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Historische Winzerhäuser in Radebeul
Die meisten Winzerhäuser stehen unterhalb der Weinberge, ein paar aber auch an der oberen Hangkante des Radebeuler Elbtals. Eins der Letzteren ist Haus Erdmann in der Finsteren Gasse 6 (bisher Nr. 5). Haus Erdmann – Alwin Oswin Erdmann war Eigentümer bis 1961 – wurde 1724 unter Dr. C. C. Kober, dem damaligen Eigentümer des heutigen Minckwitz`schen Weinguts, erbaut. Zu diesem Weingut gehörten ursprünglich neben dem Herrenhaus zwei Winzerhäuser und zwei Pavillons. Neben dem hier betrachteten, zweigeschossigen Winzerhaus gab es ein eingeschossiges Stallgebäude, das inzwischen zum Wohnhaus umgebaut wurde und eine Mauereinfriedung mit Pforte. Das massive EG ist hell verputzt, das Fachwerk-OG ist bis auf die dunkel verbretterte Südseite ebenfalls verputzt und das steile Walmdach trägt rote Biberschwanzziegel. Es entspricht so genau dem Typus eines Winzerhauses in der Lößnitz.
Als Familie Kurz / Zschaler 1961/62 das Anwesen kaufte, war der bauliche Zustand sehr schlecht. Ab 1965 lief die Sanierung mit statischer Ertüchtigung und Erfüllung denkmalpflegerischer Auflagen. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen war diese Arbeit so gut und gründlich gelungen, dass seit dem immer nur kleinere Reparaturen nötig waren. Damit war das Haus nach 1990 nicht durch größere Sanierungen und Verschönerungen aufgefallen und kam so offenbar für den Bauherrenpreis nicht in Betracht – eigentlich paradox! Der große Minckwitz-Weinberg wird heute von anderen Winzern bewirtschaftet. Auf dem südlichen Gelände unterhält Familie Zschaler heute noch einen kleinen Weinberg. Wein trinken kann man an bestimmten Tagen gegenüber in der Besenwirtschaft „Gemse“.

Dietrich Lohse

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