Nachtrag zum Artikel über Reinhold Langner

Nachdem der erste Teil meines Textes über den Künstler Reinhold Langner erschienen war,
meldete sich Constanze Herrmann, eine Enkelin des Künstlers, bei mir. Sie war froh, dass sich noch mal jemand mit ihrem Großvater befasst hatte. Bei einem kurzfristig vereinbarten Treffen, erfuhr ich noch ein paar Details aus dem Leben des Künstlers – da war aber der zweite Teil meines Textes schon im Druck. So will ich die Neuigkeiten nun als Nachtrag formulieren.
Die Wohnadresse Hammeraue 27 in Dresden-Briesnitz von Langner, die ich ermittelt hatte, ist richtig, jedoch nur bis 1939. In diesem Jahr hatte er sich in Dresden-Ockerwitz ein eigenes Haus gebaut, bei dem er als gelernter Maurer selbst mitgearbeitet hatte. Und da wohnte er bis zu seinem Tode 1957.

Foto: D. Lohse

Foto: D. Lohse

Zu den von mir bereits erwähnten Langner-Ausstellungen kommt noch die 2003 in der Bergstadt Schneeberg hinzu; als Holzschnitzer hatte er ja eine besondere Beziehung zu der Schnitzkunst des Erzgebirges. Das Interesse vor Ort war groß.
Einem Hinweis, besser wohl einer schwachen Vermutung, von Frau Herrmann bin ich in der Zwischenzeit nachgegangen und in der „Hoflößnitz“ in Radebeul fündig geworden. Da befindet sich ein von Langner geschnitzter Boden samt Widerlager eines Weinfasses. Hierbei handelt es sich um ein Auftragswerk des Dresdner Weingroßhändlers Valentin Franz. Der Auftrag wurde in den dreißiger Jahren erteilt und Reinhold Langner gestaltete den Boden in Eiche – ein komplettes Fass war nicht bestellt. Der Fassboden diente in den Geschäftsräumen des Weinhändlers als Schmuck, bzw Werbung. Das Weingeschäft in der Grunaer Straße wurde 1945 vollständig zerstört. Der Fassboden konnte durch glückliche Umstände gerettet werden und fand nach dem Krieg dann den Weg ins Radebeuler Weinbau-Museum, ist aber derzeit nicht in der Dauerausstellung zu sehen. Ich danke Herrn Andert, dass ich ihn trotzdem sehen konnte und ich danke auch Herrn und Frau Herrmann aus Dresden für die freundliche Begegnung.
Wenn ich es überschlage, haben wir jetzt vier Spuren von Langners Holzkunst in Radebeul, vielleicht ist das ja noch nicht der letzte Stand?

Dietrich Lohse

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