Editorial September

Der Sommer scheint so gut wie vorbei zu sein. Jeder erwartete laue Abend führt zur drängenden Frage: Was stellen wir an? So auch für den 21. August.
Im Vordergrund steht nach der langen Durststrecke durch Corona natürlich die Suche nach Veranstaltungen. Für den Abend dieses Tages haben die rührigen örtlichen Kulturmanager im Rahmen des Coswiger Kultursommers die bekannte und beliebte Berliner Band „City“ engagieren können, gestandene Rockmusiker – die Gruppe steht vor dem 50-ten Bühnenjubiläum. Das ist es! Ein Freiluftkonzert nach unserem Geschmack, vor der Haustür, ohne Maske!
Gemeinsam mit rund 300 Besuchern fanden wir uns vor der Bühne auf dem Gelände des ehemaligen Straßenbahnhofs ein. Alles passte, sehr guter Sound, große Titelvielfalt, Toni Krahls Gesang gut verständlich, das Publikum sofort „dabei“.
„City“ hat eine schwere Zeit hinter sich: Tod ihres Schlagzeugers Klaus Selmke, über ein Jahr keine Auftritte. Das Konzert in Coswig gelang erst im dritten Anlauf.
Aber an diesem schönen Sommerabend mit Vollmond waren die Musiker nun bestens aufgelegt. Die Zugabe – wie kann es anders sein „Am Fenster“ – wird mit Elan geboten und enthusiastisch gefeiert. „City“ bleibt angesagt! Wir erinnern uns daran, wie viele Rockgruppen aus der DDR, auch künstlerisch hochrangige, um 1990 vor gering gefüllten
Sälen standen, oder als Vorband von internationalen Größen ausgebuht und ausgepfiffen wurden. Das war hart! Jetzt freuen sich alle wieder, weil Erinnerungen dran hängen, die guten Bands sich weiterentwickelt haben und weil wir gemeinsam mit den Musikern älter werden.

Ilona Rau

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