Wunschpreis statt Kunstpreis?

Kommentar zum Beitrag „Indiskretion bei Kunstpreis“ DNN v. 06. 01. 2012

Immer wieder gerät ein Kunstpreis in die Kritik der Medien, da die Kriterien der Vergabe i. d. R. erheblich vom Geschmack des Publikums abweichen. Insofern springt eine Auszeichnung inhaltlich häufig in spätere Zeiträume. Kuratoren sollten also vorzugsweise Kunstsachverständige sein, die bereits etwas in die Zukunft schauen können.

Die Unabhängigkeit des Urteils sollte das wichtigste Kriterium für die Auswahl bilden, die Tagesmeinung der Gazzetten jedenfalls am wenigsten. Ein Kunstpreis ist kein Publikumspreis.

So gesehen kann nie eine veröffentlichte Meinung gleichsam das Vorurteil für eine Kunstpreisverleihung bilden. Ein Kunstpreis unterliegt also wie die Kunst selbst keinen demokratischen Spielregeln. Es zählt allein die Qualität der künstlerischen Leistung. Die Kuratoren sind zuerst ihrem Gewissen verpflichtet und keiner veröffentlichten Meinung.

Dr. Dieter Schubert

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