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Mit den Texten der brachialromantischen Hausapotheker Dieter Beckert und Jürgen B. Wolff durchs Jahr
Fr., 1. Dez.. 2023 – 00:16
Zum Titelbild V&R Dez. 2023
Fr., 1. Dez.. 2023 – 00:15
Friedenskirche zu Altkötzschenbroda 40
Die älteste Radebeuler Kirche hatte ihre erste Erwähnung 1273 und ist im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut worden. Mit der Entwicklung Kötzschenbrodas zur Stadt erfolgte dann ein prägender Umbau mit Vergrößerung unter Arch. Prof. Karl Weißbach 1884/85. Das bedeutendste geschichtliche Ereignis war die Friedensverhandlung zwischen Schweden und Sachsen im Jahre 1645 im damaligen Pfarrhaus – dem dann 1648 endlich der Abschluss des Dreißigjährigen Krieges in Münster folgte.
Das im Stadtarchiv Radebeul befindliche winterliche, undatierte Ölbild von J. Höfgen zeigt den Zustand der Kirche um 1900, der bis heute im Wesentlichen so geblieben ist. Vor der Kirche erkennen wir die Oberschänke und ein paar bäuerliche Häuser in der Neuen Straße. Zu dem Maler waren auch über Stadtarchiv und Kulturamt leider keine Lebensdaten zu erfahren, so bleibt er ein Unbekannter. Ein stimmiger Ausklang des Titelbildjahrgangs 2023, wie ich finde.
Als Gegenbild habe ich heute ein Bild der barocken Kirche, also von vor 1884, gewählt.
Dietrich Lohse
Kulturentwicklungskonzeption für die Stadt Radebeul 2024-2030
Fr., 1. Dez.. 2023 – 00:13
Im Auftrag des Stadtrats entsteht aktuell unter der Federführung des Kulturamts eine Kulturentwicklungskonzeption für Radebeul. Sie soll die Richtung für die kommenden Jahre bis 2030 weisen. Dies ist für eine Stadt wie Radebeul enorm wichtig, denn hier haben Kunst und Kultur traditionell einen hohen Stellenwert. Renommierte Einrichtungen wie die Landesbühnen und Museen, jährliche Höhepunktveranstaltungen, wie die Karl-May-Festtage oder das Herbst- und Weinfest mit Internationalem Wandertheaterfestival, und über 60 ortsansässige Bildende Künstlerinnen und Künstlern sind Teil der Kulturszene und Markenzeichen unserer Lößnitzstadt.
Zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern sollen nun Strategien und Maßnahmen entwickelt werden, um Kunst und Kultur in Radebeul fit für die Zukunft zu machen. In diesem Prozess sollen Herausforderungen benannt und Lösungsmöglichkeiten diskutiert werden, um daraus Ziele und Maßnahmen abzuleiten. Wie wichtig ist uns Kultur und was sind wir bereit, dafür zu geben? Wie können wir kreative Potentiale fördern und unsere reiche Kulturlandschaft erhalten? Jetzt gilt es, konzeptionell und strategisch die Weichen zu stellen!
Am 24. Oktober 2024 fand im Radebeuler Kultur-Bahnhof das erste „Kulturforum Radebeul“ statt. Diese öffentliche Gesprächsrunde richtete sich gezielt an Kulturvereine und –gruppen. Von Astroclub bis Zentrum für Urbane Kultur reichte das Spektrum der Teilnehmer und belegte ebenso wie die intensiven Gespräche das große Interesse der ehrenamtlich Tätigen. Mitgliederentwicklung, Raumkapazitäten, Nachwirkungen von Corona waren dabei nur einige der diskutierten Themen. Bereits nach dieser ersten Runde kann man den Wunsch nach stärkerer Vernetzung und Austausch der einzelnen Akteure festhalten. Nach der zweiten Runde am 16. November 2023 unter dem Thema „Radebeul – Raum für Kultur“, steht im Dezember die Jugend im Mittelpunkt.
Das Kulturamt lädt herzlich ein:
3. Kulturforum Radebeul: Junge Kultur in Radebeul
11. Dezember 2023, 18 Uhr, Radebeuler Kultur-Bahnhof
Vorschau
4. Kulturforum Radebeul
11. Januar 2024, 18 Uhr, Radebeuler Kultur-Bahnhof
Im Mai 2024 soll dann der Stadtrat das Kulturentwicklungskonzept für Radebeul beschließen.
Radebeuler Miniaturen
Fr., 1. Dez.. 2023 – 00:12
1623 – 2023: 400 Jahre Haus Möbius
Noch ist es nicht so weit, doch ich sehe schon wieder Ulrike durch die Tür spähen und höre sie mit besorgter Stimme flüstern, kannst du mir mal helfen …
Dann also werde ich mit ihr in den Garten gehen und eine der heimlichen kleinen Fichten um einen oder zwei Äste bitten, die dann stellvertretend für den ganzen Baum die Zimmerdecke schmücken.
Anfangs, als die Kinder klein waren, hatten wir immer ein richtiges Weihnachtsbäumchen an der Decke hängen. Nein, natürlich nicht mit der Spitze nach unten, wie die Spötter gleich wieder witzeln, sondern richtig aufrecht, nur sozusagen mit „etwas mehr Luft nach unten“. Die Räume waren eng, aber der Baum schaukelte nur ein wenig, wenn eins dagegen stieß – umkippen konnte er ja nicht.
Als es möglich wurde, in den neunziger Jahren, haben wir Dach und Fassaden erneuern lassen und auch in den Innenräumen weithin dem Fachwerk wieder zu seinem Recht verholfen. Es konnten an vielen Stellen interessante Farbfassungen beobachtet werden. Besonders angetan hatte es uns das schöne Ziegelrot an den Balken, dem wir versuchten Dauer zu verleihen. Später haben wir die Südwand mit einer Verbretterung versehen lassen – es war für alle (das Haus wie für uns) klimatisch besser.
Schließlich war mit der Neugestaltung auch ein neuer Anbau verbunden, dem wir die Möglichkeit verdanken, erstmals eine Badewanne in dem Haus unterzubringen. Es gab ja alles, damals …
Herr Alfred Möbius (die damalige Stadtarchivarin Lieselotte Schließer hatte ihn zum Namensgeber für unser Haus erkoren) hatte es da fünfzig Jahre früher deutlich schwerer, als er kurz vor Kriegsende noch Toiletten einbauen ließ. Er starb zu Anfang des Jahres 1989, nach einem erfrischenden, letzten Glas Wein. Er war bis zur letzten Minute an den Tagesereignissen interessiert, wollte aber der Deutschen Einheit wegen, die ja unmittelbar bevorstehen müsse, wie er im Februar (!) schon ahnte, nicht länger leben.
Diesmal füllt Ulrike die Gläser.
Auf die Erinnerung, sagt sie, auf den alten Herrn, den hängenden Weihnachtsbaum und die nächsten vierhundert Jahre.
Thomas Gerlach
Glosse
Fr., 1. Dez.. 2023 – 00:11
Schöne Bescherung
Eigentlich schaue ich nie zurück. Was soll‘s auch. LKW-Fahrer wollte ich ohnehin nicht werden. Meine Lebensmaxime ist eher „Vorwärts immer – rückwärts nimmer!“. Was soll mich auch mein „Geschwätz von gestern“ heute noch interessieren? Manchmal aber denke ich, könn’mer dieses verka… Jahr nicht noch mal von vorn beginnen?! Nochmal so ganz unschuldig und jungfräulich…?
Hier hat unser Urvater aber wirklich einen Fehler gemacht. Jeder muss doch eine zweite Chance bekommen. Schließlich durften wir Ostdeutschen 1989/1990 auch nochmal ganz von vorne beginnen. Die drübigen Brüder und Schwestern haben uns neue Bundesbürger*innen geduldig an die Hand genommen. Und das war auch gut so! Wir hätten uns doch in dem bereits schon damals etwas abgenutzten Wunderland überhaupt nicht zurechtgefunden! Allein die vollen Regale in den neuartigen Verkaufseinrichtungen hatten für reichlich Verwirrung gesorgt und leider auch zu dramatischen Veränderungen geführt! Seither ist durchschnittlich die Hälfte der Bevölkerung übergewichtig. Aber unsere Indianer*innen aus Nah und Fern sind ob der vielen anderen Möglichkeiten doch erst so richtigen aufgeblüht.
Von diesem schweren Aufbruch in ein zivilisiertes Lebens will doch heute keiner mehr was wissen! Da sollte man aber schon etwas dankbarer sein! Auch Ludwig Richter, der Dresdner Maler aus dem 19. Jahrhundert, hatte das für sich damals schon richtig erkannt und deshalb täglich seinem Herrn gedankt. Da müssen wir wieder hin und zurück zum 1. Januar 2023!
Erst jetzt, im 12. Monat wurde mir so richtig klar, dass 2023 ein regelrechtes Schicksalsjahr für die Radebeuler*innen war. Das konnte man freilich im Januar niemals verkünden. Angsteinkäufe und Panikattacken hätten das gesamte öffentliche Leben lahm gelegt und nicht nur den Verkehr von und nach Dresden beeinträchtigt. Das Radebeuler Stadtarchiv wäre von den Hobby-Historiker*innen regelrecht gestürmt worden, wenn die gewusst hätten, dass ab Herbst (vermutlich für Jahre) nur noch ein Notschalter als Archiv zur Verfügung stehen würde, wo doch „in 2024“ das große Stadtjubiläum ansteht. Aber zum Glück wusste das da noch keiner.
Dieses Jahr bin ich aus dem Staunen überhaupt nicht mehr herausgekommen, was alles so urplötzlich über einen oder eben auch über eine Stadt hereinbrechen kann. Wegen der gestiegenen Energiekosten haben meine Frau und ich schon schmerzhafte Einschnitte hinnehmen müssen. Jede zweite Lampe wurde bei uns aus dem Verkehr gezogen. Hat aber auch wieder sein Gutes. Nicht alle Winkel stehen jetzt im grellen LED-Licht.
Auch in der Stadt Radebeul lief nicht alles nach Wunsch. Da flog eine städtische Einrichtung plötzlich ganz unerwartet aus dem Mietverhältnis raus. Da wurde die Stadt quasi über Nacht zum Bauträger eines millionenschweren Objektes, etwa so als wie einst die Jungfrau Maria zum Kinde gekommen sein soll. Aber zu guter Letzt wurde der mittlere Teil der Radebeuler Bahnhofstraße doch noch rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft gesperrt. Und alles wegen de Bäume! Also, kapieren tut das keiner. Erst hieß es: „Bäume weg – Stellplätze her!“ Nun lautet die Parole: „Bäume her – Stellplätze weg!“ Wo bei der ganzen Kasperei der angeblich unverzichtbare Wochenmarkt für die Belebung der Bahnhofstraßen nun hinsoll, bleibt weiter ungeklärt und ist offensichtlich ganz in Vergessenheit geraden. Wen interessiert schon das Geschwätz von gestern.
Wie sich das aber alles damit vereinbart, dass die Mobilität weiter steigt, die PKW-Zulassungen in Radebeul bisher über dem Bundesdurchschnitt liegen, jede Familie mit mittlerem bis sehr hohem Einkommen im Schnitt mindestens ein Auto besitzt und die Verkehrswende noch lange nicht in Sicht ist, weiß der Kuckuck. Und da habe ich die E-Mobilität noch überhaupt nicht auf’s Korn genommen.
Ach ja, ein schönes Fest und gutem Rutsch wünscht
Euer Motzi
Ergänzung zum Thema Beetziegel
Fr., 1. Dez.. 2023 – 00:10
Lügenmuseum bleibt!
Fr., 1. Dez.. 2023 – 00:09
Nach etwa zwei Jahren des Kampfes wie auch des Bangens, Zweifelns, aber nie Aufgebens ist es geschafft, was viele Radebeuler und Gäste des Lügenmuseums inständig hofften: die außergewöhnliche und international agierende Einrichtung bleibt der Lößnitzstadt erhalten!
Der Verkauf des ehemaligen Gasthofes Serkowitz an einen Investor ist nach drei Anläufen gescheitert! Nach langem Zögern seitens der Verwaltung und des Stadtrates hat sich nun doch die Erkenntnis durchgesetzt, dass eine Nutzung der Immobilie als Gaststätte oder Wohnhaus unter heutigen Bedingungen schlicht unrealistisch ist. Ein Glück aber auch für alle, dass der Berliner Autor und Verleger Wilhelm Ruprecht Frieling die künstlerische wie kulturpolitische Bedeutung dieser Einrichtung erkannte und sein großzügiges Angebot bis zum Schluss aufrecht erhielt. Für 310.000 Euro wechselt nun der Gasthof den Besitzer und das Lügenmuseum kann in seinem Domizil bleiben. Die Gründung einer Stiftung ist geplant.
An dieser Stelle muss den vielen auch internationalen Unterstützern gedankt werden, die sich teils an einer Online-Petition beteiligten bzw. durch Zeichnung des vom Radebeuler Kultur e.V. initiierten Offenen Briefes für die Erhaltung des Lügenmuseums einsetzten. Dank gilt besonders auch Uwe Wittig und einigen anderen Radebeuler Stadträten, die zu dieser positiven Wende mit beigetragen haben.
Nach dieser freudigen Nachricht ging das kleine Kollektiv des Lügenmuseums, wie könnte es auch anders sein, gleich zur Tagesordnung über und führte am 25. Oktober den 2. Teil des Projektes „ALIENS WELCOME“ mit einer Ausstellungseröffnung fort. Dazu hatte das Museum den Plastiker Chris Wagner eingeladen, der futuristisch geformte Porträt-Köpfe auf Stahlsäulen vorstellte, die teils mit filigranen metallischen Accessoires ausgestattet waren. Zu der von Scotty Böttcher und Hartmut Dorschner produzierten „Klangcollagen aus Science-Fictionen“ tanzte Anna Barth eine zu dieser Thematik passende Abfolge.
In der im Rahmen dieses Projektes durchgeführten Werkstatt, an der sich zehn Künstler beteiligten, entstanden weitere Skulpturen, die ebenfalls im historischen Ballsaal des Serkowitzer Gasthofes zu sehen sind. Die Ausstellung ist mindestens noch bis Jahresende zu besichtigen (Sa. u. So. 13–18 Uhr).
Weitere Vorhaben wurden bereits mit der Stadt Halle sowie der St. Marienkirche in Frankfurt an der Oder vereinbart.
Karl Uwe Baum
BU Abb.
Skulpturen-Gruppe, Chris Wagner
Niemand ist so ehrlich wie Kinder
Fr., 1. Dez.. 2023 – 00:08
Menschen lügen. Tagein und tagaus. Unser heutiges soziales Zusammenleben scheint zunehmend von einem wohldurchdachten strategischen Spiel, bestehend aus Zügen und Gegenzügen, geprägt. Dabei wird mit Lügen nur so um sich geworfen. Mit welchem Ziel? Anerkennung und Macht um jeden Preis? Worte wie Ehrlichkeit, Vertrauen und Empathie scheint manch einer aus seinem Wortschatz gestrichen zu haben. Dabei sind die Inhalte, die hinter diesen Worten stecken, so unendlich wichtig. Besonders für die Persönlichkeitsentwicklung unserer Kinder, die alsbald bedeutsame Bausteine unserer Gesellschaft sein werden. Und genau diese Kinder erwischen uns, die Erwachsenen, die Großen, ihre Vorbilder, tagtäglich beim Lügen. So wie Benno, die Hauptfigur, die im Zentrum meines neuen Buches steht. Benno stellt fest: Sie tun es alle. Herr Peters von nebenan. Die blonde Kassiererin aus dem Supermarkt. Opa mit dem Bart von dort oben an der Ostsee. Mama und Papa und sogar seine allerliebste Lieblingsoma.
Mit meiner emotionalen Geschichte schaue ich in die Seele der Kinder und werfe hierbei die Frage auf: Warum dürfen es nur die Großen, lügen, ohne dafür bestraft oder ausgeschimpft zu werden?
Weshalb ich in meinem ersten Kinderbuch genau dieses Thema aufgreife? Bevor mich im Jahr 2016 ein heftiger Schlaganfall aus dem bisherigen Leben riss, arbeitete ich voller Freude in einem Radebeuler Kindergarten. „Während dieser Zeit spürte ich: Mit Kindern zu arbeiten, ihnen etwas beizubringen und sie zu begleiten, war genau mein Ding. Jene herzerwärmende und direkte Art, mit der Kinder ihr Gefühlsleben nach außen tragen, war ein weiterer Grund“ für meine Freude an der Arbeit (Auszug aus meinem im Jahr 2020 veröffentlichten Buch „Denn nach einem Schlag ist nichts mehr, wie es war“). In diesen zehn erfüllten Arbeitsjahren musste ich allerdings gar nicht so selten miterleben, wie Eltern ihren Kindern, ganz ohne rot zu werden, ins Gesicht logen. Zumeist aus Zeit- und Erklärungsnot, aber auch aufgrund von Verlegenheit oder Oberflächlichkeit. Doch Kinder spüren dank ihrer Emotionalität schon sehr früh, wenn sie mit oft völlig überflüssigen Unwahrheiten konfrontiert werden; sie leben anschließend ähnliche Muster und sind infolgedessen mehr als verwundert, wenn sie für genau diese vorgelebten Verhaltensweisen gemaßregelt, ausgeschimpft oder gar bestraft werden.
Mit meinem Buch „Lügen dürfen nur die Großen“ zum Vor- und Selberlesen möchte ich Kinder wie Erwachsene zum Hinterfragen der eigenen Handlungen anregen.
Das Buch mit gefüllten 60 Seiten, verlegt im Engelsdorfer Verlag Leipzig, zu erwerben für 12 Euro, beinhaltet nicht nur die Geschichte rund um Benno, sondern auch zahlreiche kindgerechte Zeichnungen. An dieser Stelle gilt es, der viel zu früh verstorbenen Humormalerin Monika Giessler zu gedenken. Wie gern hätte ich mit dieser äußerst emotionalen Künstlerin gestalterisch zusammengearbeitet. Unterstützung zur Illustration meines Buches erhielt ich schließlich von Schülern des Kunstkurses am Lößnitzgymnasium Radebeul. Meinen tiefsten Dank hierfür. So entstanden Bilder, die den Inhalt des Kinderbuches würdig umrahmen und mittragen, gleichzeitig zum Schmunzeln, Mitfühlen und Entdecken anregen. Während der ersten Buchlesungen in der Radebeuler Kita „Knirpsenland“ sowie in der Grundschule „Friedrich Schiller“ reifte die Idee, das Buch mit einer herzerwärmenden Kindermundsammlung abzuschließen.
Inzwischen stehen weitere Lesungen als Themenelternabende sowie Weihnachtslesungen für Groß und Klein in Radebeuler und Dresdner Kitas an.
Eine wundervolle Weihnachtszeit, gefüllt mit kunterbunten emotionalen Glücksmomenten voller Ehrlichkeit, wünscht Ihnen herzlichst
Ihre Radebeulerin Heike Herzog
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Haben auch Sie Interesse an einer Lesung zum Kinderbuch „Lügen dürfen nur die Großen“ oder einem Leseexemplar, gern auch signiert? Dann kontaktieren Sie mich unter herz.heike68@gmail.com.
„Unter der Weite des Himmels“
Fr., 1. Dez.. 2023 – 00:07
Ein interessiertes Publikum füllte am Reformationstag die Lutherkirche zu Radebeul und erlebte ein Fest der Sangesfreunde und -freude.
Geladen war am 31. Oktober zur Nacht der Chöre, gefördert durch die Große Kreisstadt Radebeul.
Sieben Ensembles präsentierten eine Auswahl aus ihrem umfangreichen Repertoire und konnten sich im wahrsten Sinne des Wortes hören lassen.
Ein breites inhaltliches Spektrum und die musikalisch differenzierten Klangfarben der einzelnen Chöre boten dem Publikum ein besonderes Erlebnis und nahmen es mit auf eine Reise durch musikalische Genres und Epochen.
Klangvoll füllten die Stimmen den Raum, feierlich ertönte die Orgel.
Der musikalische Höhepunkt des Abends war sicherlich der gemeinsame Gesang „Ave verum corpus“ von Wolfgang Amadeus Mozart und ,,Klinge, Lied, lange nach“ von Klaus Ochs.
Ein gelungenes Konzert der Chöre endete letztlich im fulminanten Gesang der 170 Sängerinnen und Sänger mit dem Kanon ,,Dona nobis pacem“ – ,,Gib uns Frieden“.
Allen Mitwirkenden und Organisatoren sagen wir herzlichen Dank, so wie auch der Lutherkirchgemeinde und letztlich auch unserem Publikum, das uns mit viel Applaus belohnte.
Gisela Nordmann
Riesenstollen-Erfinder, Fox-Home-Gründer und Treppenstufen-Pate
Fr., 1. Dez.. 2023 – 00:06
Der Fremdenverkehrsverein Radebeul ist 30 geworden
Die 1990er Jahre waren für uns alle eine sehr interessante und intensive Zeit – voller Elan und Ideen, Tatendrang, Mitmachen und Anpacken, Neues ausprobieren. Die meisten verstanden sich als Gewinner. Natürlich gab es auch Verlierer; zumindest fühlten sich einige als solche. Im Großen und Ganzen war es jedoch ein zuversichtlicher und anspornender Aufbruch, der etwas bewegte und eine Menge Dinge und Prozesse in Gang brachte, auch im bürgerschaftlichen Engagement. Regionale Vereine „schossen regelrecht aus dem Boden“. Als solch einen Gewinner verstand sich damals auch der Fremdenverkehrsverein Radebeul e.V., der sich am 7. Juli 1993 nach mehreren vorbereitenden Treffen in der Radebeuler Jugendherberge gründete.
„Radebeul sehenswert und seinen Gästen bekannt zu machen“, das war das Anliegen der damals knapp 20 Gründungsmitglieder. Dazu gehörten Gastronomen, Inhaber von Pensionen, kleine hiesige Unternehmen, Stadtführerin und Ortschronist, engagierte Radebeuler Bürger… und Karin Gerhardt (heute Baum), damals Leiterin der hiesigen Kultur- und Fremdenverkehrsförderung – später Stadtgaleristin. Sie hat die Vereinsgründung maßgeblich vorangetrieben. Schon bald kamen weitere touristische und Kultureinrichtungen hinzu, wie die Landesbühnen Sachsen, das Karl-May-Museum, das Staatsweingut Wackerbarth und der Weinkeller „Am Goldenen Wagen“, das Brauhaus Radebeul … auch das DDR-Museum war während seiner Radebeuler „Zeitreise“ mit dabei.
Vor allem in den Anfangsjahren war unsere inhaltliche Mitarbeit sehr gefragt, als es galt, Radebeul zu einer gastfreundlichen Stadt zu entwickeln, die mit ihren zahlreichen „Pfunden wuchern“ kann. Die da sind: Wein- und Gartenstadt, Heimat von Karl May und Eduard Bilz, Top-Lage zwischen Elbsandsteingebirge, Landeshauptstadt Dresden und „Sachsens Wiege“ Meißen, mildes Klima, interessante Bausubstanz sowie reichlich Kunst und Kultur.
Der erste öffentliche Auftritt des Fremdenverkehrsvereins fand noch im Gründungsjahr statt – beim 3. Herbst- und Weinfest in Altkötzschenbroda. Fortan standen die beiden großen Stadtfeste – Weinfest und Karl-May-Festtage – fest im Programm des Vereins. Und das sind nur zwei von zahlreichen Aktivitäten, die wir im Laufe von 30 Vereinsjahren „auf unserem Konto verbuchen“ können.
So arbeiteten wir an einem Stadtvideo mit, an mehreren touristischen Broschüren sowie an der Entwicklung eines innerstädtischen Wegeleitsystems. Mit „Radebeul erFahren“ luden wir zu Erkundungstouren in die Lößnitz und ihre Umgebung per Fahrrad ein. Beim Weihnachtsmarkt 1994 vor der Lutherkirche haben wir den ersten Riesenstollen der Konditorei Dolze angeschnitten, was später zur Radebeuler Tradition wurde. Der Erlös ging damals an die Kinderkrebshilfe. Die erste Radebeuler Museumsnacht wurde von unserem Verein gemeinsam mit dem Karl-May-Museum aus der Taufe gehoben. Mit unserer finanziellen Unterstützung konnte der Wackerbarth-Grabstein auf dem Friedhof Radebeul-West saniert werden. Wir gründeten Fox Home und stellen jedes Jahr zu den Karl-May-Festtagen das friedliche Siedlerleben im Wilden Westen nach.
Und schließlich ist unser Verein auch Treppenstufen-Pate: Um uns an der Treppe zur Aussichtsplattform auf dem Bismarckturm beteiligen zu können, hatten wir eine eigene Weinedition aufgelegt und den gesamten Erlös von 3.500 Euro gespendet.
Unsere jüngste Aktivität war die Beteiligung an der diesjährigen Veranstaltung: „Der Lößnitzgrund ruft“. Die Landesbühnen Sachsen hat im September gemeinsam mit ihren Partnern zu einer Sternwanderung zur idyllisch gelegenen Lichtung „Kleine Feder“ eingeladen und gestaltete dort einen tollen Tag für Kinder und Eltern.
Nun, inzwischen sind wir alle etwas in die Jahre gekommen und einige Vereinsmitglieder können das Jubiläum leider nicht mehr mit uns feiern. Auch der Enthusiasmus hat sich gewandelt; an manchen Stellen ist er kleiner geworden, an anderen geht’s dafür mit frischem Elan an neue Aktivitäten.
Wir setzen vor allem auf mehr Vernetzung mit anderen Radebeuler Vereinen und Ehrenamtlichen. Da gibt es bereits gute Ansätze, und die wollen wir ausbauen.
Birgit Freund
Vors. Fremdenverkehrsverein Radebeul e.V.