Neue Sanierungsgebiete und Bauaktivitäten der Stadtverwaltung Radebeul

verein für denkmalpflege und neues bauen
Wer so durch Radebeul geht, hat den Eindruck, dass der durch die DDR hinterlassene Sanierungsstau an Gebäuden fast völlig abgearbeitet ist. Zumeist zeigen sich helle Fassaden und an vielen älteren Gebäuden erstrahlt wieder eine Vielfalt baukünstlerischer Details. Im Neubaubereich scheiden sich die Geister und es ist abzulesen, ob bzw. welcher Anspruch der Integration in das Stadtbild bestand oder ob gar vielleicht vorrangig monetäre Interessen im Vordergrund standen.

Als Erfolgsgeschichte sind die 2 Sanierungsgebiete (Altkötzschenbroda und Radebeul-Ost) ins Stadtbild eingegangen. Man kann es am Leben sehen, welches sich in diesen Bereichen entwickelt hat. Mit Freude und Stolz führt sicher jeder Radebeuler seine Gäste dorthin. Auch viele Nachbarn aus den angrenzenden Städten fühlen sich nicht nur zu den Festen dort hingezogen. Als Radebeuler Bürger kann man nur Danke an die Beteiligten der Verwaltung, der Investoren, der Bauschaffenden und der Bauherren sagen. Ihnen ist die Schaffung lebendiger, lebenswerter Bereiche gelungen.
Gleichzeitig ist aber auch zu bemerken, dass einstmals belebtere Stadt – Bereiche in ihrer Attraktivität nachlassen, weil Nachholbedarf deutlicher sichtbar wird. Oder es gibt Bereiche, die in sich noch ungeordnet und mit wenig Aufenthaltsqualität erscheinen.

Der Tagespresse sind hin und wieder Hinweise zu entnehmen, dass dies in der Stadtverwaltung natürlich nicht unbeachtet bleibt. Man ist am Nachdenken über Konzepte, wo Erfolge möglich wären, am Abwägen und Abstimmen mit Beteiligten. Der Laie kann sich am fertigen gebauten Ergebnis oft nicht vorstellen, welch erheblicher konzeptioneller und planerischer Aufwand im Vorfeld zu bewältigen war, um dies zu erreichen. Gerade in so komplexen Maßnahmen, wie Sanierungsgebieten, wo neben Nutzungskonzepten und Gestaltung der Gebäude für Belange der Verkehrswege, des öffentlichen Nahverkehrs, der Versorgungsmedien, Eigentumsverhältnisse, Parkraum, Naturschutz, Stadtgrün, Schallschutz, Inklusion, Belange des Handels, Lebensqualität im Stadtraum … die Ansprüche zu erfassen und abzuwägen sind. Und dann müssen auch in der Bauphase die Belange der dort weiter arbeitenden und lebenden Menschen beachtet werden. Ganz entscheidend ist auch, ob und in welcher Höhe Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten zur Verfügung stehen und was wann daraus gestaltet werden kann.

Zwei neue Sanierungsgebiete sind im Gespräch – zum einen die Erweiterung des Sanierungsgebietes in Radebeul Ost mit Einbeziehung der Kreuzung Pestalozzi-/Schildenstraße, des Karl-May-Museums und der Kreuzung Schildenstraße/ Meißner Straße. Jeder der diesen Bereich aufmerksam betrachtet, erkennt Möglichkeiten der Entwicklung.

Kreuzung Meißner-/Schildenstraße Foto: U. Hofmann

Kreuzung Meißner-/Schildenstraße
Foto: U. Hofmann


Blick in das Grundstück von der Schildenstraßen Foto: J. Bergner

Blick in das Grundstück von der Schildenstraßen
Foto: J. Bergner

Zum anderen soll ein neues Sanierungsgebiet in Radebeul-West im Bereich Bahnhofstraße entstehen. Dort ist deutlich die nachlassende Vitalität des Stadtraumes zu spüren. Auch wenn in letzter Zeit Aufmerksamkeit bringende Veranstaltungen diesem Bereich wieder mehr Leben und Beachtung bringen sollen, ist dies mittelfristig nicht ohne bauliche Veränderungen möglich. Man denke da nur an das Bahnhofsgebäude, das Parkhaus, die Post mit dem dazugehörigen Umfeld.

Was sehen Sie als Möglichkeiten, um diesen Stadtbereich nachhaltig zu entwickeln?

Bahnhof Radebeul West Foto: M. Mitzschke

Bahnhof Radebeul West
Foto: M. Mitzschke

Der Verein für Denkmalpflege und neues Bauen möchte für den Verein und die interessierte Öffentlichkeit eine Gelegenheit geben, um dazu Informationen aus erster Hand aus der Stadtverwaltung Radebeuls zu erhalten. Wir freuen uns, dass der 1. Bürgermeister der Stadt Radebeul Herrn Dr. Müller zu einer diesbezüglichen Veranstaltung zugesagt hat.

Nach seiner Vorstellung des Arbeitsstandes der Verwaltung zu den neuen Sanierungsgebieten wird Gelegenheit sein, sich mit Dr. Müller und untereinander dazu auszutauschen. Seien Sie dazu herzlich in der Stadtbibliothek Radebeul-Ost im Kulturbahnhof willkommen.

Im Namen des Vereins
Michael Mitzschke
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Veranstaltung des Vereins für Denkmalpflege und neues Bauen am Freitag 19.02., 19.30 Uhr im Kulturbahnhof Radebeul Ost (Vortragsraum der Stadtbibliothek)

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