Zum Titelbild Juli 2013

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In eine ältere Weinbergsmauer aus Syenit wurde hier beim Bau der Villa Weinbergstraße 40 durch den Architekten Oswald Haenel, der selbst einige Jahre darin wohnte, diese noch dem Historismus verpflichtete, im Halbrund geschlossene, repräsentative Pforte eingefügt. Um 1980 hatte ein früherer Mieter eigenmächtig versucht, sie für seinen Trabant(?) passend zu machen – einen Stahlträger in Kämpferhöhe eingefügt und die Flanken mit Hammer und Meisel deutlich aufgeweitet. Es gleicht einem Wunder, dass das Tor dabei nicht eingestürzt war! Das Verdienst des heutigen Eigentümers ist es nun, dass diese Veränderungen zurückgebaut und das detailreiche Tor wieder ein Hingucker für die zahlreichen Spaziergänger auf der Weinbergstraße werden konnte. Unter dem geschweiften Ziegeldach mit Putzgesims sitzt mittig im Bogen ein Sandstein-Schlussstein. Die Symbole in der Front des Schlusssteins beziehen sich gleichermaßen auf den Beruf des Architekten wie auch auf die Freimaurer, denen er angehörte – vergleichen Sie bitte V+R 07/10 und 04/12. Bemerkenswert ist auch der hölzerne Strahlenkranz in der lichten Öffnung, wie auch die Gucklöcher in den ansonsten geschlossenen Türblättern. Die helle Putzfarbe entspricht der Farbe der Fassaden der Villa, die Holzteile sind wieder Lößnitzgrün gestrichen. Ich würde mich freuen, wenn von Zeit zu Zeit der Efeuwuchs kurz gehalten werden könnte, damit die Torgestaltung wahrnehmbar bleibt.

Dietrich Lohse

Berichtigung zum Titeltext des Juniheftes: „gephast“ im Sinne einer abgeschrägten Ecke ist falsch und muss laut Duden richtig gefast geschrieben werden, Phase dagegen meint einen Zeitabschnitt (danke Andrea).

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