Editorial 2-22

Seit einigen Wochen geschieht Beispielloses nun auch im beschaulichen Radebeul.

Montag für Montag drängt eine stetig wachsende Zahl von Bürgern (nunmehr weit über 1000!) auf die Straße. Entgegen der zuerst ausgerufenen Versammlungsverbote, spaziert eine breite Bürgerschaft friedlich vom Bahnhof Radebeul-Ost über die Haupt- und Meißnerstraße, um nach einem längeren Bogen am Rathaus zu enden. Auf den Treppen des Haupteinganges werden unzählige Kerzen aufgestellt, die ein entschiedenes, wie auch versöhnliches Zeichen setzen wollen.

Ganz klar, wir alle sind ermüdet von den Strapazen und Zumutungen der letzten beiden Jahre. Die Meinungen sind bis in die Redaktion vielschichtig. Welcher Weg ist der geeignetste aus der Krise? Kann es nur eine richtige Antwort geben? Welche Maßnahmen ergeben tatsächlich Sinn, wo den heute zementierten Regeln morgen diametrale Erkenntnisse entgegenstehen?

Bei allem Verständnis für die schwierigen Abwägungsprozesse im Politikbetrieb, bleibt es nicht aus, dass der Irrgarten der geradezu kafkaesken Verordnungen und Richtlinien selbst den geduldsamsten Bürger kopfschütteln lässt.

Diese Zeit ist von einer enormen Dynamik geprägt. Pläne, die noch vor kurzem zur vollsten Blüte gebracht werden sollten, sind schon längst verwelkt. Daher ist und bleibt Behutsamkeit wohl das Gebot der Stunde.

Kurz vor Drucklegung erreichte mich zur Causa die Pressemitteilung unseres Oberbürgermeisters Bert Wendsche, der in einer überaus wohltuenden Weise mit seinem Schreiben: Zuhören, hinsehen, mitreden – Am Miteinander führt kein Weg vorbei! (S.35) zum gesellschaftlichen Zusammenhalt gemahnt.

Sascha Graedtke

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