Schautafeln zum Wegschauen

Der Versuch einer Impulsgabe
Im Frühjahr bin ich mal wieder den Dreizehn-Brücken-Weg gelaufen. Am westlichen Ende beim Ginsterweg rein und dann talabwärts. Nach der einen oder anderen Biegung und Windung musste ich mich dann entscheiden, ob ich den kurzen Anstieg zurück zum Ginsterweg nehme und die Runde beende oder

Foto: B. Kazmirowski

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noch weiter im Lößnitzgrund Richtung Meierei laufe und einen größeren Bogen schlage. Ich entschied mich für die zweite Variante, denn der Tag war schön. Sicherlich hatte ich die Hinweistafeln entlang der Wege im aufblühenden Grund schon zu früherer Gelegenheit bemerkt, aber erst beim letzten Gang fiel mir auf, in welchem Zustand diese sich aktuell befinden. Die klapprigen Dächlein erbärmlich brüchig, die einst glänzenden Schautafeln beschmiert und matt, die Gestelle gerade noch so Halt gebend – kurz, die Schönheit der frühlingshaften Natur fand darin keinen Widerhall. Um es deutlich zu sagen: der Anblick war eines beliebten Wanderweges unserer Stadt nicht würdig. Ein Blick auf das Kleingedruckte dieser Tafeln zeigt, dass diese einst durch das Gymnasium Luisenstift konzipiert und durch eine Wenzel-Werbung GbR Radebeul umgesetzt wurden. Wenzel-Werbung Radebeul? Nicht, dass das Google sofort wüsste. Ich suche weiter und finde, dass es den Kuhbandner-Wenzel GbRVerlag Notschriften gibt. Kuhbandner und Notschriftenverlag? Na, klar, kenne ich, ergiebt Sinn. Luisenstift? Gibt’s ja auch noch. Wie es aussieht, waren beide Seiten dereinst glücklich gewesen, das Projekt umgesetzt und abgeschlossen zu haben, und sicherlich sahen die Tafeln auch lange Jahre manierlich aus. Aber jetzt? Also lautet ein Beschluss, dass man da was machen muss. Oder? Liebes Luisenstift, besonders liebe Fachschaften Geografie und Biologie: Wenn Sie an die Schuljahresplanung für 2024/25 gehen, dann überlegen Sie doch, ob nicht eine Erneuerung der Tafeln eine lohnenswerte Aufgabe wäre, die im Rahmen einer Komplexen Leistung für große Schüler oder einer Projektwoche durch eine Schülergruppe inhaltlich verantwortet werden könnte.

Foto: B. Kazmirowski

Lieber Jens Kuhbandner, vielleicht würden Sie ja Möglichkeiten haben, der Schule bei der öffentlichkeitswirksamen Zweitauflage der Schautafeln wiederum zur Seite zu stehen, sofern von dort die inhaltliche Zuarbeit kommen würde? Ich bin Realist genug um zu wissen, dass die Chancen auf Umsetzung geringer sind als man hoffen könnte, aber Optimist genug um zu glauben, dass mein Impuls nicht gänzlich ungehört verhallt.
Spätestens in zwei Jahren, habe ich mir vorgenommen, werde ich den Spaziergang wiederholen.
Bertram Kazmirowski

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