Das frühere Winzerhaus Maxim-Gorki-Straße 18, seit 1853 Lindenhof genannt, wurde 1789 durch den Hofmaurerpolier Joh. Gottlieb Trobisch errichtet. Die seit langem bestehende Adresse für das Grundstück wurde nun durch Betreiben der Stadt entsprechend zweier Eigentümerfamilien aufgeteilt in Maxim-Gorki-Str. 18 / Emil-Hoegg-Str. 3.
Der zweigeschossige Mittelbau, EG massiv, OG Fachwerk verputzt, Fenster mit Klappläden, hat ein mit Biberschwänzen gedecktes Walmdach mit Gaupen. Die Besonderheit gegenüber anderen Winzerhäusern sind zwei, wohl ursprüngliche, eingeschossige Flügelbauten jeweils auf der Ost- u. Westseite, was die beachtliche Gebäudelänge von fast 40m ergibt.
Der Weinbau kam hier bereits ab 1850 zum Erliegen, an ihn erinnert aber noch der tonnenge-wölbte Weinkeller. In der Folge wurde ab 1900 unter der Eigentümerin Frau von Koenneritz ein bis 1945 bestehendes Kinderheim eingerichtet. 1947 plante Architekt Paul Löffler das Gebäude für fünf Wohnungen um, die Ausführung erfolgte durch Fa. Hörnig & Barth. Älteren Radebeulern ist bekannt, dass im Westflügel in den 70er u. 80er Jahren Atelier u. Werkstatt der Konsum Dekorateure seinen Sitz hatte. Ich war verwundert über den historischen Namen Lindenhof – der markanteste Baum war hier immer eine riesige Kastanie gewesen! Inzwischen ist das Grundstück weiter begrünt worden, u.a. auch mit drei Linden.
Die Sanierung von 1998 geht auf die Eigentümer-Familien Böhme u. Markert zurück, die heute noch darin wohnen.
Dietrich Lohse