Ergänzende Korrektur zum Beitrag „Sascha Schneider…“
Im Septemberheft von V&R hat Volker Rönsch es sich zur Aufgabe gemacht, mit Sascha Schneider (vielleicht gerade noch rechtzeitig) einen Künstler und „Visionär“ würdigend in Erinnerung zu rufen. Als Freund und Verehrer Karl Mays war Schneider kurzzeitig auch in Radebeul tätig.
In einem Nebensatz erwähnt der Autor mehr nur der Vollständigkeit wegen, „2024 restaurierte das Karl-May-Museum … mehrere seiner Monumentalgemälde“. Ohne es zu ahnen, geschweige denn, zu wollen, hat er dabei in ein Wespennest gestochen.
So sei mir an dieser Stelle eine kleine ergänzende Korrektur erlaubt: bereits in den Jahren 1994/95 war es der Künstler und Restaurator Enrico Scotta, der auf dringende Bitte hin des damaligen Museumsleiters Rene Wagner neben kleineren Bildern Schneiders Monumentalwerk „Das Gewissen“ (der Chodem)1 und das große Gemälde von der Custer-Schlacht2 in monatelanger Arbeit ehrenamtlich und auf eigene Kosten restaurierte. Er hat also den Gesamtaufwand dem Museum gespendet.
Hat René Wagner dieses Wissen mitgenommen, als er aus dem Amte schied? In seiner Nachfolge wurde jedenfalls eine Tafel angebracht, die den Eindruck erweckt, die Restaurierung sei aus einer anderen namhaften Spende finanziert worden.
In einem (mir vorliegenden) Schreiben hat der zwischenzeitliche Leiter Dr. Wacker Herrn Scotta zugesagt, eine Tafel mit dem genauen Sachzusammenhang anbringen zu wollen. Doch auch Wackers Amtszeit reichte dazu nicht aus.
Es ist hier nicht der Ort für Schuldzuweisungen. Mein Anliegen ist es lediglich, den Sachverhalt darzustellen und dem Künstler Enrico Scotta wenigstens nach dreißig Jahren einmal Dank zu sagen.
Zudem bewegt mich die fröhliche Hoffnung, daß die Bilder, ihr Schöpfer und der Restaurator im bald neugestalteten Museum ins richtige Licht gerückt werden.
Thomas Gerlach

