Korrespondenz aus einer Nachbargemeinde

Den RB 50 lässt unsere liebe Deutsche Bahn wieder in Radebeul-Ost halten, das sogar mit Ansage: Umstieg zur Schmalspurbahn, Karl-May-Museum. Seit Dresden-Hauptbahnhof flitze ich nach Leipzig; und als ich ein paar Stunden später rücks der ältesten Fernbahnstrecke Deutschlands durch Radebeul streife, habe ich eine innere Zeitreise von sechs Jahrzehnten hinter mir, deren Protagonist aber wäre bereits gut im 7. Jahrzehnt angekommen: aller Liebling, Wendegewinner und noch bis zum 22.02.2026 Gegenstand einer Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig.

UNSER SANDMÄNNCHEN IN LEIPZIG ist die überschrieben. Und ja, da ist er, der Star des Deutschen Fernsehfunks/DFF/DDR-TV, dies in allerlei Modellen, Plastiken, nachgebauten Szenen, Fotos und Videos. Er ist Weltraumpilot, Lokführer, trifft Rapunzel, Werktätige aus Stadt und Land,  Kinder aus der ganzen Welt. Eine Welt im Frieden. Seine Freunde Herr Fuchs, Frau Elster, Onkel Uhu und der Koboldphilosoph Pittiplatsch sind höchstselbst da, andere Schnatterinchens & Co. im Bild. Für Momente werde ich sentimental, sehe mich, bereits im Schlafanzug, als kleiner Junge die Treppe im Radebeuler Haus zu Frau Klippstein hinauflaufen. Die hatte einen Fernseher und ich war für den Abendgruß immer „ihr Gast derweil“.

Puppentrickfilm handgemacht bedeutete, 25 Fotos für eine Sekunde Film. Nach jedem Klick mussten aus Idee, Geduld und Feingefühl allen Puppen neue Bewegung gegeben werden. 20 Sekunden Film an einem Arbeitstag. Die Motivation, die es dafür braucht, mag ich jetzt mal „positiv verrückt“ nennen. Auf jeden Fall schlüge dazu ein gutes Herz. Und sowas überlebt dann eben Verbeugung und DANKE.

Tobias Märksch

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