Winzerhäuser September 2025
Mit der Jägerhofstraße 33 stelle ich heute ein äußerlich relativ junges, hochgelegenes Winzerhaus vor, das nur wenig von seiner Historie preisgibt. Die in Stein gemeißelte Jahreszahl 1748 am Wohnhaus bezieht sich nur auf den Keller darunter – die Treppe kommt im gewölbten Vorkeller an, von da geht ein kleinerer Kartoffelkeller links ab und nach der anderen Seite der größere, flach gewölbte Weinkeller aus unbehauenen Syenitsteinen. Alle drei Gebäude um den kleinen Hof sind jünger, das schlichte, mit einem Satteldach gedeckte Gebäude über dem Keller stammt aus der Mitte des 19. Jh.. War das ursprüngliche Haus baufällig oder zu klein geworden? Wir wissen es nicht. Nach der 1885 beginnenden Reblauskatastrophe mutierte das Ensemble zu einem kleinen Bauernhof, 1914 entstand südlich vom Wohnhaus ein Stall mit Satteldach und Futterküche daneben. Es könnten wohl Schafe oder ein paar Kühe gehalten worden sein. Die inzwischen wieder aufgerebten Flächen daneben werden vom Staatsweingut „Wackerbarth“ bewirtschaftet.
Bis 1938 gehörte das Winzerhaus zum Goldschmidt-Besitz mit Villa (Auf den Bergen 9), Park, Weinbergen und Wald. Nach der Wende stand alles leer, dann verkaufte es 2000 die Treuhangesellschaft an Familie Fresen. Diese beauftragte das Architekturbüro Clausnitzer mit dem behutsamen Umbau zu einem Wohnhaus für eine Familie. Zu den notwendigen Änderungen gehört der vorwiegend gläserne Verbinderbau zwischen Wohnhaus und dem ehemaligen Stallgebäude. Es ist kaum vorstellbar, dass es hier auf dem Berg 2021 eine Überflutung der Keller und Teile des EG gegeben hatte – ein heftiger Gewitterregen spülte Mengen von Wasser aus dem benachbarten Weinberg in die Häuser. Nachdem dann die Lüftungsöffnungen der Keller besser geschützt wurden, lebt Familie Fresen wieder ruhiger!
Dietrich Lohse


