Editorial Oktober 2020

Das Jahr neigt sich dem Ende. Was für ein Jahr! Eines, das noch lange im sprichwörtlich kollektiven Bewusstsein verankert bleiben wird. Ein jeder wird von dieser Zeit seine Geschichten erzählen können.
Im Frühjahr hoffte man noch, mit der harten Zäsur bald alles überstanden zu haben, nun, ein halbes Jahr später schwören die Medien uns auf weitere noch unübersichtliche Herausforderungen ein. Gerade jetzt, wo Begegnungen und Kunstereignisse zaghaft geprobt werden.
Als Kulturzeitschrift mussten wir besonders erfahren, wie die Restriktionen das Leben dieser kulturbegeisterten Stadt in die Knie zwang und unserem Heft leere Seiten drohten. Und ja, es gleicht fast einem Wunder, dass wir die „Vorschau“ bisher dennoch gut gefüllt durch das Jahr bringen konnten. So sei an dieser Stelle allen Autoren besonders gedankt, die sich mit Ideen, Gedanken und Tatkraft einbrachten.
Wenn man den vorangegangenen Monaten etwas Positives (selbst dieses Wort wirkt jetzt euphemistisch) abgewinnen möchte, dann die ungeahnte Kreativität, mit der räumlich und zeitlich verteilt kulturelle Begegnungsräume in den Stadtteilen geschaffen wurden. Durchaus lohnende, bereichernde Impulse, die es so wohl nie gegeben hätte.
Die meisten Künstler und Händler haben bisher bewundernswertes Durchhaltevermögen und Willen bewiesen. Es bleibt ihnen zu wünschen, dass die gewohnt umsatzstarken Monate bis zum Jahresausklang die aufgelaufenen Einbußen auf ein erträgliches Maß kompensieren mögen.

Sascha Graedtke

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