Editorial Augustheft

Neulich, auf dem Weg zur Arbeit, hatte ich richtig Glück. Am rechten Fahrbahnrand fuhr ein Junge mit dem Fahrrad zur Schule. Vielleicht 10/11 Jahr alt. Den großen Schulranzen auf dem Rücken und einen großen Rucksack am Lenker. Solch waghalsigen Fahrradfahrern begegnet man leider immer wieder und die Eltern, die ihre Kinder so fahren lassen, kann ich nicht verstehen. ( Die Frage der Beleuchtung lass ich jetzt mal außen vor). Also, es kam, wie es kommen muss, der Junge bekam durch eine kleine Unachtsamkeit einen „Schlenker“, der durchaus zu einer Kollision mit mir hätte führen können. Glücklicherweise war er auf einem Fahrradweg und ich auch vorsichtig genug, den geforderten Abstand zu halten und so ging es gut aus. Radwege sind schon eine gute Möglichkeit, Fahrradfahrer aus dem „Autochaos“ herauszuhalten. Deshalb begrüße ich jede Entscheidung für innerstädtische Radwege. Sehr erstaunt war ich deshalb, als ich sah, die Radwege (als Teil der Fußwege) von Naundorf nach Kötzschenbroda wurden wieder beseitigt. Mehr »

Editorial Juliheft

Nun hat er schon zwanzig Jahre auf dem Buckel: Der legendäre Radebeuler »Noteingang« oder »Noti«, wie er von seinen Anhängern auch liebevoll genannt wird. Ein kleines Stück Szene in der sonst so gesitteten Stadt, ein wenig »Neustadtatmosphäre« vor der Haustür. Seinen Anfang hatte der im Jahr 1992 von sieben Freunden gegründete Verein mit dem »Café Noteingang« im Pfarrhaus der Friedenskirche. Nach Fertigstellung des Familienzentrums 1995 fand er im Tonnengewölbe eines alten ausgeschachteten Rübenkellers sein neues Zuhause. Hier im akustisch geschützten Kellerraum war dann nicht selten bis weit nach Mitternacht der Teufel los. Nun war das Refugium für die ansässige Jugend mehrmals wöchentlich geöffnet und es gestaltete sich mit Themenpartys, kulinarischen Abenden (Kulinarios), Jazz-Konzerten und diverser Kleinkunst ein vielfältiges kulturelles Programm. Mehr »

Die Hoflößnitz – 100 Jahre öffentliches Denkmal

»Schon lange steht nun das Hoflößnitzer Herrenhaus leer«, schreibt Staatsarchivar Dr. Hans Beschorner 1905 in der wissenschaftlichen Beilage der Leipziger Zeitung und fragt: »Was wird sein künftiges Schicksal sein? Wird es vom Erdboden verschwinden? Oder wird es einen kunstsinnigen Eigentümer finden, der liebevoll seine Hand über all die Herrlichkeiten aus längst vergangenen Tagen breitet? Hoffen wir das letztere!« Was genau das für Herrlichkeiten waren, die das einstige Lust- und Berghaus der sächsischen Kurfürsten in seinem Innern barg, hatte die interessierte Öffentlichkeit erst ein Jahr zuvor erfahren, als Beschorner, der bei einem Spaziergang durch die Lößnitz zufällig auf das äußerlich anspruchslose Gebäude aufmerksam geworden war, in den ›Dresdner Geschichtsblättern‹ einen längeren Aufsatz darüber veröffentlichte. Im gleichen Jahr war auch der die Oberlößnitz einschließende Band der ›Beschreibenden Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen‹ erschienen, wo Cornelius Gurlitt das in seiner alten Einrichtung erhaltene Obergeschoss des Berghauses als »eines der bemerkenswertesten Beispiele der Dekorationsweise des 17. Jahrhunderts« im Detail vorstellte. Mehr »

»Alles kehrt wieder…!«

Das Atelier des Moritzburger Grafikers und Holzbildhauers Hans-Georg Anniès öffnet wieder für Besucher

Das für ihn Wesentliche konnte Hans-Georg Anniès durchaus in nur einem halben Satz unterbringen. Und zu den wesentlichen Dingen gehörte für den Moritzburger Grafiker und Holzbildhauer immer die besondere Beziehung des Menschen zur Natur. „Mit den Bäumen leben!“ – das wollte er zeitlebens. Sie gaben ihm nicht nur Kraft für die künstlerische Arbeit, sie waren ihm sehr viel mehr. Dem menschlichen Sein zum Beispiel ein stummes, aber beispielhaftes Vorbild. Im Juni 2006 verstarb Hans-Georg Anniès in seinem Refugium in Moritzburg; kurz nach seinem 76. Geburtstag. Von ihm geblieben sind all seine vollendeten Skulpturen plus einer Vielzahl grafischer Blätter neben manchem Unvollendeten. Allesamt aber sind es sichtbare Zeichen intensiver schöpferischer Arbeit, die in jenem Frühjahr ein abruptes Ende fand. Geblieben ist auch seine Werkstatt – das Atelier – als wohl sichtbarstes Zeichen für die Intensität, in der der Künstler das Material Holz so formte, dass es zu seinen Betrachtern zu sprechen vermochte. Es redete natürlich nicht mit jedem, man musste schon sehr bereit für ein Gespräch sein. Mehr »

20 Jahre NOTeingang e.V.

20 Jahre selbstverwaltete Jugendarbeit in Radebeul (Teil 1)

Viele Radebeuler haben ihre Kinder schon in die Hände des „NOTis“ gegeben, viele dieser Kinder haben auch selbst schon Kinder – Radebeuls ältester Jugendverein feierte mit drei Generationen Geburtstag. Seit 1992 – damals noch in der Friedenskirche – finden sich in Radebeul immer wieder junge Menschen zusammen um ehrenamtlich und unkommerziell die örtliche Jugend-Kultur zu befördern. Da nach der Wende alles zusammenbrach und es kaum einen Platz für Menschen zwischen 16 und 36 gab, wurde der NOTeingang e.V. gegründet. Mehr »

Kasperquatsch in Radekötzsch

25. Radebeuler Kasperiade am 8. Juli in Altkötzschenbroda

Endlich ist es wieder soweit. Fröhliche Kinderstimmen mischen sich mit Drehorgelklängen. Erwartungsfrohe Menschen scharen sich um ein leeres Bühnenpodest auf dem Dorfanger von Altkötzschenbroda. Fotoapparate und Kameras werden in Position gebracht. Dann – pünktlich um viertel vor elf – öffnet sich das Hoftor der „Kulturschmiede“ und heraus quillt ein buntes Völkchen, welches vom Festivalkasper aufs Podest gerufen und dem interessierten Publikum vorgestellt wird. Kaum ist die Musik des Jubiläumstanzes verklungen, werden die Höfe der Stadtgalerie, des Familienzentrums und des Kinderhauses gestürmt, wo die Akteure acht Stunden non stop ihr Können präsentieren. Mehr »

150 Jahre »Nagelsche Säulen«

Noch ein Jubiläum 2012!

Dieses Jahr ist reich an Jubiläen – Karl May starb vor 100 Jahren, Friedrich der Große wurde vor 300 Jahren geboren und dann gibt es u.a. noch ein 150. Jubiläum – die Aufzählung ist sicher nur
die Spitze des viel bemühten Eisbergs.

Die 150-jährige Wiederkehr betrifft eine Sache, die vor allem mit einer Person verbunden ist und auf den ersten Blick eher unspektakulär erscheint. Sie betrifft Sachsen und ist an einer Stelle direkt mit Radebeul verbunden – es ist ein Landesvermessungssystem, das von August Nagel entwickelt wurde. Ein dazu gehörender Trigonometrischer Punkt (TP) befindet sich auf der Wahnsdorfer Kuppe (249,4m über NN). Mehr »

Ein üppig bestückter »Kunstplanet«

Im Karrasburg Museum Coswig ist wieder SchulART zu bestaunen

Stimmen die überlieferten Daten, dann hat Albrecht Dürer im Jahre 1503 eines seiner bekanntesten Naturbilder gemalt: Er nannte es „Rasenstück“ und es sollte seine einzige Pflanzenstudie bleiben. Das Bild aber regte immer wieder und regt auch heute noch an. Auch in der am 15. Juni im Coswiger Museum Karrasburg eröffneten Ausstellung mit Schülerarbeiten des hiesigen Gymnasiums ist solch ein Rasenstück zu bewundern. Allerdings schränkte dessen Schöpfer – Arne Reißeck aus der Klasse 5/2 des Gymnasiums – den Titel etwas ein und nannte sein Bild treffend „Mein Rasenstück“. Doch nicht aus Sorge, etwa mit dem alten Meister verwechselt zu werden, nein, nur sollte sein Bild eben sein Bild bleiben. Mehr »

Jeanne Berta Semmig und Hermann Hesse

Jeanne Berta Semmig – manch ein Radebeuler mag sich an diesen Namen noch erinnern. Geboren 1867 in Orléans, ihr erster Name eine Referenz an die »Tochter« der Stadt Orléans, Jeanne d’Arc, wuchs sie ab 1871 in Leipzig auf, absolvierte eine Ausbildung zur Volksschullehrerin am Lehrerinnenseminar Callnberg und arbeitete 40 Jahre lang als Volksschullehrerin in Dresden. Mehr »

Neuer Weinschank im Paradiesberg

Eine gertenschlanke blonde Frau schafft sich am steilen wildverwachsenen Südhang und rodet Brombeergestrüpp, Strauchwerk und sogar Stuppen von gefällten Eichen. Zäh, zielstrebig, ohne Rücksicht auf ihre zarten Rückenwirbel.

Weinschank im Paradiesberg

Immer freier wird der Fernblick auf Dresden, umrahmt links und rechts von den Hängen eingangs des Lößnitzgrundes. Weiterlesen…

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