»Paul Wilhelm – im Garten seiner Kunst«

Annerose und Gottfried Klitzsch laden wieder in die Villa Hohe Str. 35 ein

Das Radebeuler Kulturleben ist bekanntermaßen reich- und abwechslungsreich. Und dennoch gibt es gelegentlich Ereignisse, die ihre ganz eigene Note haben und gewissermaßen die Kirsche auf der »kulturellen Torte« darstellen.

Zur Ausstellungseröffnung mit Sammler Gottfried Klitzsch rechts im Bild
Foto: S. Graedtke

So geschehen am 15.11. um 16 Uhr in der privaten Villa Hohe Straße 35 zur Ausstellungseröffnung »Paul Wilhelm – im Garten seiner Kunst«.

Kunstinteressierte Mitbürger erinnern sich bestimmt, dass bereits 2015 und 2016 zwei umfängliche Ausstellungen hier realisiert wurden. Während 2015 aus Anlass seines 50. Todestages des Radebeuler Malers Paul Wilhelm (1886-1965) und dessen Aquarelle Gegenstand der Betrachtung waren, richtete sich das Augenmerk 2016 auf die »Künstlerhäusler« Hermann Glöckner (1889-1987) und Helmut Schmidt-Kirstein (1909-1985). Beleuchtet wurden bisher kaum wahrgenommene Affinitäten ebenso wie Charakteristisches beider Künstler.

Nun, nach längerer Pause, laden Annerose und Gottfried Klitzsch erneut in das Obergeschoss der vorzüglich restaurierten Villa in der Hohen Straße ein. Die Etage ist gänzlich der Kunst geweiht und präsentiert in den gediegenen Räumlichkeiten mit Parkett, Kronleuchtern und antikem Ofen in dichter Hängung über 80 Ölgemälde einen weitgespannten Bogen aus unterschiedlichsten Schaffensperioden des Künstlers. Reisen nach Italien, Frankreich, Österreich und England wirkten nachhaltig in die Arbeiten der 1920er und 30er Jahre ein, insbesonders in den Lößnitzbildern. Der exquisite Umgang mit einer nuancierten Palette fein abgestimmter Erdfarben geben der Handschrift des Künstlers ihr unverwechselbares Gepräge.

Der Gastgeber, Kunstliebhaber und Sammler Gottfried Klitzsch führte zur Ausstellungseröffnung ausführlich in das Werk des Künstlers und seiner Lebenswelt ein. So wurden auch die thematisierten Hauptmotive von Gärten und Blumen, allen voran der Rittersporn oder die zahlreichen geradezu psychologisch durchdrungenen Porträts seiner Frau Marion verständlich. Zudem sind Radebeuler Häuser und Grundstücke zum Teil derart realistisch wiedergegeben, dass einige Bilder ein getreues Abbild der stadtgeschichtlichen Entwicklung repräsentieren.

Zur Ausstellung ist ein umfangreicher, gebundener Katalog (392 S./ 45€) mit Schutzumschlag und einer Fülle privater Fotos aus dem Künstlerleben der Wilhelms erschienen, der vor Ort oder per Zusendung zu erwerben ist.

Im Gedenken an den Künstler ist in Radebeul übrigens der Prof.-Wilhelm-Ring sowie der »Paul-Wilhelm-Flügel« im Luthersaal der Friedenskirche im kulturellen Gedächtnis der Stadt verankert.

Sascha Graedtke

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AUSSTELLUNG DRESDNER KUNST
Hohe Str. 35
01445 Radebeul-West
Öffnungszeiten:
16.11.-15.12.2024 | 4.1.-9.3.2025
geöffnet SA & SO 11-18 Uhr

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