Exoten in Radebeul: Die Eß- oder Edelkastanie (Castanea sativa)

Der stattliche, 15-20 m groß werdende Baum kommt in der Lößnitz oft vor. Die Edelkastanie hat ihre eigentliche Heimat in den Mittelmeerländern bis hin zum Kaukasus und wurde in Deutschland als Parkbaum an gesiedelt.
In Radebeul existieren jeweils mehrere große Exemplare im Minckwitz’schen und im Bilz‘-schen Park. Darüber hinaus gibt es noch verschiedene Einzelstandorte, insgesamt etwa 20-30 Bäume. Sie lieben mildes Klima, Verwitterungsböden und Hanglagen, was hier vorhanden ist.
Die Früchte der Edelkastanie, auch Maronen genannt, sind eßbar und werden meist von Kindern gesammelt. Sofern die Stachelschale sich nicht bereits geöffnet hat, muß man das Öffnen sehr vorsichtig bewerkstelligen die Stacheln sind dünner und spitzer als die der Roßkastanie und bohren sich oft in die Fingerkuppen. Dann entfernt man die glänzend braune Schale, die, anders als Roßkastanien, spitz zulaufen. Bevor man den einer Nuß ähnlichen 2 Kern ißt, empfiehlt es sich, auch noch die hellgraue Haut, die etwas bitter und pelzern ist, abzuziehen. Roh schmecken Eßkastanien gut zu einem Glas Weißwein. Sie haben einen hohen Eiweiß- und Kohlehydratgehalt. Man kann sie aber auch geröstet essen. Die französische Küche kennt darüber hinaus auch Zubereitungsarten als Gemüse, Kastanienpüree oder Kastanienfülle u. a.
Als Empfehlung ist KASTANIEN MIT BUTTER zu betrachten.
Zutaten: 1kg Edelkastanien, Gemüsebrühe, 120 g Butter Zubereitungsdauer: etwa 1 Std. (für 6 Personen) Die geschälten Kastanien waschen und oben über Kreuz einschneiden. In den Dämpfer etwas Gemüsebrühe geben, den Einsatz einlegen und die Kastanien etwa 0,5 Std, dämpfen. Über eine vorgewärmte Schüssel eine Serviette legen, die Kastanien in die Mitte schütten, die Ecken der Serviette darüberdecken, damit die Kastanien nicht so schnell kalt werden. Die Butter zu Kügelchen formen und extra servieren.

Kastanien mit Butter reicht man als Zwischengericht oder Delikatesse.

Die Eßkastanien haben Blüten, die denen der Haselnuß ähneln – die stachlige Frucht war be reits oben beschrieben. Die etwa 20 cm langen Blätter sind lanzettartig geformt; die Blattränder sind wie Sägezähne ausgebildet. Die sattgrünen Blätter färben sich Ende September gelb und werden später braun. Die Früchte sind im Oktober reif und können geschlagen oder geschüttelt werden. Sie lassen sich in einem Leinenbeutel unter einem Vordach kühl und etwas feucht – länger aufbewahren als im Zimmer, wo sie schnell unansehnlich und hart werden. Ich habe beobachtet, daß sich der Baum in der Lößnitz so heimisch fühlt, daß er, ausgehend von der Parkanlage im Bilzgrundstück, sich in der Jungen Heide (Waldstraße bis Baumwiese) wild verbreitet hat und auch Früchte bringt.

Dietrich Lohse

Zeichnung: Dietrich Lohse

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