Stieleichen nichts mehr zu erkennen. In diesem Frühjahr war ich zufällig hier vorbeigekommen als die Arbeiten begannen und war froh, dass diese Maßnahme nun endlich realisiert werden sollte. Dann war ich Anfang September wieder hier oben gewesen und konnte das fast fertige Ergebnis der Vorplatzgestaltung sehen. Restliche Bauzäune, die das Anwachsen des Grases gewährleisten sollten, sind inzwischen auch verschwunden.
Die 3. Etappe lag zuständigkeitshalber wieder wie die südlichen Terrassen in den Händen der Stadtverwaltung Radebeul. Das Landschaftsplanungsbüro Knibbe hatte ein Projekt erarbeitet. Straßen- und Tiefbauarbeiten erbrachte die Firma Hausdorf aus Thiendorf und für die landschaftsgärtnerischen Arbeiten war die Firma Kohout aus Elstra zuständig.

Foto: D. Lohse

Betrachten wir nun die Gestaltung der Anlage etwas genauer. Man wird axial im Sinne der Turmachse (Eingangstür) zum Bauwerk hingeführt. Vor dem Turm erweitert sich die Wegbreite zu einem viereckigen Platz, der durch eine etwa sitzhohe Sandsteineinfassung von den Rasenflächen getrennt wird. Diese Rechteckform des Platzes setzt sich bewusst von der Kreisform (Grundriss) des Bismarckturms ab. In die Sandsteineinfassung sind umlaufende Lichtstreifen zum Platz hin installiert, die die Beleuchtung gewährleisten sollen. Auch Papier- und Abfallkörbe wurden in den Vorplatz integriert. Außerhalb der Sandsteinstreifen (Postaer Sandstein) schließen sich Rasenflächen bis zu den Bäumen hin an. Die unmittelbare Wegfläche wurde mit Granitkleinpflaster belegt, die Platzerweiterung erhielt eine sächsische Wegedecke. Parallel zur verlängerten Spitzhausstraße wurden längliche Gräben als Verdunstungsmulden in die Rasenfläche eingefügt, da eine Kanalisation nicht vorhanden war und eine Abspülung des Erdreichs von den angrenzenden Hangflächen unerwünscht war. Die planierte Platzfläche erhielt ein optisch kaum wahrnehmbares Gefälle in Richtung der Mulden, also vom Turm weg. Der alte, etwa hundertzwanzigjährige Baumbestand von Stieleichen, konnte erhalten und um eine Neupflanzung ergänzt werden. Eine Spendenbox und eine Hinweistafel vor dem Eingang wurden bereits in der zweiten Bauetappe (Turm) aufgestellt.

Foto: D. Lohse

Durch die o.g. drei Etappen konnte das Ensemble Bismarckturm zur Freude der Radebeuler und der Gäste unserer Stadt wesentlich aufgewertet werden. Hoffen wir, dass die „Sprayergilde“ den frischen Sandstein hier verschonen möge. Bei einem abendlichen Besuch des Bismarckturmes sah ich dann die eingeschaltete Beleuchtung. Gut gedacht, aber je nach Standpunkt wird man etwas geblendet. Vielleicht kann man die Leuchtstärke mit technischen Mitteln (Dimmen?) und ohne großen Aufwand ein wenig reduzieren?
Laut Auskunft des Gartenamtes im Rathaus wird sich die Gesamtbausumme um ca.
310.000€ belaufen.
Ich danke Frau Seidel vom Gartenamt für ihre freundliche Auskunft.

 

Dietrich Lohse

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