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Historische Winzerhäuser in Radebeul
Das Gebäudeensemble „Bischofspresse“ in Zitzschewig bestand die längste Zeit aus einem Grundstück mit zwei Gebäuden. Die Stadt Radebeul teilte es und verkaufte die Gebäude 1995 an zwei private Interessenten. Familie Wagner erwarb das Winzerhaus, wie bisher Bischofsweg 1. Das ehem. Presshaus erhielt die neue Adresse Bischofsweg 1a. Im Folgenden beschreibe ich das Winzerhaus, ein Wohnhaus von 1676. Dieses hatte der Steuersekretär Michael Findekeller auf ehemals bischöflichem Weinberg als Haus mit massivem EG und Fachwerk-OG errichtet, darüber ein steiles Walmdach mit zwei Reihen Gaupen.
Ein späterer Eigentümer, Gottfried Rentzsch, erweiterte 1773 das Haus um etwa 4m nach Westen in gleicher Bauart. Um 1800 setzte der Dresdner Stadtchirurgus Michael Eltz ein tempelartiges Denkmal im Stil des Klassizismus für seine verstorbene Frau in den Garten. Es war schadhaft und wurde vor 1990 abgebaut. Als eine der ersten Maßnahmen wurde der kleine Tempel wieder auf-gebaut. Der Bauingenieur Nikolaus Wagner projektierte die Sanierung des inzwischen baufällig gewordenen Winzerhauses unter Mitwirkung seiner Eltern selbst. Zum Grundstück gehören noch die alte Mauereinfriedung mit Pforte, ein ehem. Backhaus und ein Brunnen. Die Baumaßnahme dauerte von 1997 bis 2000. Das Haus erhielt dann auf der Südseite einen hölzernen Balkon und die Putzgefache wurden mit Beistrich farblich neu gefasst. Es war eine gute Entscheidung, die neuere Trennung in zwei Grundstücke nicht durch Zaun oder Mauer zu betonen – so wirkt das ursprünglich einheitliche Grundstück noch nach. Schließlich wurden die Mühen der Familie Wagner 2005 mit dem Radebeuler Bauherrenpreis belohnt.
Dietrich Lohse

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