Schon längere Zeit ist Unruhe hinter den »Kulissen« der Landesbühnen Sachsen zu vernehmen. Dringen doch mal wilde Gerüchte, mal konkrete Planungen in die zusehends verwirrte Öffentlichkeit und künden von einer bisher beispiellosen Fehde zwischen den Interessen von Stadt und Land. Denn im Rahmen des sogenannten Kulturraumgesetzes geht es um nichts weniger, als die Frage, inwiefern sich Einsparungen auf das zweitgrößte deutsche Reisetheater auswirken werden. Dass in dem intonierten »Streichkonzert« nun das Orchester auserkoren wurde, führt nicht nur bei den Musikern zu derben Misstönen. Eines aber ist klar, jede Sparte wäre von Kürzungen nicht nur betroffen, sondern wäre aufgrund der bereits bestehenden nicht unempfindlichen Einschränkunken in ihrer Existenz grundsätzlich zur Disposition gestellt. Geplant ist nach den jüngsten Verlautbarungen eine Fusion der Neuen Elbland Philharmonie mit dem Orchester der Landesbühnen herbeizuführen, die nach dem Willen der Staatsregierung zur gewünschten »Gesundung« führen soll. Ins Felde geführte Synergieeffekte sollen die Maßnahmen weitgehend entmystifizieren. Tatsächlich aber ist nicht abzusehen, welche orchestralen Werke bei derartigen Kürzungen dann überhaupt noch aufführbar sein werden. Intendant Christian Schmidt sieht seine langjährigen Bemühungen zum Erhalt der gewachsenen Strukturen nun derart unterhöhlt, dass er als Konsequenz seine vorzeitige Vertagsauflösung ankündigte. Nun ist vom Kunstministerium auch schon über seine Nachfolge entschieden worden. Manuel Schöbel, seit 2006 Intendant des Mittelsächsischen Theaters in Freiberg, wird ab Mitte 2012 seine Position an der dann wohl vom Staatsbetrieb in kommunale Trägerschaft überführte privatisierte „Theater GmbH« leiten. Es ist nicht zu übersehen: Die Ampeln der Kultur stehen immer öfter auf Rot. Zu wünschen bleiben für den Fortbestand eines soliden kulturellen Fundaments aber auch künftig maßvoll gestaltete Grünphasen.
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