Editorial 05-16

Endlich ist es soweit!

Nach langen Sanierungsmaßnahmen feiert das „Pressenhaus“ von Hoflößnitz im Mai seine feierliche Eröffnung. Der im Jahr 1824 nach Plänen des sächsischen Landbaumeisters Carl Mildreich Barth errichtete Bau war im 19. Jahrhundert bis zur Reblauskatastrophe das zentrale Wirtschaftsgebäude des einst königlichen Weingutes. Nach Ende des Ersten Weltkrieges kam den Räumlichkeiten eine neue Bedeutung zu, als Carl Pfeiffer hier eine Versuchs-und Lehranstalt mit Musterkelterei einrichtete.

Nachdem für die Kellerwirtschaft vor der Sanierung eine neue Heimstatt außerhalb der Anlage gefunden wurde, erhält der wohlproportionierte Zweckbau aus der Blütezeit des Klassizismus nun wieder eine zentrale Funktion. Im Erdgeschoss befindet sich der zentrale Empfangsbereich mit angeschlossener Vinothek. In einem weiteren Raum entsteht das „Sächsische Weininformationszentrum“, das einen umfassenden Überblick über den sächsischen Weinbau der Gegenwart vermittelt. Der „Winzersaal“ im Obergeschoss bietet Raum für Veranstaltungen, Tagungen und Feiern mit bis zu 100 Gästen.

Im Vorfeld der Umbaupläne gab es in Teilen der Radebeuler Bürgerschaft laut formulierte Bedenken. Immerhin befindet sich das bedeutsame Gebäudeensemble aus denkmalpflegerischer Sicht im besonderen Spannungsfeld zwischen historischer Bewahrung und den strukturellen Bedürfnissen unserer Zeit. Ein Spagat, der naturgemäß nicht allen Parteien Rechnung tragen kann.

Im Rahmen des Hoffestes am 28. und 29. Mai haben die Besucher nun die Möglichkeit, die neue konzeptionelle Ausrichtung mit Führungen und Wein selbst erleben zu können.

Sascha Graedtke

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