Editorial 10-17

Der Herbst macht derzeit, wie immer natürlich, die Blätter bunt. Und in diesem Jahr gibt es es noch bunte Blätter ganze anderer Art. Bunte Plakate die uns an zahllosen Laternenpfählen begegnen. Interessant sind da immer wieder die Höhenunterschiede. Ganz hoch, um möglichst nicht bekämpft zu werden oder eben auf normalem Niveau. Alle Facetten des politischen Spektrums lächelt uns zugeneigt entgegen.

Selbst noch lange nach der Wahl werden die bunten Blätter hängen und langsam verblassen. So wie der Herbst eben.

Die Parteien werben wie immer um die Gunst des Volkes. Deutschland wählt wieder mal! Bei Drucklegung des Oktoberheftes werden die Wahlen bereits entschieden sein. Man darf also gespannt sein.

Da hängen sie also, unsere Politiker, wieder nach vier Jahren, allerorts herum. Viele Jahre verschwunden in Parlamenten und Gremien, sind sie zur Wiederwahl wieder plötzlich präsent.

Mit bunten Farben und markanten Sprüchen, um uns mit all jenen Konzepten zu überzeugen. Von einer Schicksalswahl wurde gar schon gesprochen. Der wichtigsten Wahl nach Jahrzehnten. Nur wohin? Die Welt verändert sich rasant, und es scheint, als hinkten alle Visionen hinterher.

Auch Talkrunden und sogenannte TV-Duelle konnten da wohl kaum Lösungen bieten.

Die Wahlergebnisse liegen nun vor.

Sascha Graedtke

Das Wissen wächst mit der Sammlung

Kunst aus vier Jahrhunderten in der Radebeuler Stadtgalerie

Jubiläen regen zum Innehalten und Nachdenken an: Woher, weshalb, wohin? Ist es eigentlich wichtig, dass Radebeul eine Städtische Kunstsammlung besitzt? Die Interessen der Jüngeren verlagern sich zurzeit rasant. Sportvereine expandieren. Kunst- und Geschichtsvereine lösen sich auf. Und immer wieder heißt es lapidar »Kunst und Kultur muss man sich leisten können«.

Johannes Thaut »Unser Heimatmuseum« um 1960, Linolschnitt (s. auch Monografie zur Geschichte der Stadt, 1961, Heft 5)Johannes Thaut »Unser Heimatmuseum« um 1960, Linolschnitt (s. auch Monografie zur Geschichte der Stadt, 1961, Heft 5)
Bild: Archiv Stadtgalerie

Ein Blick zurück kann hier nicht schaden. Erinnert sei an die vielfältigen kulturellen Aktivitäten unmittelbar nach dem Ende des zweiten Weltkrieges. Bereits im Juni 1945 hatten Künstler und umsichtige Kommunalpolitiker im Radebeuler ››Haus der Kunst« eine erste Kunstausstellung organisiert, zu der die Menschen in Scharen, selbst zu Fuß aus Dresden. strömten. Man hungerte. viele Menschen hatte nur ein notdürftiges Dach überm Kopf, doch Kunst und Kultur vermittelten ihnen im schwierigen Alltag Lebensmut.

Erste Überlegungen, Kunst für ein künftiges Museum zusammenzutragen, gingen einher mit der Bildung eines Kunstvereins für die Lößnitzortschaften, welcher sich 1907 gründete und bereits 1914 wieder auflöste. Wenig später verfügte man durch das neu eröffnete Heimatmuseum tatsächlich über einen Ort, wo sich Sammelgut deponieren lies. Darunter natürlich auch Kunst. Doch Vieles blieb dem Zufall überlassen. Vom gezielten Aufbau einer Kunstsammlung konnte noch keine Rede sein, lag doch der inhaltliche Schwerpunkt auf dem Bewahren von stadtgeschichtlich bedeutsamen Sachzeugnissen.

Aus besonderem Anlass sei ein weiterer Rückblick gestattet. Bedingt durch meine Diplomarbeit ››Zur Malerei und Grafik in Radebeul von 1945 bis zur Gegenwart« hatte ich zu Beginn der 1980er Jahre einen Großteil der in Radebeul wirkenden Künstler persönlich kennen gelernt, darunter auch Theodor Rosenhauer, Gussy Hippold und Heinz Drache. Voller Ehrfurcht besuchte ich sie in ihren Ateliers. Mein Wissen über die Radebeuler Kunstszene war im Vergleich zu heute allerdings sehr rudimentär. Einige Künstler verweigerten sich jedweden Recherchen total und äußerten ihre Bedenken. Sie befürchteten als provinzielle Heimatmaler abgestempelt zu werden. Obwohl sie in Radebeul wohnten, befanden sich ihre Ateliers in der Kunst- und Kulturmetropole Dresden, die sie als ihre eigentliche Wirkungsstätte betrachteten.

Mit Eröffnung der »Kleinen Galerie« in Radebeul-Ost am 16. Dezember 1982 wurde es möglich, Kunst von Radebeuler Künstlern in der Stadt Radebeul kontinuierlich zu präsentieren. lm Juni 1984 hatte ich die Leitung der Galerie übernommen und fand es sehr schade, dass im Unterschied zu einem Museum nach den beständig wechselnden Ausstellungen nur noch die leeren Räume zurück geblieben waren. Wie aber wollte man nachfolgenden Generationen verständlich machen. was die so zahlreich in Radebeul ansässigen Künstler geschaffen hatten? Die Idee vom Aufbau einer Städtischen Kunstsammlung blieb über viele Jahre eine Theorie.

Es sind wohl immer wieder Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche, die Neues hervorbringen und dessen Umsetzung ermöglichen. Das Anliegen, für die Stadt Radebeul eine Kunstsammlung aufzubauen, stieß bei meinem unmittelbaren Vorgesetzten Dr. Dieter Schubert, der von 1991 bis 2005 in Radebeul die Funktion des Amtsleiters für Bildung und Kultur innehatte, auf großes Verständnis. Ebenso bei der damaligen Dezernentin Dr. Ellen Brink. Schließlich wurde 1992 erstmals ein Budget für Kunstankäufe in den Städtischen Haushalt eingestellt. Darüber hinaus fanden sich zahlreiche Förderer und immer wieder auch Künstler sowie Angehörige von Verstorbenen, die durch Schenkungen oder Verkäufe zu Sonderkonditionen zur Bestandserweiterung der Städtischen Sammlung beigetragen haben.

Die zunächst an verschiedenen Orten gelagerten Exponate wurden 2009 zusammengeführt und erstmals in eigens dafür eingerichteten Depoträumen untergebracht. Endlich konnte mit der fachlichen Arbeit begonnen werden. Doch die Freude darüber währte nur kurze Zeit. Und so hieß es bereits 2015, alles Kunstgut behutsam ein- und auspacken, auf eventuelle Umzugsschäden prüfen, in Stahlregale und Grafikschränke wieder neu einsortieren.

Die Städtische Kunstsammlung umfasst gegenwärtig weit über 2.000 Exponate. Das Profil ist ausgerichtet auf Werke von Künstlern, die in Radebeul ansässig waren oder sind bzw. deren Wirken in einer unmittelbaren Beziehung zur Radebeuler Kunstszene stehen. Den Schwerpunkt bilden Arbeiten aus dem 20. Jahrhundert, wobei sich zwei Weltkriege und gesellschaftliche Umbrüche als einschneidende Zäsuren auf das Schaffen und die Existenzbedingungen der Künstler nicht unerheblich ausgewirkt haben. Dass sich Radebeul ab Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem bedeutenden Industriestandort entwickelte, wurde von der Kunstszene weitestgehend ignoriert und bis heute dominiert die konventionelle Vorstellung von der privilegierten Villen-, Wein- und Gartenstadt. Der erste Kunstankauf, Heinz Draches Gemälde »Meine Umgebung« (i960], war bewusst gewählt. Ging es doch darum, mit dem Klischee zu brechen und das vielfältige Spektrum des künstlerischen Schaffens in der Lößnitzstadt aufzuzeigen.

Mit der Umwandlung des städtischen Museums Hoflößnitz, in die Stiftung »Weingutmuseum Hoflößnitz«, wurde 1997 dessen Gesamtbestand an Kunstwerken aufgeteilt. Den weíngutspezifischen Teil erhielt die Stiftung. Ein Konvolut von über 200 vorwiegend stadtgeschichtlich geprägten Kunstexponaten des 18., 19. und 20. Jahrhunderts ging in die Städtische Sammlung ein. Darunter befanden sich künstlerisch anspruchsvolle Gemälde von Karl Kröner und Paul Wilhelm sowie eine große Zahl romantisierender Heimatbilder. Die umfangreichen Konvolute aus den Nachlässen von Moritz und August Retzsch wurden zur Aufbewahrung und weiteren Bearbeitung an das Radebeuler Stadtarchiv übergeben.

Heinz Drache »Meine Umgebung« 1960, Öl auf Leinwand (Radebeul Ost)
Bild: Archiv Stadtgalerie

Unter dem Motto »Sammlung statt Sammelsurium« bietet die Stadtgalerie zum 25jährigen Bestehen der Städtischen Kunstsammlung bereits zum zweiten Mal einen umfassenden Einblick in den Sammlungsbestand. Gezeigt werden von achtzig Künstlern cirka einhundertfünfzig Exponate aus vier Jahrhunderten. Schwerpunktthemen sind Stadt- und Naturlandschaften, Künstlerbildnisse und Künstlerselbstbildnisse, figürliche Darstellungen, Tierstudien und Stillleben. Ausgewählte Arbeiten reflektieren zeitgeschichtliche Ereignisse und individuelle Befindlichkeiten. Beispielgebend seien in diesem Zusammenhang die Arbeiten »Zug der Trauernden« [1915] von Käthe Kuntze oder »Gerettete Stirngedanken« [1992] von Ingo Kuczera genannt. Das Ausstellungskonzept bietet dem Besucher zahlreiche Möglichkeiten des Vergleichs. Obwohl die Fülle der Exponate, die Räume der Galerie zu sprengen droht, stellt sich auf den zweiten Blick eine Ordnung her, die dem Titel der Ausstellung durchaus entspricht.

Mit ihrer Sammlung verfügt die Stadt Radebeul über einen reichhaltigen Bestand an Kunstwerken der Malerei, Grafik und Plastik von weit über einhundert verstorbenen und lebenden Künstlern, die auf unkomplizierte Weise in die Gestaltung von thematischen Ausstellungen oder in Gedenkausstellungen zur Würdigung verstorbener Einzelkünstler integriert werden können. Darüber hinaus beinhaltet die Sammlung Skizzenbücher, Entwürfe, Modelle, Bild-, Text-, Film- und Tondokumente. Für die kunstwissenschaftliche Forschung bietet sich ein breites Betätigungsfeld. Eine wichtige Aufgabe der nächsten Jahre ist die digitale Vernetzung mit regionalen und überregionalen Archiven und Museen.

Der eigentliche Wert der Sammlung besteht wohl darin, für künftige Generationen zum kulturellen Gedächtnis der Stadt einen Beitrag zu leisten. Und mit Mehrwert ist keinesfalls die fiktive Wertsteigerung auf dem Kunstmarkt gemeint.

In diesem Sinne wertvoll ist zum Beispiel eine kleine unscheinbare Porträtzeichnung, die der Radebeuler Kunstpreisträger Prof. Claus Weidensdorfer als Schüler von seinem Lehrer Dr. Georg Paech angefertigt hatte, der bei ihm das Interesse für die Kunst weckte, woran sich der 86-jährige renommierte Maler und Grafiker noch heute voller Dankbarkeit erinnert. Dr. Georg Paech wiederum war eine universell begabte Persönlichkeit. Das Monatsheft ››Die Vorschau« [Jg. 1958] widmete ihm einen doppelseitiger Beitrag. Einige künstlerische Arbeiten von Dr. Georg Paech sowie die erwähnte Porträtzeichnung hatte Prof. Claus Weidensdorfer der Städtischen Kunstsammlung geschenkt.

Claus Weidensdorfer »Musikshow« 2009, Tusche/Kohle
Bild: Archiv Stadtgalerie

Und so verbergen sich hinter vielen Exponaten der Sammlung Geschichten, die vom Leben in der Lößnitzstadt zu berichten wissen. Recht spannende Fragen sind zum Beispiel auch: Unter welchen Umständen sind die Kunstwerke entstanden und wie haben sich die Lebensbedingungen der Künstler im Laufe der Jahrhunderte verändert? Wie gelang es den Frauen, sich im Kunstbetrieb durchzusetzen? Welche künstlerischen Strömungen hatten Einfluss auf das Schaffen? Was verbirgt sich hinter den Begriffen »Die Sieben Spaziergänger« oder »Die Lücke«? Welche Künstler waren der Staatssicherheit ein besonderer Dorn im Auge und warum? Was wurde aus den sozialistischen Auftragswerken? Alles in allem für Kunstwissenschaftler und Historiker ein reiches Betätigungsfeld. Künstlerinnen wie Käthe Kuntze, Ruth Meier, Käthe Trehde und Magdalene Kreßner sind völlig unterschätzt und es lohnt sich, diese neu zu entdecken.

Gespräche mit lebenden Künstlern und Angehörigen verstorbener Künstler stehen in den kommenden Wochen auf dem Programm. Denn auf Fragen, die nie gestellt wurden, kann es auch keine Antworten geben. Alles ist ein Wettlauf mit der Zeit. Glück und Zufall waren dabei oft im Spiel. So rettete Werner Wittig im letzten Moment Ruth Meiers Druckstöcke vom Abfallcontainer. Gussy Híppold übergab der Stadtgalerie kurz vor ihrem Umzug vom »Haus Sorgenfrei« in einen Gorbitzer Plattenbau zahlreiche Druckplatten, Aquarelle und Grafiken für die Radebeuler Sammlung. Durch Vermittlung einer Radebeulerin schenkte vor wenigen Wochen ein privater Sammler der Städtischen Kunstsammlung drei gesellschaftskritische Tafelbilder von Horst Hille, die im Zeitraum von 1989 bis 1994 entstanden waren. Ebenfalls in diesem Jahr schenkten die Künstler Gunter Herrmann und Peter Graf der Sammlung Gemälde mit den Porträts der Künstlerkollegen Klaus Liebscher und Dieter Beirich.

Markus Retzlaff »Günter Schmitz« 1999, Holzschnitt
Bild: Archiv Stadtgalerie

Sammeln erfordert Leidenschaft, Wissen, Spürsinn. Glück, Geld. Zeit und Raum. Das Wissen wächst mit der Sammlung. Geld, Zeit und Raum sind jedoch knapp bemessen. Ein klares Sammlungsprofil wird auch in Zukunft erforderlich sein. damit aus der Sammlung kein Sammelsurium wird. Mit der Kunstsammlung besitzt Radebeul einen Schatz. Das in die Stadt gesetzte Vertrauen gilt es durch einen achtsamen Umgang mit diesem Schatz zu rechtfertigen. Und vielleicht erfüllt sich auch eines schönen Tages der Traum vom öffentlich zugängigen Schaudepot. Dass sich die Städtische Kunstsammlung seit 1992 so gut entwickeln konnte, ist der Verdienst von vielen Menschen. All jenen, die uns bei deren Aufbau aktiv und umsichtig begleitet haben, gilt unser herzlicher Dank. Den Besuchern der Jubiläumsausstellung wünschen wir Anregung, Erkenntnis und Genuss.

Da man auf die Eröffnungsveranstaltung nicht verzichten wollte, werden inhaltliche Schwerpunktbereiche wie Plastik, Kleingrafik. Fotografie und Dokumente zu einem späteren Zeitpunkt ergänzt. Ohnehin trägt die Ausstellung Prozesscharakter. Aktuelle Erkenntnisse fließen fortlaufend ein und es lohnt sich, die Ausstellung mehrmals zu besuchen.

Karin (Gerhardt) Baum

Geöffnet ist die Ausstellung vom 17.9. bis 29.10. und vom 19.11. bis 17.12.2017 Sonderführungen mit der Galerieleitung erfolgen in terminlicher Abstimmung unter 0160 2357039.

Ein neuer, stiller Brunnen in Oberlößnitz

»Bilz-Denkmal« an der Kreuzung Augustusweg und Eduard-Bilz-Straße

»Bilz-Denkmal« an der Kreuzung Augustusweg und Eduard-Bilz-Straße Foto: D. Lohse

Der Schnittpunkt der heutigen Straßen Augustusweg und Eduard-Bilz-Straße weitet sich etwas, so dass hier ein kleiner Platz entstanden ist. Die längste Zeit war er namenlos, zwischen 1908 und 1919 nannten ihn die Oberlößnitzer aber Königsplatz (in Erinnerung an den Besuch und festlichen Empfang des sächsischen Königs Friedrich August III 1908 an dieser Stelle) und nun soll der Platz Bilzplatz heißen und an den ehemals hier wirkenden Naturheilkundler Friedrich Eduard Bilz erinnern.
Gestaltungen hatte dieser Platz schon in den verschiedensten Formen. Die Gebr. Ziller erlagen 1871 dem allgemeinen Siegestaumel (Deutschland hatte gerade Frankreich besiegt) und errichteten hier auf einem gemauerten Plateau eine Viktoria, gemeint die Siegesgöttin, also eine Siegessäule. Wie viele um diese Zeit in Radebeul aufgestellte Verschönerungselemente (Figuren, Tiere oder Vasen) soll auch die Viktoria samt Säule aus der Produktion der Charlottenburger (heute Berlin) Manufaktur Otto March gestammt haben. Man darf den Zillers durchaus unterstellen, dass sie sich mit dieser Verschönerung auch bessere Verkäufe der Villen in der Sophienstraße (heute Eduard-Bilz-Straße) erhofften. Die Viktoria wurde beschädigt und baufällig, so dass sie 1907 abgetragen werden musste. Damit liegt der Abbau deutlich vor 1919, als dann das Abkommen von Versailles den Deutschen den Abbau von Siegessäulen zum Krieg von 1870/71 vorschrieb. Nach og. Königsbesuch erfolgte die nächste Platzumgestaltung: ein runder Springbrunnen umgeben von halbhohem Grün durch einen oben mit Bögen verzierten Eisenzaun eingefriedet. Ich gehe davon aus, dass nach 1945 keine Fontäne mehr funktionierte und das Brunnenbecken mit Erde gefüllt und, wenn es die Stadtkasse zuließ, auch mit Blumen bepflanzt wurde. An dieses Bild erinnere ich mich, weil es eine Zeit lang an meinem Schulweg lag. So um das Jahr 2000 hatte dann der Bilz-Bund die spontane Idee den verödeten Platz mit einem Gedenkstein für F. E. Bilz zu bereichern. Leider hatte dieser Stein die Form eines Grabsteins und ich musste mehrmals Radebeulern und interessierten Touristen erklären: nein, hier wurde Bilz nicht begraben! Die Planung der Neugestaltung des Platzes von 2015 verzichtet auf diesen Stein, wofür ich dankbar bin.
Ehe wir die einzelnen Gestaltungselemente betrachten, möchte ich darstellen, dass diese erneute Umgestaltung auf einem „breiten Fundament“ steht. Selbstverständlich ist die Stadtverwaltung als Grundstücksbesitzer zentral beteiligt, hinzu kommt der „Verein für Denkmalpflege und neues Bauen“, der sich auch an anderen Stellen Radebeuls, so zB. am Fontäneplatz (Dr.-Schmincke-Allee), für ältere Platzgestaltungen engagiert hatte, der Bilz-Bund und schließlich auch einige Bürger, die in der Nähe des Platzes wohnen, und sich finanziell beteiligten, so dass sie nun mit Fug und Recht von „ihrem Platz“ sprechen dürfen. Die Gesamtkosten beliefen sich um 100 000 €. Die Anlage wurde Mitte Juni 2017 feierlich eröffnet.
Die neue Gestaltung nun knüpft hier und da an ältere Ideen der wechselvollen Platzgeschichte an ohne das Alte kopieren zu wollen – das ist ein Ballanceakt, der mir aber letzten Endes geglückt zu sein scheint. Da ist die Idee, am Halbrund des Grundrisses des Platzes festzuhalten, hinzu kommt die Höhendominante (Figur auf Säule), die zugleich Blickfang ist, wenn man die Eduard-Bilz-Straße heraufkommt und schließlich die Einbeziehung von Wasser in die Gestaltung. Was ist nun aber anders? Das äußere Halbrund hat mit dem stillen Wasserbecken in der Mitte eine Erwiderung der Form bekommen. Die weibliche Figur auf der glatten, „nicht korinthischen“ Säule will keine Viktoria, die über wen auch immer gesiegt zu haben glaubt, sein, sondern sie will eher an Bilz erinnern, der in seiner Werbung für das Sanatorium eine junge Dame bemüht hatte, die die Bewegung an der frischen Luft (erinnernd an den Bilz’schen Dreiklang. Licht, Luft, Wasser) darstellte. Dass diese nun mehr als zwei Arme hat, ist der künstlerischen Freiheit des Berliner Künstlers Roland Fuhrmann geschuldet, der so und mit Lichtreflexen auf dem glänzenden Metall Bewegung darstellen will. An ein anatomisches Wunder oder eine Missgeburt muss man nicht denken! Die landschaftsgärtnerische Gestaltung stammt von Dr. Grit Heinrich, in Radebeul keine Unbekannte mehr. Und wie ist das Wasser neu eingebunden? Ein von Sandstein gebildetes flaches (kleine Kinder dürften nicht ertrinken) Becken wird von einem oberen Überlauf gespeist und tritt am unteren Rand wieder aus – die Brunnengestaltung entspricht so dem natürlichen Gefälle des Geländes und strahlt Ruhe aus, die eventuell vorbeikommende Wanderer von zwei Sandsteinbänken aus erleben können, wenn sie wollen. Je ein dem Halbrund folgender Heckenstreifen grenzt die Ruhebänke vom mäßigen Verkehr auf der Eduard-Bilz-Straße ab. Der Bilz-Bund hat sich noch mit einer besonderen Idee, einem Trinkbrunnen, eingebracht.

Detail der Skulptur

Detail der Skulptur Foto: D. Lohse

Hier kann per Knopfdruck an einer kleinen Sandsteinsäule eine bestimmte Menge sauberes Wasser empfangen werden. Wahrscheinlich wollte man „mit der Zeit gehen“ und hat mit der Bilz-Gedenktafel ein elektronische System gekoppelt, wo man sein eigenes Smartphone (so man eins hat) anschließen und die ganze Bilzgeschichte mit ihren Höhen und Tiefen abhören kann. An der Stelle hätte man vielleicht sparen können. Aber alles andere der Neugestaltung finde ich gut gelungen und soweit ich beim Vorbeigehen oder –fahren feststellen konnte, wird es auch von anderen gern angenommen.
Diese konzertierte Maßnahme hat etwas durchaus Neues, Modernes und Vorzeigbares hervorgebracht, das das Sprichwort – viele Köche verderben den Brei – ad absurdum führt. Und nun kann Radebeul-West wieder fragen: und wann kriegen wir so was Schönes? Ja, es könnte vielleicht einmal der Rosa-Luxemburg-Platz oder auch der Ziller-Platz werden.
Dietrich Lohse

Einblicke: Vom Geben und Nehmen

Kunstspuren Radebeul laden zum Tag des Offenen Ateliers

Am 17. September 2017 laden die Kunstspuren Radebeul von 10 – 18 Uhr zum ersten in eigener Regie veranstalteten Tag der Offenen Ateliers.
Bereits im Jahr 2016 waren Künstler und Künstlerinnen unter diesem Namen mit zwei Gruppenausstellungen (in der Galerie im Kulturbahnhof und in der Galerie mit Weitblick in der Oberen Bergstraße) öffentlich in Erscheinung getreten. Nun also bieten sie die Einblicke in ihre Arbeit direkt vor Ort, im jeweils eigenen Atelier.

Das gemeinsame Anliegen der etwa dreizehn Künstlerinnen und Künstler aus Radebeul und Umgebung ist es, der Kunst mehr Öffentlichkeit zu schaffen. Woran erkennen wir, daß mehr als hundert Künstler in der Stadt, in unserer unmittelbaren Nachbarschaft also, wohnen und arbeiten? Wie wirkt sich das in der öffentlichen Wahrnehmung aus, wie in der Wertschätzung der Öffentlichkeit für Kunst und Künstler?
Wer neu ist in der Stadt und noch kein Gewohnheitsradebeuler geworden, wird sich diese Fragen hin und wieder stellen. Und so richtig es ist, daß Kunst nur im Verborgenen keimen, in der Stille wachsen kann, so wichtig ist die öffentliche Anteilnahme, ohne die eine Gesellschaft an sich selbst erstickt und Künstler auf Dauer weder arbeiten noch gar leben können.

Und also haben sie sich zusammengefunden auf Initiative einer Ruferin, die nun schon gar nicht mehr alleinig genannt werden möchte, weil viele Anteil haben. Gemeinsam wollen sie Einblick geben in ihr jeweiliges Schaffen, was ja am besten dort möglich ist, wo die Arbeiten entstehen: im Atelier.

Alle sind eingeladen, die Gelegenheit beim Schopfe zu packen und Einblick zu nehmen, auf daß aus dem gegenseitigen Geben und Nehmen etwas wachsen kann: Verständnis vielleicht, Anteilnahme und natürlich auch Kauflust, aber die soll nicht im Mittelpunkt stehen. Es geht vor allem um die gegenseitige Wahrnehmung von Künstlerin und Betrachter (oder umgekehrt), es geht um gegenseitige Wertschätzung – und damit geht es auch um ein kulturvolles Miteinander in dieser Stadt.

Zeitgleich öffnet an den Radebeuler Filialen der Sparkasse Meißen unter dem Titel Einblicke eine weitere Gemeinschaftsausstellung der Kunstspuren, die am Tag der Offenen Ateliers von 10- 18 Uhr und dann bis 26. Januar während der üblichen Öffnungszeiten betrachtet werden kann.

Als Leser von Vorschau und Rückblick, die ja als besonders kulturinteressiert gelten, sind Sie natürlich zu allererst eingeladen, sich die mannigfachen Einblicke nicht entgehen zu lassen. und bald schon werden Sie die Kunstspuren als alte Bekannte im Stadtbild wiederfinden.
Thomas Gerlach

Lageplan der Ateliers

Lageplan der Ateliers

„Reisen, reisen in die weite Ferne…!“

Die aktuelle Ausstellung im Coswiger Museum Karrasburg widmet sich dem Reise-Thema

Gewiss; jeder Besucher der neuen Ausstellung im Coswiger Museum „Karrasburg“ wird ganz persönliche Reiserlebnisse bzw. Eindrücke beisteuern können. Denn das familiäre Verreisen bzw. der Urlaub nimmt einen gewichtigen Platz im Privatleben der deutschen Familien ein. Das ist aber keine Neuigkeit. Die Wertigkeit des Reisens trieb nämlich schon unsere Altvorderen um. Und einige von ihnen formulierten aus diesem allgemeinen Trieb des Menschen besonders kluge Gedanken. Die älteste diesbezügliche Wortmeldung stammt von Augustinus Aurelius (354 – 430) und lautet „Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon!“ Wie recht er hatte beweist die Gegenwart mit akribischer Genauigkeit. Wer mitreden möchte im Austausch interessanter Erlebnisse und kluger Erfahrungen, der muss ganz einfach auf Reisen gehen. Das galt schon bei unseren Altvorderen, blieb über die Jahrhunderte stets aktuell und begleitet auch heute noch den „urlaubenden“ Menschen der Gegenwart. Ganz egal, ob der das will oder nicht. Insofern kommt die am 18. August eröffnete Ausstellung im Coswiger Museum „Karrasburg“ durchaus zur rechten Zeit. Ganz egal ob der Besucher der Ausstellung nun ein Reisemuffel oder ein ausgeprägter Weltenbummler ist. Allein schon die Möglichkeit des Besuchers, zahllose Gedanken zum Thema zu sammeln und sie in der Realität auch anzuwenden macht den Sinn der Ausstellung aus. Um diese Suche nun etwas zu erleichtern ist die Ausstellung in zehn Themenkreise geteilt. Darunter findet man bspw. einen Rückblick auf das „Reisen in der DDR“. Man kann lernen, wie und wann der heute sehr gängige Begriff „Pauschalreise“ entstand . Man erfährt vieles über die verschiedenen Reisearten. Wie bspw. über die „Bildungsreise“ bzw. den „Bildungsurlaub“. Auch den etwas ungewöhnlichen Reisearten widmet sich die Ausstellung; dazu gehören bspw. Pilgerreisen oder Wallfahrten aber auch das berufliche Reisen ( bezeichnet als Geschäfts- und Handelsreisen).

Blick in die Ausstellung

Blick in die Ausstellung Foto: W. Zimmermann

Die sehenswerte Ausstellung ist von ihren Gestaltern zugleich auch themenübergreifend ausgerichtet worden. Denn die zahllosen Arten des Verreisens bedingen auch unterschiedlichste Herangehensweisen. Während der eine sich nur nach einem erholsamen Urlaub sehnt hofft der andere auf zahlreiche interessante Erlebnisse, die den notwendigen Gesprächsstoff für die heimische Auswertung der Reise.
Heute spricht man vor einer Urlaubsreise oft davon, dass man nun endlich „das Weite suchen will!“. Daraus schließlich leiten sich auch die großen Wunschreiseziele ab. Als da sind; New York, Barcelona, Peking, Stockholm , Neapel etc. Und; bedeutende Weltreisende äußerten sich fast immer sehr wohlwollend zur Reiselust des Menschen. So prägte der Weltumsegler Magellan (1480 – 1521) seinerzeit den Satz „Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken!“. Während Mutter Teresa (1910-1997) formulierte „Das wichtigste Gepäck ist ein fröhliches Herz!“. Recht haben sie beide. Die Ausstellung im Museum Karrasburg ist noch bis zum 19. November 2017 zu besichtigen .

Wolfgang Zimmermann

„Tag des Offenen Denkmals 2017“ am 10. September

Der „Tag des offenen Denkmals“ findet in diesem Jahr am Sonntag, dem 10. September, deutschlandweit unter dem Motto „Macht und Pracht“ statt.
Intention der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ist es, Themen zu finden, welche möglichst vielfältige Interpretationsmöglichkeiten zulassen. Im Sonderheft der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zum diesjährigen Tag ist das Motto und seine Möglichkeiten mit folgenden Worten vorgestellt: „Architektur und Kunst drücken seit jeher den Wunsch ihrer Erbauer, Erschaffer und Auftraggeber aus Schönheit, Wohlstand, weltliche und religiöse Machtansprüche abzubilden. Dies geschieht durch Form- und Materialwahl, den Einsatz von Technik und Technologien, die Art der künstlerischen Ausgestaltung mit Farben, Motiven und Ornamentik, den gewählten Bauplatz und die Qualität der eingebundenen Baumeister, Architekten, Künstler und Handwerker.“
Beim Betrachten Radebeuler Denkmale unter diesem Blickwinkel lassen sich vielfältige Formen kleiner und großer „Pracht“ finden. Diese im Kontext der Erbauungszeit und Bauherren richtig zu deuten, ist sicher nicht immer und für jeden einfach.
Leider ist es uns in diesem Jahr, mit Ausnahme der Hoflößnitz, nicht gelungen, Objekte und Mitstreiter zu finden, die ihre Türen und Tore für Denkmalfreunde öffnen. Dabei ist uns bei der Auswahl der Objekte das Jahresmotto stets eine willkommene Anregung, aber nie ein Dogma.
Ein erfolgreicher „Tag des Offenen Denkmals“ hängt insbesondere immer von der Bereitschaft der Denkmaleigentümer ab, sich der Herausforderung des Tages zu stellen. Aus unseren langjährigen Erfahrungen wissen wir, dass die Begegnungen am Tag von einer wundersamen Stimmung des „Besonderen“ geprägt sind. Veranstalter und Besucher sind davon meist geradezu beseelt. Die bisherigen Tage haben stets die vorangegangene Mühsal gerechtfertigt und alle Beteiligten bereichert.
Damit wir Ihnen in den nächsten Jahren wieder interessante Objekte in Radebeul vorstellen können, wenden wir uns heute direkt an alle Denkmalfreunde. Bitte teilen Sie uns Ihre Ideen – gegebenenfalls mit Ansprechpartner – mit. Alle Denkmaleigentümer, die sich vorstellen könnten, auch einmal am Tag teilzunehmen, bitten wir sich ebenfalls an uns unter email@denkmalneuanradebeul.de zu wenden.
Das einzige offene Denkmal in Radebeul wird am 10. 09. 2017 die Hoflößnitz sein. Das Museum ist am Tag kostenfrei zu besichtigen. 11:00 Uhr und 13:00 Uhr werden Sonderführungen durch das Lust- und Berghaus mit dem Museumsleiter Herrn Andert angeboten. Dazu sind alle recht herzlich eingeladen.
Alle weiteren Veranstaltungen in den Umgebungsgemeinden sind unter www.Tag-des-offenen-Denkmals.de zu finden.
Katja Leiteritz

Freunde der Kunst – Zwischen Ideal und Realität Reflektionen über den „Förderkreis der Stadtgalerie Radebeul e. V.“

 

Auktionator Lars Hahn versteigert ein Plakat von Claus Weidensdorfer

Auktionator Lars Hahn versteigert ein Plakat von Claus Weidensdorfer Foto: K. (G.) Baum

Ja, es gibt sie noch in der Lößnitzstadt – die selbstlosen Freunde und Förderer von Künstlern und Kunst. Eine Minderheit, die sich dem Zeitgeist entgegenstemmt und das Gegenteil von „Groß“ und „Laut“ zelebriert. Dennoch blieb es nicht unbemerkt, als sich am 25. Oktober 1999 neun Personen zur Gründung vom „Förderkreis der Stadtgalerie Radebeul e. V.“ zusammengefunden hatten. Man war zunächst etwas irritiert. Existierte doch bereits seit über drei Jahren ein rühriger Kunstverein in der Stadt. Wozu also brauchte die Galerie noch einen Förderkreis?

Dessen Satzungsziel war knapp formuliert: „Der Verein fördert und unterstützt die Ziele und das Wirken der Stadtgalerie Radebeul.“ Verein und Institution waren fortan eng aneinander gebunden. Konflikte hätten leicht entstehen können, blieben aber glücklicherweise aus. Man konnte sich aufeinander verlassen. Erster Vorsitzender war bis 2008 Manfred Artur Fellisch, der Erfahrung im Umgang mit Kunst besaß und die „Szene“ bestens kannte, was dem Verein vor allem in den Anfangsjahren sehr zugute kam. Seine Nachfolgerin wurde Gudrun Wittig, die diese Funktion bis heute innehat.

Der Förderkreis ist zu Gast im Atelier der Textilgestalterin Annerose Schulze (3. v. l.)

Der Förderkreis ist zu Gast im Atelier der Textilgestalterin Annerose Schulze (3. v. l.) Foto: K. (G.) Baum

Trotz der engen Bindung an eine kommunale Institution entwickelte der Verein ein vielgestaltiges Eigenleben. Geprägt wurde er durch organisationsfreudige aufgeschlossene Bildungsbürger wie Buchhändler, Angestellte, Ärzte, Ingenieure, Lehrer, Elektriker, Kulturschaffende… Durchschnittlich hatte der Verein mal mehr, mal weniger als zehn Mitglieder. Millionäre und jüngere Leute waren leider nicht darunter. Auf öffentlichkeitswirksame Kampagnen zur Mitgliedergewinnung wurde bewusst verzichtet, denn im Förderkreis geht es recht pragmatisch zu. Zur Eruierung von Einnahmen wurden in loser Folge unter dem Motto „Kunst und Kuriositäten“ kleine Dinge versteigert, die man in keinem Laden kaufen kann, mit denen sich aber allerlei Geschichten verbinden. Als langjähriger Auktionator hatte sich Lars Hahn bewährt, der übrigens ein Enkel des Schriftstellers Martin Andersson Nexö ist.

Bei Sophie Cau im Atelier auf der Gartenstraße

Bei Sophie Cau im Atelier auf der Gartenstraße Foto: K. (G.) Baum

Die Vereinsmitglieder wurden immer wieder selbst aktiv und brachten sich mit ihren individuellen Fähigkeiten ein. So hatte die Schauspielerin Carla Junge (1927–2016) zu einer Benefizveranstaltung angeregt. Gemeinsam mit der Pastorin Ingrid Lewek gestaltete sie im Festjahr anlässlich des 75. Stadtgeburtstages einen Diskussions- und Leseabend zum Thema „Stolpersteine in Radebeul“. Einen kreativen Beitrag völlig anderer Art hatte Dr. Hans-Jochen Müller zur themenorientierten Gemeinschaftsausstellung „Das alte und das neue Radebeul“ mit seiner Klangcollage aus 50 unterschiedlichen Stadtgeräuschen wie abfahrende S-Bahn, Rasenmäher, Vogelgesang oder Glockengeläut beigesteuert. Sein trockener Kommentar: „Ich hätte nie gedacht, dass Radebeul eine so laute Stadt sein kann“. Dr. Stephan Cramer, der zu den Gründungsmitgliedern des Förderkreises gehörte, stellte seine private Kunstsammlung mit Werken von Karl Kröner (1887–1972) zum Sommerfest im Grundhof vor.

Ruth Meier »Kalb«, o. J., Holzschnitt, Handabzug

Ruth Meier »Kalb«, o. J., Holzschnitt, Handabzug Foto :K. (G.) Baum

Einige dieser Bilder wurden wenig später auch als Leihgaben zur Gedenkausstellung anlässlich des 125. Geburtstages von Karl Kröner in der Stadtgalerie gezeigt. Dispute über Kunst und deren Stellenwert sind im Förderkreis ein wichtiges Dauerthema. Einzelne Vereinsmitglieder meldeten sich mehrfach sowohl mündlich als auch schriftlich zu Wort. Dr. Bernhard Freiherr von Loeffelholz stellte diesbezüglich sehr zutreffend fest: „Der Zyniker kennt von allem den Preis und von nichts den Wert.“ Gefachsimpelt wurde auch im alten und neuen Kunstdepot über den Sammlungsbestand und dessen sachgerechte Lagerung. Einen Einblick in das Schaffen der Radebeuler Künstlerschaft gewannen die Mitglieder des Förderkreises in den Ateliers u. a. bei der aus Frankreich stammenden Malerin Sophie Cau, dem Künstlerpaar Karen und Peter Graf, bei der Textilgestalterin Annerose Schulze und ihrem Mann, dem Bildhauer Fritz-Peter Schulze sowie bei Irene Wieland, bekannt durch ihre Cutterschnitte.

Gussy Ahnert »Porträt Erhard Hippold«, 1932, Aquarell

Gussy Ahnert »Porträt Erhard Hippold«, 1932, Aquarell Foto: K. (G.) Baum

Im Jahr 1992 wurde damit begonnen, für Radebeul eine Städtische Kunstsammlung aufzubauen. Da das jährliche Budget für diesen Zweck sehr knapp bemessen ist, kommt den Ankäufen und Zuschussfinanzierungen durch den Förderkreis eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. Für die Städtische Sammlung erwarb der Verein u.a. ein kleines Konvolut mit Holschnitten von Ruth Meier (1888–1965), das Aquarell „Elbe Hochwasser“ von Günter Schmitz (1909–2002), ein Aquarell mit dem Porträt vom jungen Maler und Grafiker Erhard Hippold (1909–1972), welches seine spätere Frau, die Dix-Schülerin Gussy Hippold-Ahnert (1910–2003) im Jahr 1932 geschaffen hatte. Angekauft wurden das Gemälde „Laufsteg“ von Eckhard Kempin, das Landschaftsbild „An der Elbe bei Radebeul“ aus dem Jahr 1924 von Kurt Thoenes (1888–1969) sowie Zeichnungen von Max Brösel (1871–1947) und Karen Graf. Zuschüsse des Vereins ermöglichten den Erwerb des großformatigem Gemäldes „Akt auf grünem Sofa“ von Heinz Drache (1929 –1989) sowie von zwei Bildern des Malers Paul Wilhelm (1886–1965), die für dessen Schaffen sehr charakteristisch sind. Sie zeigen den Garten des Künstlers vor dem Minckwitzschen Weinberg und sein liebstes Modell, Gattin Marion. Zum Druck des Gedenkkataloges für den verstorbenen Maler Ingo Kuczera (1964–2004) wurde ein Zuschuss von 1.000 Euro beigesteuert. Alles in allem eine erstaunliche Leistung für den kleinen Verein, der sich mit dem „Stolzsein“ nicht aufhalten will, denn neue Vorhaben sind schon längst im Gespräch. Natürlich wurde der Stadtgalerie für alle Aktionen zum diesjährigen Dreifachjubiläum sowie zum 39. Grafikmarkt Unterstützung zugesichert. Für den 16. Dezember zum 35-jährigen Bestehen der Stadtgalerie ist ein Jubiläumsbrunch gemeinsam mit der Radebeuler Künstlerschaft geplant – quasi als eine Art Dankeschön. In Kürze steht eine Besichtigung der Depoträume des Stadtmuseums Coswig an. Längerfristig will der Förderkreis an einer Dokumentation zum künstlerischen Nachlass von Horst Hille mitarbeiten. Ab 2018 startet eine Exkursionsreihe zu den im öffentlichen Raum befindlichen Kunstwerken unserer Stadt. Einen besonderen Höhepunkt bildet im kommenden Jahr der 40. Radebeuler Grafikmarkt. Zum Jubiläum in eigener Sache wird wohl am 25. Oktober 2019 ein kleiner Festakt stattfinden, wenn bis dahin nichts dazwischenkommt. Ein Schelm, der Arges dabei denkt!

Der Vorstand des Förder- kreises: Marion Scherber, Gudrun Wittig und Sabine Flierl (v. l. n. r.)

Der Vorstand des Förder- kreises: Marion Scherber, Gudrun Wittig und Sabine Flierl (v. l. n. r.) Foto: K. (G.) Baum

Wer hätte es schon für möglich gehalten, dass sich der im Jahr 1996 gegründete Radebeuler Kunstverein nach über zwanzig Jahren seines Bestehens mit 37 (!) Mitgliedern so plötzlich auflösen würde? Der Grund ist simpel: Die langjährige Vorsitzende Ingeborg Bielmeier gab ihre Funktion ab und es fand sich niemand, der diese Verantwortung übernehmen wollte. Als Konsequenz daraus wurde am 8. Februar 2017 der Beschluss über die Auflösung gefasst. Für die Kunstszene der Lößnitzstadt ist das sowohl im ideellen als auch im ganz praktischen Sinne ein großer Verlust, ging doch der Anspruch des Kunstvereins weit über Radebeuls Grenzen hinaus. Zahlreiche Kunstreisen hatten die Vereinsmitglieder gemeinsam ins In- und Ausland unternommen. Knapp 200 Ateliers wurden in und um Radebeul besucht. Der Verein schenkte der Kunstsammlung jeweils ein Exemplar seiner Jahresgaben (insgesamt drei Grafiken) und spendete 400 Euro für die Wiederaufstellung des „Wackerbarth-Steines“ sowie 200 Euro für die Bronzefigur „Kniende“ von Otto Rost (1887–1970). Mit 500 Euro beteiligte sich der Kunstverein am Einbau der Treppenanlage in den Bismarckturm und sicherte sich im Gegenzug einen Eintrag für die Ewigkeit auf der Spendertafel. In den Räumen der Stadtgalerie veranstaltete er vorrangig mit auswärtigen Künstlern 20 eigene Ausstellungsprojekte, welche zum Großteil von Roland Urban im Film dokumentiert worden sind. Darüber hinaus boten die Vereinsmitglieder bei allen Künstlerfesten und Grafikmärkten personelle Hilfestellung. Die Organisation eines abwechslungsreichen Programms mit kunstsinnigen Bildungsangeboten für seine Mitglieder und interessierte Bürger bildete den Schwerpunkt der Vereinstätigkeit. Überlegungen zur Fusion beider Vereine wurden schließlich wieder verworfen. Umso erfreulicher ist es, dass sieben ehemalige Kunstvereinsmitglieder dem Förderkreis beigetreten sind. Das ehrenamtliche Wirken von Ingeborg Bielmeier erfuhr sowohl durch die Große Kreisstadt Radebeul als auch durch den Landkreis Meißen öffentliche Würdigung.

Strukturen entstehen. Strukturen vergehen. Vereine bilden sich. Vereine lösen sich auf. Gelassenheit lernt man im Stadtarchiv. Die alten Unterlagen offenbaren Erstaunliches, schärfen den Blick und relativieren das Gegenwärtige. So ist auch der Gedanke, Kunstsinn und Künstler zu fördern, durchaus nicht neu. Bereits 1907 hatte sich der „Kunstverein der Lößnitzortschaften“ gegründet, dessen Mitgliederzahl im Verlaufe eines Jahres rasch auf 150 angewachsen war. Die alljährlich stattfindenden Kunstausstellungen stießen auf große Resonanz und die Projekte wurden immer ehrgeiziger. Man sinnierte, ob es der Verein nicht gar auf 300 Mitglieder bringen könne. Auch träumte man davon, mit einer „reizvollen Sammlung“ den Grundstock für ein künftiges „Lössnitz-Museum“ zu legen „zur Freude künftiger Geschlechter“. Doch schon Ende 1911 stellte der Vorstand den Antrag auf Selbstauflösung des Kunstvereins. Als Grund des Übels hatte man die zu geringe Mitgliederzahl (120!) ausgemacht. Das Geld wurde knapp. Appelle an Gemeindeverwaltung, Gewerbetreibende und Privatpersonen fruchteten kaum. Trotz mehrfach wechselnder Vorstände erfolgte im Jahr 1914 schließlich die endgültige Auflösung des Vereins. Die Zeiten waren nicht rosig. Der erste Weltkrieg forderte seinen Tribut. Dass man sich einmal, über 100 Jahre später, an die Idealisten von damals erinnert und dass es im Jahr 2017 tatsächlich eine kleine Sammlung „zur Freude künftiger Geschlechter“ geben würde – wer hätte das gedacht? Zur festlichen Ausstellungseröffnung aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Städtischen Kunstsammlung Radebeul sind alle Freunde und Förderer am 15. September ganz herzlich in die Stadtgalerie eingeladen.

Karin (Gerhardt) Baum

 

 

Editorial 09-17

Wie Sie, liebe Leserinnen und Leser, sicher schon bemerkt haben, bin ich durch meine Mitarbeit im Kommunikationsteam sehr an den Diskussionen über die Gestaltung des Sanierungsgebietes Radebeul-West interessiert und verfolge auch alle Äußerungen in Tageszeitungen. Der Artikel in der SZ vom 1. August „Baumprotest in der Bahnhofstraße“ gab mir zu denken. Warum? Nach Wunsch der Stadtverwaltung sollen sich die Bürger zahlreich an den Diskussionen durch Ausfüllen eines kleinen Fragebogens zu den drei Varianten beteiligen. Ein Problem dabei: Die Art der Befragung könnte, völlig unpassend, Statistikfreunde auf den Plan rufen, zur Erinnerung, Variante 2 sieht das Fällen der Bäume vor.
Was aber, wenn einigen diese Form der Ausdrucksmöglichkeit nicht genügt, wenn jemandem ein Aspekt in den Gestaltungsvorschlägen so am Herzen liegt, dass er eine größere Aufmerksamkeit dafür erreichen möchte? So wurde eine Meinung auf Schildern für alle lesbar, vorsichtig, ohne Schäden zu verursachen, an den Bäumen angebracht: „Töte mich nicht. Ich filtere die Luft für Dich. Ohne mich atmest Du CO?“. Eine weitgehend sachliche Feststellung! Wie die Autorin der „Auf ein Wort“-Spalte in gleicher SZ, finde auch ich diese Form legitim und sinnvoll, sie schadet nicht und sollte zum Nachdenken anregen. Weshalb wird sich in der Stadtverwaltung darüber geärgert? Ist Öffentlichkeit unerwünscht? Das kann es nicht sein, denn die wurde ja schon mehrfach gesucht. Was ist es dann? Soll ausschließlich der gewünschte Weg der Meinungsäußerung gewählt werden? Wir sind mündige Bürger und die Wahl der Mittel ist jedem selbst überlassen, vorausgesetzt, Anstand und Respekt werden gewahrt.
Also, nicht ärgern, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, freuen Sie sich über alle engagierten Bürgerinnen und Bürger!
Ilona Rau

Rubrik Leserpost

Es ist schön, dass wir manchmal auch zustimmende Post erhalten, diesmal sind gleich zwei Briefe zu meinem Artikel im Juniheft eingegangen. Einen schrieb uns Frau Ulrike Seifert aus Schöna und etwas später äußerte sich Herr Galle aus Radebeul. Wir möchten beide hier gern auszugsweise abdrucken.

Wie habe ich mich gefreut über diesen Beitrag im Juniheft mit dem Titel: „Ein viel fotografiertes, aber dennoch verschwundenes Haus im Lößnitzgrund“. Ab meinem 6. Lebensjahr wohnte ich mit meiner Mutter und meinem jüngeren Bruder für 5 Jahre (1950-55) in diesem Haus. Wir verbrachten dort sehr glückliche und freie Kinderjahre – im Häusel, wie wir es nannten. Man kann sagen, dass der Lößnitzgrund unser Kinderzimmer war. Wir 3 wohnten im kleinen Haus. Der Fußboden des Kellers bestand nur aus Erde. Ja, und es hieß, dies sei ein Winzerhaus. Die „Bimmelbahn“ hatte einen großen Reiz für uns, so dass mein Bruder einmal versuchte, sich an den letzten Wagen zu hängen. Gott sei dank ging das gut! Der Lößnitzbach war im Sommer der Hauptgewinn! Wir hatten Freude ohne Ende, auch wenn mal ein Kleidungsstück davonschwamm. Sehr interessant war es in der Grundmühle. Man konnte zusehen, wie sie arbeitete, in die Bäckerei konnte man schauen und es gab einen Laden, wo man die leckeren Backwaren kaufte. Da waren im Hof Enten, Hühner, Tauben und Schweine im Freien. An das große geschmiedete Tor bei unserm Haus erinnere ich mich gut und sah in dessen Dekor ein großes Spinnennetz. Die Zeit dort hat mich sehr geprägt und heute lebe ich in einem sehr ähnlichen Haus in der Sächsischen Schweiz, an der Elbe und wieder Bahnschienen davor! Mein Dank geht an Herrn Dietrich Lohse!

Herzlichen Dank, Frau Seifert, da wird doch mein Artikel durch Ihre Schilderung viel plastischer und auch lebendiger. Dank auch an Ihre Radebeuler Freundin, die Ihnen den Artikel geschickt hatte. Auf die benachbarte Grundmühle war ich nicht eingegangen, doch für Sie als Kind war da ja so viel los, geradezu spannend! Heute wird sich kaum noch einer erinnern, was sich da gleichzeitig oder auch nacheinander abspielte. Vielleicht widme ich dem Thema Grundmühle auch mal einen Artikel? Auf dem einen Foto von Frau Seifert kann man erkennen, dass zwischen Bach und den Gleisen ein kleiner Garten mit Stangenbohnen angelegt war. Überhaupt wundert man sich, wenn man heute von der Brücke schaut, wo denn da ein Haus gestanden hätte und nun auch noch ein Garten – die Natur hat sich alles zurückgeholt.

Herr Ronald Galle weiß als Nachbar ein paar sachliche Fakten zur jüngeren Geschichte der Lößnitzgrundstraße 38, die mir so noch nicht bekannt waren.

Meine Nachbarin Frau Helmgard Schmatz, die letzte Besitzerin der Lößnitzgrund-straße 38, lernte ich kennen, als sie gerade in den Ruhestand ging. Sie war die Leiterin der Dolmetschergruppe im Hygienemuseum Dresden gewesen und beherrschte mehrere Fremdsprachen, darunter englisch, französisch, russisch und weitere slawische Sprachen, teilweise sogar chinesisch. Im Ruhestand muss sie sehr einsam gewesen sein und wurde dann alkoholkrank. Das Haus verwahrloste in dieser Zeit immer mehr. Ob eine Entmündigung und Einweisung nach Arnsdorf damals die richtige Antwort auf ihre Krankheit war, darf aus heutiger Sicht bezweifelt werden. Genesen blieb sie in Arnsdorf wohnen, wo sie inzwischen wohl auch gestorben sein dürfte. Ab 1983 stand das Haus leer und wurde von Jugendlichen und anderen Personen geplündert und weiter zerstört. Hinweise an die Polizei blieben ohne Wirkung! Am 29. Mai 1984 (nach der Erinnerung von Herrn Galle) brannte das Wohnhaus durch Fahrlässigkeit oder Brandstiftung bis auf die Grundmauern des EG ab. Diese wurden vor dem Besuch von Kim Il Sung mit Planen abgedeckt. Eine Beräumung und Planierung erfolgte erst später, wohl 1985.

Vielen Dank auch Ihnen, Herr Galle. Sie haben durch Ihre Detailkenntnis meine Recherche in ein paar Punkten präzisieren können.

Dietrich Lohse

Willkommen zur Vor-und Rückschau der Landesbühnen Sachsen

mit Theaterfest zur Spielzeiteröffnung und fünf Uraufführungen in der kommenden Spielzeit

Intendant Manuel Schöbel präsentierte die sechste Spielzeit Ende Juni und zeigte einiges Neue auf: Sebastian Ritschel wird ab 1. August neuer Operndirektor der Landesbühnen Sachsen. Sein Vorgänger, Jan Michael Horstmann war zwischen 2004 und 2013 GMD des Mittelsächsischen Theaters Freiberg und „möchte in Zukunft mehr als Dirigent in Erscheinung treten“. Er gehört in Görlitz bei der Neuen Lausitzer Philharmonie zu den favoritisierten Kanditaten. Sebastian Ritschel bestreitet von den vier Premieren im Musiktheater zwei davon. Der gebürtige Düsseldorfer studierte in Leipzig u.a. Musikdramaturgie. Die erste Musikinszenierung mit „Company“, ein Musical von Stephan Sondheim & Georg Furth hat am 27.10.17 Premiere. Danach wird er noch im Januar nächsten Jahres „Tschick“ nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf, als Road opera in der Version von Ludger Vollmer, inszenieren. Der Spielplan 2017/18 der Landesbühnen Sachsen bietet 26 Premieren, also für jeden Geschmack auf hohem Niveau und für eine breite Altersstufe etwas: 13 Premieren betreffen das Schauspiel und vier das Tanztheater. Von den fünf Uraufführungen inszeniert das Tanztheater drei davon, u.a. für ganz kleine Menschen „Schwanensee“.

Operndirektor Sebastian Ritschel und Intendant Manuel Schöbel, Foto: M. Reißmann


Die spektakulärste Uraufführung wird: „Das Geheimnis der Hebamme“ sein. Inszenieren wird es Manuel Schöbel selbst,nach der Theaterfassung von Odette Bereska. Die Premiere wird auf der Felsenbühne Rathen im nächsten Jahr stattfinden. Die Idee eines „Radebeuler Bilderbogens“ fünf Mal an geschichtsträchtigen Orten stammt von der Chefdramaturgin Gisela Kahl für (April/Mai 2018).

Die kleinste Sparte, das Ein-Frau-Figurentheater von Franziska Merkel, bietet mit „Einmal Weltraum und zurück“ ein Science-Fiction-Schattenspiel für junge Menschen ab 9 Jahre an. Der größte Verlust für das Schauspielensemble ist „mit Sicherheit der Wechsel von Cordula Hanns an ein anderes Theater.“ (DNN) Der vielbeachtete Schauspieler Olaf Hörbe wird im Sommer in den wohlverdienten Unruhestand versetzt. Aber wohl die eine oder andere Partie als Gast gestalten. Ein neuer lyrischer Sopran für die scheidende Miriam Sabba ist schon verpflichtet: Kirsten Labonte.

Nein, das ist noch nicht alles: am 23. September wird es ein Theaterfest zur Eröffnung der Saison geben im Haupthaus der Landesbühnen in Radebeul. Als besonderes Bonbon ist ein clowneskes Puppenspiel: „Ladsch und Bommel gehen ins Theater“ von Hepakri van der Mulde in der Studiobühne, zu sehen (ab 4 Jahre).

Angelika Guetter

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