„Dem Witz auf der Spur – 150 Jahre Winnetou“

Mit Karikaturen und Cartoons zum Geburtstag des berühmten literarischen Häuptlings „Winnetou“ hat das Karl-May-Museum wieder eine Sonderausstellung (23.5.-19.10.2025) der besonderen Art in ihren Gemäuern. Bei Karl May wird Winnetou als „Brennendes Wasser“ aus dem Indianischen übersetzt.
Vor 150 Jahren erblickte Winnetou das Licht der literarischen Welt. Karl May erfand ihn in seiner Geschichte „Old Firehand“, die 1875 erstmals im „Deutsche Familienblatt – Wochenschrift für Geist und Gemüth zur Unterhaltung für Jedermann“ erschien.

Galerie komische Meister Dresden;

In der späteren und wohl viel bekannteren Romantrilogie erblickte Winnetou 1840 das Licht der Welt und starb spektakulär als „Christ“ am 2.9.1874. Der gute, edle Häuptling aus Karl Mays Wild-West-Geschichten gehört seither zu den bekanntesten Indianern der Welt – obwohl es ihn in der Wirklichkeit nie gab. Der runde Geburtstag im Jahr 2025 ist deshalb für die Karl-May-Stiftung mit ihrem Museum in Radebeul und für die Galerie Komische Meister Dresden Anlass für eine außergewöhnliche Karikaturen- und Cartoon-Ausstellung.

Galerie komische Meister Dresden;

Winnetou, seine Gefährten Old Shatterhand und Sam Hawkins sowie die legendäre Wild-West-Welt mit Cowboys und Indianern zeigen sich im Spiegel der satirischen Zeichnung. Mays Figuren tauchen im Hier und Jetzt auf oder kommentieren frech und frei das aktuelle Zeitgeschehen – egal, ob in Politik, Gesellschaft, im Privaten oder ganz im Intimen.
Das besondere an Winnetou ist, dass seine Heldentaten Generationen von Lesern begeisterten und noch begeistern. Er ist Symbolfigur Er wurde zur Symbolfigur des „edlen Wilden“, der allein schon moralisch allen Weißen eigentlich überlegen ist und als solcher für die Achtung der Würde des Menschen eintrat, er ist der Vermittler zwischen den Kulturen, Nationen und Völkern.
An der Wettbewerbsausschreibung beteiligten sich mehr als 50 Karikaturisten aus ganz Deutschland mit fast 300 Wettbewerbseinsendungen an dem außergewöhnlichen Projekt mit satirischen Zeichnungen, die heiter, leicht und mit Witz die Diskussion um das Winnetou-Werk Karl Mays und die aktuelle Interpretation aufnehmen. Nicht nur das vieldiskutierte Thema der kulturellen Aneignung, Abenteuer-Klischees oder Cowboy-und-Indianer-Stereotype spielen dabei eine Rolle. Auch die Erinnerungen an Spielfilme wie „Der Schatz im Silbersee” (1962) sowie „Winnetou und das Halbblut Apanatschi” (1966) oder die Parodie „Der Schuh des Manitu“ (2001) gaben Anregungen für Ideen der Karikaturistinnen und Karikaturisten aus dem deutschsprachigen Raum.

Galerie komische Meister Dresden;

Der Jury fiel es nicht leicht, darunter 100 Wertungsbeiträge auszuwählen. Der Jurypreis ging an den Köllner Karikaturisten Uli Döring für „Winnetou, Indianer, Social Media2“. Wer diese Sonderausstellung besucht ist aufgerufen, den Publikumspreis durch seine Wertungskarte mitzubestimmen.
Die Karikaturen sind in ganz unterschiedlichen Formaten sowohl in einer Open-Air-Exposition im Garten des Museums als auch in einem extra dafür renovierten Raum in der „Villa Bärenfett“ ausgestellt. Die Ursprungsidee für die Schau wurde im Juni 2024 von der Galerie Komische Meister entwickelt und anschließend in der Karl-May-Stiftung sowie im Beirat des Museums intensiv diskutiert.

Volkmar Kunze

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