Radebeuler Miniaturen

Das Wunder
(für Sybille und Thomas W.)

Die März-Miniatur trug die Überschrift „Selbstversuch mit Überraschung“ und handelte von einem virtuellen Kneipenbesuch, der nicht so ganz das gewünschte Ergebnis zeigte: Der Gaumen blieb trocken. Wenige Tage später wuchs aus der Überraschung ein wahres Wunder:

Du weißt jedenfalls, wies geht, sagte Ulrike, als ich, noch immer ungläubig staunend und vor einer schönen Holzkiste in der Tür stand. Von dir können andere noch was lernen.
Laß gut sein, sagte ich, zum Lehrer mußt du geboren sein.
Ja und, knurrt sie zurück, bist du nicht geboren?
Natürlich bin ich geboren, aber doch nicht um Lehrer zu werden, außerdem wärs dazu jetzt ohnehin zu spät.
Ulrike sah mich spöttisch von der Seite an und flötete, für bestimmte Dinge ist es doch nie zu spät, oder? Aber sag mal, wie kommst du eigentlich ausgerechnet auf Lehrer?
Na, du hast behauptet, von mir könnten andere lernen –
Ehrlich mal, fiel sie mir ins Wort, MIR hat noch niemand Bier ins Haus getragen …

Ich glaube, an dieser Stelle muß ich etwas ausholen:
Es gibt in Radebeul ganz offensichtlich Menschen, die so glücklich sind, VORSCHAU & RÜCKBLICK aufmerksam zu lesen. Zu jener Spezies gehört offenbar auch jene, die das BRAUHAUS RADEBEUL betreiben.
Ihnen jedenfalls ist meine Enttäuschung, ein für mich virtuell gezapftes Bier in der Realität nicht trinken zu können (siehe oben V&R vom März), sehr zu Herzen gegangen.
Kurz: Eines (sehr) schönen Tages stand eine Frau vor meiner Tür und übergab mir mit den Worten, „wir können nicht verantworten, daß dem Herrn Gerlach fehlender Gastronomie wegen ständig die Zunge am Gaumen klebt“, einen sehr schönen Kasten mit einer Auswahl von KÖTZSCH- Bieren. Die Flaschen waren ganz reell – und sie waren voll (Betonung liegt hier auf „waren“, nichts ist ewig). Das heißt, sie übergab ihn mir nicht, sie stellte ihn mir vor die Füße und sagte: Bitte kühl stellen.
Und während ich stand und staunte und Mühe hatte, mir eine Träne der Rührung zu verdrücken, sagte Ulrike frech, du weißt jedenfalls, wies geht. Der Rest ist bekannt.
Nun nutze ich den Weg, auf dem mir das Bier zugeflossen ist, dazu, das Wunder zu würdigen und meinen Dank auszudrücken.
KÖTZSCH ist jede Empfehlung wert, das weiß jeder, der es je getrunken hat.
Fazit: Es gibt zwar (noch) keine Impfung gegen Durst, dennoch gibt es Weg, auf denen er besiegt werden kann – KÖTZSCH sei Dank!

Thomas Gerlach

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