Editorial

Aus unterschiedlichen Richtungen kommt nun Bewegung in das Radebeuler Museumswesen.

Leider nicht nur im positiven Sinne, muss doch das Lügenmuseum im ehemaligen Gasthof Serkowitz Ende August nach über 12 Jahren seine Pforten endgültig schließen. „Man sei in konzeptioneller Sicht nicht auf einen Nenner gekommen“, wird aus dem Rathaus verlautbart. Es bleibt also spannend, was aus dieser raum- und platztechnisch komplizierten Immobilie nach mehreren vergeblichen Ausschreibungen nun werden soll.

An anderer Stelle ist man hoffnungsvoller. Der Bund hat für das Karl-May-Museum die seit 2017 in Aussicht getellten Mittel zur Neuerrichtung eines Museumsbau freigegeben. Nun kann die bereits über 20 Jahre alte Idee endlich in die Tat umgesetzt werden. Der Bau fällt nun in eine Zeit, wo die teils unsäglichen Debatten über „kulturelle Aneignung“ wieder im Abklingen sind. Gleichwohl geben sie wohl nicht unwesentliche Impulse für die konzeptionelle Neuausrichtung und Präsentation der über 4000 Objekte, von denen derzeit lediglich 600 gezeigt werden konnten.

Wie sich der durchaus wuchtige Neubau an der Ecke Schilden-/Meißnerstraße ausnehmen wird, bleibt abzuwarten. Die gegenüberliegende „Villa Sarolta“ entkommt durch die derzeitige grundhafte Sanierung endlich ihrem jahrzehntelangen Schattendasein. Nun sollte auch für das ruinöse Gebäude an der Ecke Meißner-/Gutenbergstraße eine tragfähige Lösung gefunden werden.

Sascha Graedtke

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