Editorial 10-16

Verschlungene rätselhafte Wege, die keinesfalls zielführend sein müssen – ein Labyrinth – eine herrliche Metapher griechischer Mythologie. Derzeit auch in Radebeul durchaus zu erfahren. Wie sollte man sonst die derzeitige Verkehrssituation beschreiben?
Es mutet an, als ergösse sich vor den Toren des Herbstes ein kaum zu ermessendes Füllhorn an Geldern, um das Straßengeflecht unserer Heimatstadt in eine einzige Baustelle zu verwandeln. Auf der Internetpräsenz der Stadtverwaltung werden in der ersten Septemberhälfte sage und schreibe 18! gleichzeitig verlaufende Baumaßnahmen aufgeführt. Und so wird die gute alte Meißner Straße durch Kappung wichtiger Nebenstränge, insbesondere mit Schließung der Kötzschenbrodaer Straße, seit langem mächtig malträtiert. Aber es geht noch mehr.
Selbst den „Obenrumfahrern“, welche das Nadelöhr zwischen Ober- und Niederlößnitz an der Jägermühle zu schätzen wissen, bleibt aufgrund der Brückenarbeiten die Querung versagt. Der vermeintliche Geheimtipp mit dem Übergang an der Grundmühle avancierte so nicht selten zur Staufalle für Insider.
Doch auch damit nicht genug. Um nach Lindenau zu kommen bedurfte es schon viele Monate den Umweg über die Moritzburger Straße. Schließlich war die logische Umleitung zum Erstaunen der Herumirrenden dann auch noch verschlossen. Nun bedurfte es einer Umleitung der Umleitung. Wer glücklich, wie ich, endlich in Lindenau angekommen über den Kreyernweg in Richtung Rietzschkegrund wollte, sah sich vor der nächsten Sperrung. Nach längerem Suchen fand ich einen kleinen abenteuerlichen Pfad.
Und ich staunte nicht schlecht, als „Altradebeuler“ noch ganz neue, ganz unbekannte Wege erfahren zu dürfen.

Sascha Graedtke

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