Editorial 11-15

Editorial

Die letzten Trauben wurden von den Reben geschnitten. Ein überaus gesegnetes Weinjahr geht zu Ende. Die reiche Kelter schäumt und gibt einen hoffnungsvollen Ausblick auf die gefüllten Gläser im kommenden Jahr. Und so wie der Herbst verklingt, so verstummten auch die rauschenden Wein- und Winzerfeste.
Radebeul im Feierrausch.
Uns geht es doch gut. Und so geht es weiter. Nach den tristen Novembertagen beginnt die beschauliche Vorweihnachtszeit. Weihnachtsmarkt in altvertrauter Heimelichkeit mit Glühwein, Wollsocken und Musikgedudel. Alles auf einem hohen Niveau hier, keine Frage. Wir haben es uns ganz gut eingerichtet, jetzt nach 25 Jahren Einheit und Konsum. Jahre voller Feste dicht gedrängt im Jahreskreis.
Überhaupt was wir uns leisten, kulturell, unfassbar. Von der Kleinkunst bis zur großen Oper, hier im kleinen Radebeul. Neben Wien und Berlin ist es einzig Dresden, das drei Opernhäuser in unmittelbarer Nähe vereint, weltweit! Dazu noch Schauspiel und Ballett vor der Haustür!
Und verzichtete man auf all die Medien, all die täglichen Nachrichten aus aller und näher rückenden Welt, dann wäre unser Wohnumfeld wohl ein kaum zu ertragendes Wohlstandsidyll.
Vielleicht mal ein Moment zum Innehalten, um sich zu vergegenwärtigen, wie gut es uns (noch) geht.

Sascha Graedtke

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