Titelbilder Bauernhäuser in Radebeul Dezember 2021

Altkötzschenbroda 21

Dieses Gehöft hat im Laufe seiner Geschichte schon viele Funktionen beherbergt. Natürlich war es die längste Zeit ein Bauernhof gewesen, wie 1841 unter Johann Gottlob Reichelt. Nach 1873 arbeitete hier der Tierarzt Carl Friedrich Große. Ernst Paul Große, sein Sohn, richtete in AK 21 eine Schmiede ein, die wiederum dessen Sohn Karl Große noch bis 1972 betrieb. Bauernwirtschaft und Schmiede dürften eine Zeit lang auch parallel bestanden haben. Der Abbau der Scheune könnte mit der um 1900 beginnenden Verstädterung Kötzschenbrodas zusammenhängen.

Nach dem Leerstand erwarb die Stadt Radebeul in den neunziger Jahren das Anwesen und entwickelte es im Rahmen des Sanierungsgebietes zum Sitz des Kulturamtes, kurz „Kulturschmiede“ genannt. Das Auszugshaus von AK 21 wurde zuerst fertiggestellt und soll durch die belassene Kleinteiligkeit, geringe Raumhöhen und kleinen Fenstern fortan zeigen, wie einfach man früher auf dem Dorf legte. Es folgte die Fertigstellung des Hauptgebäudes mit Büros und Ausstellungsraum des Kulturamtes und der Gaststätte in der Art eines irischen Pubs im EG und Keller. Das Projekt lag in den Händen des Radebeuler Architekturbüros Clausnitzer.

AK 21 ist heute der Dreh- und Angelpunkt beim Herbst- und Weinfest sowie anderen Festen. Damit endet der Bogen von ehemaligen oder noch aktiven Radebeuler Bauernhäusern.

Dietrich Lohse

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