Schloß Hoflößnitz, Knohllweg 37
Das Hauptgebäude wurde von 1648 – 50 nach Plänen von Landbaumeister Ezechiel Eckhardt für die Wettiner errichtet. Viele Jahre gab es keine nennenswerten Veränderungen, um 1800 wurde das Fachwerk überputzt, wohl weil es für die neue Zeit zu bäuerlich aussah.
Aber dann, gegen Ende des 19. Jh., beabsichtigte das sächsische Königshaus die Immobilie zu verkaufen. 1899 fand der Deal mit dem russischen General Sukanov-Podkolzine statt, der sich hier zur Ruhe setzen wollte. Im gleichen Jahr führte Architekt Karl Pinkert die Änderungswünsche des Russen aus – einen Turm mit Terrasse auf der südlichen Dachfläche und ein üppiges Tor an der östlichen Zufahrt. Der General starb überraschend schon 1900, so daß die russische Gräfin Zolotov das Anwesen erbte. Sie wurde damit nicht glücklich und trug sich bald mit der Absicht, es zu verkaufen. Dem Lößnitzer Ortsgruppenverein mißfiel diese Entwicklung, er erwarb 1912 das Schloß und beauftragte den Radebeuler Architekten Prof. Emil Högg mit dem Rückumbau. Wegen des Krieges ab 1914 verzögerten sich die Arbeiten und es kam 1915 zum Konkurs, die Gemeinde Oberlößnitz kaufte es dann und konnte so die Arbeiten beenden.
Dietrich Lohse