Editorial Juliheft

Nun hat er schon zwanzig Jahre auf dem Buckel: Der legendäre Radebeuler »Noteingang« oder »Noti«, wie er von seinen Anhängern auch liebevoll genannt wird. Ein kleines Stück Szene in der sonst so gesitteten Stadt, ein wenig »Neustadtatmosphäre« vor der Haustür. Seinen Anfang hatte der im Jahr 1992 von sieben Freunden gegründete Verein mit dem »Café Noteingang« im Pfarrhaus der Friedenskirche. Nach Fertigstellung des Familienzentrums 1995 fand er im Tonnengewölbe eines alten ausgeschachteten Rübenkellers sein neues Zuhause. Hier im akustisch geschützten Kellerraum war dann nicht selten bis weit nach Mitternacht der Teufel los. Nun war das Refugium für die ansässige Jugend mehrmals wöchentlich geöffnet und es gestaltete sich mit Themenpartys, kulinarischen Abenden (Kulinarios), Jazz-Konzerten und diverser Kleinkunst ein vielfältiges kulturelles Programm.

Nach kreativen Jahren setzte 2002 die so genannte Jahrhundertflut eine merkliche Zäsur. Nicht nur die alten Vereinsräume gingen verloren. Mit dem Wechsel des Vereinsvorstands war auch ein erster Generationswechsel zu verkraften. In dieser Zeit fanden Veranstaltungen an unterschiedlichsten Orten statt. Nachdem 2005 der Vorstand wiederholt wechselte, konnte nach einem längeren Raum- und Selbstfindungsprozess 2007 im »Weißen Haus« in Radebeul-Serkowitz endlich eine neue Stätte gefunden werden. Die großzügigen Räumlichkeiten bieten hier auch für größere Veranstaltungen beste Voraussetzungen. Kleinere lokale Bands finden hier ebenso ihre Bühne, wie die Präsentation von umfänglicheren Ausstellungen.

Herzlichen Glückwunsch also dem »Noteingang e.V.«, aus dem in der Folge auch der Notschriftenverlag, die Medienzille oder die Radebeuler Filmemacher hervorgegangen sind.

Sascha Graedtke

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