Impressionen von der 36. Radebeuler Kasperiade

Ein Vergnügen für Groß und Klein
zwischen Regenschauern und Sonnenschein

Arnold Böswetter alias Franz Lasch war in seinem Element als es während der nachmittäglichen Böswetter-Vorstellung fast wie bestellt, laut donnerte und krachte. Zwischen Regenschauern und

Foto: K. (Gerhardt) Baum

Sonnenschein präsentierten sich zur 36. Radebeuler Kasperiade bei freiem Eintritt unter freiem Himmel in Höfen, auf Straßen und Plätzen sechs Figurentheater. Dazwischen flanierten die Elbstelzen mit ihren knallroten Zipfelmützen und animierten das Publikum. Die Atmosphäre war heiter und gelöst. Drei Kapellen spielten flott und live, was für besonders gute Stimmung sorgte und eine Alleintänzerin spontan aus der Reserve lockte. Die verkehrsfreien Bereiche im Zentrum von Radebeul-Ost verwandelten sich vom 17. bis 18. Juni in große Spielplätze mit Bewegungsbaustelle, Bastelstrecke u. v. m. Auch an Limo, Eis und Zuckerwatte gab es keinen Mangel. Ein Kinderkarussell drehte unermüdlich seine Runden. Über den Regen- und Sonnenschirmen schwebten die weiß-transparenten Figuren von Cesar Olhagaray und Muriel Cornejo – mal vor blauem, mal vor grauem Hintergrund.

Improvisation gehört zum Metier des „fahrenden Volkes“. Das war früher und das ist heute so. Ein Mangel an Geld, wurde und wird durch viel Fantasie kompensiert. Kein Wunder also, dass ein umgebauter Campinganhänger zur Guckkastenbühne wird. Und wenn sich dann der erste Vorhang öffnet und endlich derjenige erscheint, dem die Kasperiade ihren Namen verdankt, wirkt das wie ein Mini-Startschuss für das zweitägige Figurentheaterfest.

Figurentheater P.ANIKA mit „Froschkönig“, Foto: K. (Gerhardt) Baum

Wie gesagt, Improvisation gehört dazu. Wer keinen Platz auf

Tri, tra, trullala … der Kasper war bei Regen da, Foto: K. (Gerhardt) Baum

den Zuschauerbänken fand, der setzte sich einfach auf die Straße oder auf die Terrassen vorm Kulturbahnhof. Die Kinder riefen, lachten und klatschten. Recht munter und witzig kam das Figurentheater P.ANIKA mit der wortgewandten Bühnenartistin, Schau- und Puppenspielerin Anika Petzold daher. Das Märchen vom Froschkönig endete zwar völlig anders als erwartet. Doch letztlich waren alle glücklich und zufrieden. Und so verhielt es sich dann auch mit dem Wetter. Auf den turbulenten Samstag folgte ein Sonntag voller Sonnenschein.

Dass alle Akteure zur sonnabendlichen Best-Of-Gala, moderiert von Arnold Böswetter, einzeln vorgestellt wurden und sich in der Radebeuler „Zentral-Arena“ mit Kurzauftritten vor dem interessierten Publikum präsentieren konnten, ist wohl als ein besonderes Dankeschön zu verstehen, welches letztlich an alle gerichtet ist, die immer wieder dazu beitragen, dass die Kasperiade seit über drei Jahrzehnten lebt.

Karin (Gerhardt) Baum

 

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