Hellhaus im September 2022 Foto: D. Lohse
Es ist nun schon eine Weile her – sh. Märzheft von V+R 2021 – dass ich einen Aufsatz zum um 1780 erbauten Hellhaus in Moritzburg geschrieben hatte, etwa anderthalb Jahre. Dieser Text endet mit der Absicht, die Baumaßnahmen an dem Kulturdenkmal weiter im Blick behalten zu wollen.
Und das habe ich zuletzt im September getan, weil ich erfahren hatte, dass gerade eine Probeachse für die künftige Fassadenfarbe hergestellt worden sei, es solle Grün sein! Da war ich schon etwas überrascht, ein grünes Haus mitten im grünen Wald? Aber „Grün“ und „Grün“ kann sehr verschieden ausfallen und der deutsche Wald, wenn man genau hinschaut, ist nicht mehr so grün, wie man es gewohnt war (Borkenkäferbefall u.a.). In der Probeachse wurden zwei sehr dezente, helle Grüntöne in den Feldern mit lichtem Grau der Lisenen kombiniert, so dass es nirgends als eine große grüne Fläche wirkt. Wenn ich richtig informiert bin, hat die Firma Lehmann / Meißen bei einer Untersuchung der alten Farbbefunde auf dem Putz diese Kombination mit hellen Grüntönen in Resten vorgefunden. Insofern besteht wohl kein Grund zur Aufregung!
Nun, da die Gerüste gefallen sind, sieht man das halbfertige Gebäude. Die Dachdeckung mit roten Biberschwanzziegeln erfolgte in Etappen und ist auch fertig geworden. Die historische Dachzier (kein Schornstein!) steht wieder in der Mitte der Dachplattform. Metallarbeiten an den bisher eingelagerten, historischen Geländern sind bei der Firma Hopf / Moritzburg erfolgt und wieder an den alten Standorten angebracht – man sieht sogar etwas Gold blitzen.
Die in o.g. Aufsatz erwähnte 1. Baustufe am Hellhaus ist damit abgeschlossen und es wird nun eine Bauruhe eintreten, ehe weitere Baustufen, wie der innere Ausbau, folgen werden. Ich wage die Hoffnung zu äußern, wohl wissend, dass derzeit alle in Deutschland klagen und mehr Geld zu brauchen scheinen, dass der Stillstand am Hellhaus nicht zu lange dauern möge. Das neu Geschaffene altert ja, ist der Witterung ausgesetzt und es könnte schließlich wieder Verfall einsetzen, was sich wohl niemand wünscht. An Randale oder Brandstiftung will ich gar nicht denken!
Der erreichte Zwischenstand am Hellhaus, den außer mir auch viele Spaziergänger und nicht nur am Tag des offenen Denkmals erleben konnten, ist nach der jahrzehntelangen Vernachlässigung dieses historischen Gebäudes äußerst befriedigend. Der Dank gilt allen Handwerkern und Beteiligten.
Dietrich Lohse