Der Goldregen (Laburnum)

Ein typisches Ziergehölz der Radebeuler Villen- und Landhausgärten

Alljährlich im Mai erfreuen uns in vielen Gärten die gelben Blüten des Goldregens. Die üppig herabhängenden Blütentrauben sind wunderschön anzusehen und gaben diesem beliebten Ziergehölz auch den Namen.

Goldregen (Laburnum)

Der Goldregen ist zur „Giftpflanze des Jahres 2012“ gewählt worden. Alle Teile der Pflanze sind stark giftig, ganz besonders die Samen und die junge Rinde. Die hochgiftigen Samen befinden sich in 4 bis 8 cm langen, bohnenähnlichen Hülsenfrüchten. Diese Giftigkeit muss auch bei der Verwendung des Goldregens in Gärten und Grünanlagen Beachtung finden; in allen Kindereinrichtungen darf diese Pflanze nicht angepflanzt werden.

Die Gattung gehört zu den Schmetterlingsblütlern, ist hauptsächlich in Südeuropa, aber auch in Nordafrika und Westasien verbreitet und besitzt drei Arten. Die lateinische Bezeichnung Laburnum bedeutet „breitblättriger Bohnenbaum“. Der Gewöhnliche Goldregen (Laburnum anagyroides) stammt ursprünglich aus Südeuropa, ist inzwischen aber auch schon in Süd-deutschland eingebürgert. Er gedeiht dort meistens an sonnig-warmen Hängen. Auf Natur-standorten wächst der Goldregen oft in Begleitung von Perückensträuchern, Blasensträuchern und Mehlbeeren. Der Alpen-Goldregen (Laburnum alpinum) ist vielen Wanderfreunden aus seinem natürlichen Verbreitungsgebiet, den Südalpen, bekannt. Diese Art wird in den Alpen-ländern auch „Kleebaum“ genannt, gedeiht meist auf kalkhaltigen Böden und blüht als letzte der drei Goldregenarten.

Für die Gartengestaltung ist der Goldregen Laburnum x watereri „Vossii“ von großem Wert. Die früh einsetzende, reiche Blüte weist bis zu 50 cm lange, duftende Blütentrauben auf. Das Wurzelsystem ist wenig verzweigt, fleischig und breitet sich oberflächennah aus. Die jungen Zweige sind graugrün und filzig behaart, etwas ältere Zweige und Äste besitzen eine markant olivgrüne Rinde. Die wechselständigen, dreiteilig gefiederten Laubblätter sind oberseits dun-kelgrün, unterseits graugrün und färben sich im Herbst zum Teil gelb ein.

Bei Neupflanzungen muss der spätere Platzbedarf des Goldregens beachtet werden. Er entwi-ckelt sich zu einem kleinen Baum oder einem Großstrauch mit trichterförmig angeordneten Grundästen und locker ausgebreiteten, überhängenden Seitenästen. Im Alter kann er eine Höhe von 4 bis 7 m und eine Breite von 3 bis 5 m erreichen.

Der Goldregen sollte nicht oder nur gering geschnitten werden; gegen starken Rückschnitt ist er empfindlich. Alle Arten sind relativ anpassungsfähig; die Ansprüche an den Boden sind gering, auch Lehmböden werden gut vertragen.

Damit die hängenden Blütentrauben des Goldregens richtig zur Geltung kommen, sollte er nicht zu dicht mit anderen großen Büschen benachbart werden. Eine Unterpflanzung mit Bo-dendeckern wie Immergrün (Vinca minor), frühblühenden Stauden oder Zwergsträuchern ist möglich. Gute Farbkombinationen ergeben sich mit gleichzeitig blühenden Ziergehölzen wie Rotdorn, Spiersträuchern, Fliedersorten und Zieräpfeln.

Kerstin Dietze

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