Guckkästen, Mörder & Prinzessinnen

Laudatio, gehalten zur Vernissage der Ausstellung von Ulrike Kunze am 20. Januar 2012 in der Stadtgalerie Radebeul (Auszug)

…Wir haben uns hier versammelt, um eine Künstlerin zu bewundern, zu ehren und zu loben, deren Kunstwerke hier eigentlich gar nicht vorkommen, auch wenn wir von Stellagen, Blättern, Modellen, Fotografien und Videos umgeben sind, die natürlich – und darum geht’s uns heute hier – als grafische Blätter, als dreidimensionale Versuchsanordnung, als eine antizipierte Inszenierung, als Entwurf eines Kostüms, also als Dokument „von etwas“ ihren höchst eigensinnigen Kunstwert haben. So wie das Theater die vergänglichste aller Kunstformen ist, findet sie doch nur in der einmaligen, unwiederholbaren, unmittelbaren Begegnung zwischen Schauspielern/Sängern/Tänzern mit dem Publikum statt, so ist die Kunst des Bildes von der Bühne, der Bühne als Bild, als bildnerisches Erlebnis die wunderlichste; sie ist eine paradoxe… Mehr »

Eine „Messerinstallation“ und andere Aufgeregtheiten

Die Radebeuler Stadtgalerie zeigt Arbeiten der Bühnenbildnerin Ulrike Kunze

Oh ja, er ist sich seiner Macht wohl bewusst; der junge König aus dem Märchen „Musila der Musiker“. Etwas gelangweilt – um nicht zu sagen blasiert – mustert er als lebensgroße Theaterplastik aus erhabener Position seine Untertanen. Darunter ordnet dieser König sicher auch die zahlreichen Besucher ein, die Anfang Februar zur Vernissage der Ausstellung der Bühnenbildnerin Ulrike Kunze gekommen waren. Ebenfalls jene, die in den Wochen danach den Weg in die Radebeuler Stadtgalerie fanden und noch finden werden. Mehr »

Editorial Märzheft

Am 30. März 2012 gedenkt die Stadt Radebeul des 100. Todestages von Karl May. Wie wechselvoll die Geschmäcker auch sein mögen, die Lebensleistung und breite Nachwirkung des eigenwilligen Abenteuerschriftstellers bleiben eindrucksvoll und beispiellos. Mehr »

Editorial Februarheft

WWW – Wollen-Wir-Wirklich? Diese Frage bewegte vereinzelte Redaktionsmitglieder seit den letzten Jahren in gesteigertem Maße. Sollte sich unser kleines kulturelles Monatsheft einen eigenen Internetauftritt verschaffen? Dies bedeutete dann zumindest teilweise das Verlassen des gewohnt-haptischen Papierformats. Keine einfache Frage also für eine Redaktion, für deren gereiftere Mitglieder das Internet zum Teil noch „Böhmische Dörfer“ sind. Für Andere war der Schritt zum neuen Medium durchaus zeitgemäß, wenn nicht gar überfällig. Verlockend zudem die Vorstellung, dass sich unser Leserkreis, der bisher im Kern einen Dunstkreis von ca. 15 km umschrieb, sich fortan, rein theoretisch, in der Tradition von „urbi et orbi“ bis in den letzten Erdwinkel spannt. Mehr »

Das Auge der Fotografin

Die Radebeuler Künstlerin Susan Paufler im Porträt

von Dr. Claudia Woldt

„Das Auge des Fotografen schaut weit geöffnet durch den Sucher, das andere, das geschlossene, blickt in die eigene Seele.“ Was Henri Cartier-Bresson hier über Fotografie und Fotografierende schreibt, trifft ganz bestimmt nicht auf jeden zu, der hier und da ein Bild mit der Kamera festhält, um sich später erinnern zu können. Mit Sicherheit beschreibt es aber die Arbeit einer Künstlerin, die in Dresden geboren und in Radebeul aufgewachsen ist, heute als freie Fotografin in Berlin ihren Lebensmittelpunkt hat, jedoch regelmäßig nach Radebeul zurückehrt, um sich von Menschen und Orten inspirieren zu lassen. Nicht zuletzt hat die Gegend um Dresden für ihren Weg zur Kunst eine ganz entscheidende Rolle gespielt. Mehr »

„There’s No Business…!“

Neujahrskonzert der Landesbühnen Sachsen stimmte im Theater Meißen auf das Jahr 2012 ein

So unverbindlich wie der Titel, erwies sich auch die Programmfolge des Neujahrskonzerts der Landesbühnen Sachsen zum Auftakt des Jahres 2012. Man überschrieb nämlich das Programm einfach mit den zwei Worten „Musikalische Spielereien…“ und zählte dazu noch ein paar der darin vertretenen Komponisten auf – „There’s No Business“ eben. Oder auch „Alles wie gehabt!“ Nur würde das so ja überhaupt nicht stimmen. Denn 2012 wird doch vor allem geschicktes Business gefragt sein werden. Moderator und Sänger Michael König brachte dazu nicht nur in der Absage eine gehörige Portion Kritik unter; vor allem an der Finanzwirtschaft der EU. Ansonsten wandelten Orchester und Solisten zwar in vorbildlicher musikalischer, gesanglicher und auch darstellerischer Qualität durch das etwa zweistündige Programm im Theater Meißen; der tiefer gehende Biss aber fehlte. Dabei haben sich in den letzten Wochen doch gerade im Musiktheaterbereich der Landesbühnen Sachsen allerhand Probleme aufgetürmt. Als da sind; Orchesterfusion, GmbH Gründung, tief greifende Kosten- und Personaleinsparungen etc. Eigentlich also alles andere als „musikalische Spielereien“; doch vielleicht ist dieser Begriff gerade deshalb so zutreffend. Erstmals aber fand die Premiere des Neujahrskonzerts im Theater Meißen statt und der gute Besuch bricht zudem eine Lanze für das Meißner Publikum. Mehr »

Exkursionen zu verschiedenen Wappen in unserer Stadt (Teil 1)

In einem vierteiligen Beitrag begibt sich Dietrich Lohse auf Spurensuche an historischen Radebeuler Objekten die mit Wappen versehen worden sind. Die heraldischen Zierelemente schmücken die Häuser nicht nur in besonderer Weise, sondern erzählen zumeist auch vieles über deren Eigentümer und Geschichte.

Dieser Beitrag soll die systematischen Auflistungen von Detailgruppen zu bestimmten Themen der Architektur in unserer Stadt Radebeul, die von mir über die Jahre in „Vorschau & Rückblick“ veröffentlicht wurden, fortführen. Häusernamen, bäuerliche Torbögen und Untertraufmalerei waren u.a. solche Themen. Neben der kompletten Objektbeschreibung eines Winzerhauses oder einer Villa reizen mich hin und wieder auch solche Auflistungen, sozusagen Denkmalpflege „scheibchenweise“. Dadurch ergeben sich Aussagen zur Häufigkeit einer bestimmten Detailausbildung oder stilistischen Schmuckform und so sind auch direkte Vergleiche möglich. Im Grunde genommen waren auch die Titelköpfe des Jahres 2011 nichts anderes, hier jedoch ohne den Anspruch auf  Vollständigkeit – es hätte durchaus für noch ein weiteres Jahr gereicht! Mehr »

Vor zwanzig Jahren wurde die Jugendkunstschule im Landkreis gegründet

Ein Fazit und Ausblick

von Sebastian Hennig

Als in der Umbruchszeit vor zwanzig Jahren auch wertvolle Instrumente der Nachwuchsförderung unwiderbringlich preisgegeben wurden, initiierte die Kulturdezernentin von Meißen Monika Janke 1992 eine Jugendkunstschule auf Schloss Siebeneichen. Die Einrichtung war eine Frucht jener bewegenden Jahre, als für kurze Zeit die Hoffnung bestand, dass nun endlich einmal jene Leute die Verhältnisse gestalten werden, die sachlich gerüstet sind und auch menschlich das Format dafür haben. Wenn dem naturgemäß keine Dauer beschieden sein konnte, so wurde doch der eine oder andere Funken entzündet. Der brennt dann weiter und mit etwas Glück findet sich jemand, der den Ansatz versteht und weiterführt.  Für zahlreiche Schüler ebneten die Kurse in Malerei, Zeichnen, Design, Kostümbild, Keramik, Bildhauerei den Weg in den Beruf. Aber die Einrichtung dient nicht allein zur Anzucht neuer Künstlergenerationen, sondern hier werden allgemeine soziale und geistige Kompetenzen gefördert. Zudem wird jene Urteilsfähigkeit in Kunstdingen herangebildet, die den Genuss vertieft und die Schaffenden zu neuen Leistungen beflügelt. Mehr »

Die Bautzner Band „Café Jazz“ im Weißen Haus


Vor der bunt bestrahlten Bühne herrscht dichtes Gedränge. Aus den Boxen tönt laute Musik und hier und da hört man kurze Jubelschreie. Die Leute tanzen, singen oder nicken zumindest im passenden Rhythmus mit dem Kopf.

Wer bei dieser Situation an ein Rock-Konzert denkt, liegt gar nicht so falsch. Nur nicht in einer riesigen Halle oder einem Dresdner Kellerclub, sondern im Weißen Haus Radebeul. Am Samstag, den 14.Januar lockte die Bautzner Band „Café Jazz“ über 140 ihrer Fans in den Radebeuler Jugendtreff. Und so musste man drängeln, um sich kurz vor Konzertbeginn noch einen guten Platz zu sichern.

Kein Wunder, denn „Café Jazz“ ist eine deutschlandweit bekannte Band, die schon mehrere Preise gewonnen hat: Die fünf Jungs, deren Bandname von einem ihrer ersten Auftrittsorte herrührt, belegten den zweiten Platz beim „BEAT“ 2006, wurden Sieger beim „BEAT“ 2007 und beim „Bandclash“ Sachsen 2008. Im gleichen Jahren gewannen sie den Titel „Local Heroes“ beim bundesweiten Wettbewerb.

Ihre Musik ist eine Mischung aus Rock, Pop und Jazz, wobei jeder ihrer Songs nicht nur das musikalische Können der Bandmitglieder unter Beweis stellt, sondern auch für schlagartig gute Laune sorgt. Ihre deutschen Texte prägen sich leicht ein und der tanzbare Rhythmus treibt auch den ein oder anderen Bewegungsmuffel auf die Tanzfläche. Da kann es auch mal passieren, dass etwas Bier auf dem Boden landet oder man beim Tanzen mächtig ins Schwitzen kommt.

Kurz um, das Konzert von „Café Jazz“ im Weißen Haus hat gezeigt, dass man für ein tolles Konzert nicht nach Dresden fahren muss und auch, dass ein wenig Biergeruch noch keiner guten Party geschadet hat.

Disko, Diskussionen und dolle Konzerte

Das Weiße Haus in Radebeul

Nicht nur Washington hat es, Radebeul hat es auch. Nur ist es hier nicht Regierungssitz, sondern ein rege genutzter Treffpunkt für die Jugend: Das Weiße Haus in Serkowitz, Kötzschenbrodaer Str. 60. Seit dem Sommer 2006 gehört es offiziell zum Kulturamt der Stadt und bietet Jugendlichen einen Anlaufpunkt für Treffen, Tanzen und kulturelle Aktivitäten nach ihrem Geschmack. Mehr »

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