»Wandern und Malen ist Malen und Wandern!«

Dieter Beirich wird 75

Die Natur ist Dieter Beirichs großes Vorbild. Das Wechselspiel von Licht und Schatten, die Kontraste zwischen Bergen und Himmel oder Wäldern und Seen begeistern den Radebeuler Maler, seit er mit Pinsel und Farben hantiert. Die Erhabenheit der Berge hat es ihm besonders angetan, und sie spielt auch in seiner aktuellen, vom Kunstverein Meißen organisierten Ausstellung eine gewichtige Rolle. Diese trägt den Titel »Erlebtes und Erinnertes« und hat einen besonderen Hintergrund: Am 11. August feiert Dieter Beirich seinen 75. Geburtstag.

Geboren im Dörfchen Langenhennersdorf, war Beirich nach seinem Studium an der Dresdner HfBK von 1956 bis 1961 zunächst freischaffend tätig, bevor er dann von 1970 bis 1991 als Lehrer an der Pädagogischen Hochschule seinen Studenten künstlerische Praxis vermittelte. Bereits seit 1959 lebt Dieter Beirich in Radebeul. Fast genauso lange gibt es hier auch seinen Mal- und Zeichenzirkel, und es sind sogar noch Gründungsmitglieder von damals dabei.

Dem Künstler selbst scheint sein rundes Jubiläum nicht so wichtig zu sein. Deshalb wird er an diesem Tage wohl wieder, wie so oft, unterwegs sein, vielleicht wandernd im Gebirge, und sicher hat er sein Skizzenbuch zur Hand. Wer weiß, vielleicht entdeckt er ja dabei ein neues Grün, ein ganz anderes Weiß oder eine interessante Variante des von ihm oft thematisierten Gefühls von »Tristesse«.

Für die Meißner Ausstellung hat Beirich insgesamt 24 Arbeiten der letzten beiden Jahre ausgewählt. Allesamt spiegeln sie Eindrücke von erlebten und erinnerten Landschaften – die Alpen, das grüne Irland, die heimische Umgebung –, das Gros davon in Mischtechniken und in den für seine Malerei typischen kraftvollen farblichen Kontrasten. Dazu ist eine Auswahl an kleinformatigen Feder- und Tuschezeichnungen zu sehen. Darunter wirken die »Rietschkelandschaften« federleicht, während die »Triste Berglandschaft« in ihrer schroffen Unnahbarkeit den Betrachter schon mal schaudern lässt.

Der Mensch bleibt in der Regel außen vor in Beirichs Landschaften, sich selbst aber bringt er ab und zu mit unter, so zum Beispiel im Bild »Dieter mit zu kleiner roter Kappe«. Darauf sieht er sich so, wie ihn auch sein Freundeskreis immer wieder erleben kann – voller Humor. Wir wünschen ihm und uns, dass ihm dieser und seine Schaffensfreude noch lange erhalten bleiben möge!

Die Ausstellung »Erlebtes und Erinnertes« ist noch bis zum 7. August 2010 im Meißner Bennohaus am Markt 9 zu sehen.

W. Zimmermann

[V&R 8/2010, S. 18]

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