Titelbild Juni 2015

Das Titelbild für Januar war eine Windmühle, man muss aber generell für das Gebiet der linkselbischen Täler zur Kenntnis nehmen, dass es hier mehr Wassermühlen gibt, bzw. gab. Deshalb möchte ich jetzt die zu Klipphausen gehörende „Lehmannmühle“ vorstellen. Das technische Denkmal war immer eine Mahlmühle – dazu gehören heute noch der Mühlgraben, die drei Gebäude mit Technik einschließlich oberschlächtigem Wasserrad, Brücke über die „Wilde Sau“ sowie ein zugehöriger Garten. Der Gebäudebestand bekam seine Grundzüge um 1650, also nach dem 30-jährigen Krieg. Es gab schon vorher an der Stelle eine Mühle, die jedoch offenbar in diesem Krieg zerstört worden war. Die nächsten Jahrhunderte brachten noch ein paar bauliche Veränderungen. Max Lehmann war der letzte Müller, dessen Familie die Mühle seit 1781 bis weit ins 20. Jahrhundert mit Schroten und Mahlen am Laufen hielt. Aus dieser Tradition heraus heißt sie immer noch „Lehmannmühle“, obwohl heute Familie Kunz diese Mühle besitzt. 1993 erneuerte die Firma Schumann aus Mulda das hölzerne Wasserrad mit einem Durchmesser von 3,20m. Die Sanierungen an den Gebäuden (Dächer, Fachwerk, Putz und Farbe) wurden, soweit ich das sehen konnte, denkmalgerecht ausgeführt – eine gewisse Patina vermittelt heute einen guten, sehr authentischen Eindruck einer sächsischen Wassermühle. Freilich Korn wird nicht mehr gemahlen, dafür erzeugt ein Generator Strom (max. 2,5kW, besser als gar nichts). Dass die Mühle jetzt zugleich Sitz des Sächsischen Mühlenvereins ist, war eine recht passende Entscheidung. Eine Einkehrmöglichkeit besteht ein Stück flussabwärts in der „Neudeckmühle“.

Dietrich Lohse

Leserzuschrift zum Beitrag V+R / Mai 2015

„100 Jahre Erwerb der Hoflößnitz … „ das Pressenhaus betreffend

Nach meiner Auffassung ist es eben nicht denkmalgerecht oder behutsam, einem Denkmal eine Funktion bzw. ein Raumprogramm aufzuzwingen, welches der Bau einfach nicht verträgt. Man muss ihn verbiegen, um aktuell geltende Vorschriften erfüllen zu können.

Das Thema heißt wohl: Gewollte Konzepte versus Gesamtanlage Hoflößnitz.
Was braucht man, was will man, was kann man? Wie ist der Konflikt, nur eine begrenzte Kubatur zur Verfügung zu haben, zu lösen? Eine Analyse kann man sich vermeintlich sparen.

Gegeben sind:
– eine herrschaftliche Logis (mit allem Drum und Dran)
– eine Gastronomie (welche allerdings nur temporär geöffnet ist)
– eine Verwaltung (mit einem angekoppelten Verkauf über die Straße)
– die Zurschaustellung der Produktion von Wein
Herz, was willst du mehr?
– ach so, außerdem kann man auch noch seinen Urlaub verbringen.

Ist es wirklich notwendig, einen „zentralen Eingangsbereich mit anschließender Vinothek sowie einen multifunktionalen Veranstaltungsraum“ mit allen notwendigen Nebenfunktionen zu haben?

Man stelle sich die ehemals ruhige, auch von oben wahrzunehmende Dachlandschaft einschließlich eines offensichtlich notwendigen zweiten Rettungsweges vor!
Ich denke, hier sind Bauherr und Architekt gleichermaßen gefragt.

Dr. Dietmar Kunze

Gedanken zu einem Radebeuler Kleinod, welches mir seit mehr als 40 Jahren sehr am Herzen liegt.

Liebe Frau (Gerhardt) Baum,

ich möchte anknüpfen an Ihren Artikel in Vorschau & Rückblick vom Mai 2015. Im gleichen Heft gibt es eine Einladung für den 4.6.2015 anlässlich des 100 -jährigen Jubiläums zum Erwerb der Hoflößnitz durch die Gemeinde Oberlößnitz. Mehr »

Beitrag zum Naundorfer Dorf- und Schulfest am 19.-21. Juni 2015

Die Geschichte der Naundorfer Schulturnhalle und die Geschichte des Naundorfer Lehrers Kurt Max Stopp

Beide Geschichten, die Geschichte eines Hauses und die Geschichte eines Lehrers, berühren sich eng. Sie kreuzen sich nicht nur in der gleichen Zeit, am gleichen Ort und in der gleichen Straße, sie sind auch inhaltlich miteinander verwoben. Ich will Sie Ihnen, verehrte Leser, versuchen, sichtbar zu machen. Mehr »

…SO auf Erden!

Zur Premiere von „Wie im Himmel“ am 1. Mai 2015 in den Landesbühnen

Zugegeben, ich war etwas skeptisch gewesen. Die Dramatisierung eines erfolgreichen Filmes birgt stets die Gefahr, dass die Macht der abgespeicherten Bilder eine vorurteilsfreie Aufnahme des Spiels behindert. Aber wie sich erwies, war meine Sorge unbegründet. Die letzte große Schauspielproduktion Wie im Himmel, mit der die Landesbühnen Sachsen das erste Maiwochenende einläuteten, wurde zu einem beachtlichen Erfolg. Mehr »

Kötzschenbroda und seine Apotheker

Zum Pflanztag im »Apothekerpark« am 9. Mai 2015

Wenn man sich in der Geschichte der Lößnitz umtut, dann stößt man auf erstaunlich viele Apotheker. In der Frühzeit hatte das wohl mit deren besonderem Verhältnis zum Geist des Weines zu tun. Kaum eine Arznei kommt ohne Alkohol aus, und da kann es nicht schaden, an der Quelle zu sitzen. Mehr »

Laudatio

Fünfundzwanzig Jahre Vorschau und Rückblick

Ums besser genießen zu können – hier noch mal in Worten und zum Mitschreiben: Fünfundzwanzig Jahre: Silberhochzeit, hat Sascha Graedtke geschrieben: da beginnt das große „Weißtdunoch.“ Mehr »

Farbreiche Zwiesprache mit den Dingen des Lebens

Malerei von Sebastian Hennig ist in einer Ausstellung in der Stadtgalerie Radebeul zu sehen

Lebhaft farbintensiv holt Sebastian Hennig schöne und unscheinbare Dinge, verlassene und rätselhafte Orte und Landschaften auf die Leinwände, wo sie ein faszinierendes Eigenleben führen. Still und unbeweglich erzählen sie klar und unausweichlich in inniger Zwiesprache mit dem Betrachter von der Widersprüchlichkeit des Lebens, der Zartheit und Zerbrechlichkeit, von Fülle, Vergehen und Verwandlungen. Seine farbtonreiche Malerei ist derzeit unter dem Titel „Sono Solo Macchiaioli“ in der Stadtgalerie Radebeul in Altkötzschenbroda 21 zu sehen. Mehr »

So ein schöner Abend!

Wie geplant und beim Wettergott eingereicht, konnten wir am Samstag, dem 9.5. gemeinsam mit netten Gästen unseren 25. Geburtstag bei schönem Wetter im Minckwitzschen Weinberghaus gebührend feiern. Auch der Oberbürgermeister und der Kulturamtsleiter gaben uns die Ehre. Darüber haben wir uns sehr gefreut.
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Editorial 5-15

Geneigte, treue Leserinnen und Leser!

Mit dieser Ausgabe halten Sie ein ganz besonderes Heft in Ihren Händen!
Die Redaktion feiert »Silberhochzeit« und in diesem Monat ihr nunmehr 25-jähriges Bestehen. Ja, ein Vierteljahrhundert ist inzwischen ins Land gezogen und unsere »Vorschau« ist ein wichtiger Spiegel der Geschehnisse und Veränderungen in all den Jahren in und um Radebeul geworden.
Schaut man in die Erstausgabe vom Mai 1990 mit den dort besprochenen Themen, so wird uns schnell wieder die manchmal ein wenig verdrängte Tatsache vergegenwärtigt, wie Vieles seither geschaffen wurde. So zeigte die Stadtgalerie die Ausstellung: »Altkötzschenbroda im Abriss«. Und zwei weitere Beiträge berichteten von diesem ruinösen, fast verlorenen historischen Stadtteil. Beklagt wurde zudem, dass die Radebeuler Kinokultur im Sterben begriffen sei. Bis zur Drucklegung gab es mit der »Flohkiste« immerhin noch ein Filmtheater in Radebeul-Ost. Doch auch dies ist schon seit über zwanzig Jahren Geschichte.

300-vorschauhefte

Nicht hochgestapelt: 299 Hefte, die bisher erschienen sind                     Foto: S. Graedtke

Neben dem Wandel zeigt die »Vorschau« bis heute eine bemerkenswerte Kontinuität. Von den einst sechs Gründungsmitgliedern der Redaktion sind mit Karin Baum (vormals Gerhardt), Ulrike Kunze, Dietrich Lohse, Ilona Rau und Wolfgang Zimmermann immerhin noch fünf (!) mit unnachlässiger Tatkraft in unserer Runde. Selbstverständlich gab es auch ein Kommen und Gehen. Ab 1994 stießen Bertram Kazmirowski, wenige Jahre später meine Person dazu. Mit Anfang 40 zählen wir beide im Gesamtgefüge, wenn auch von immer vertärkterem Augenzwinkern begleitet, nach wie vor noch zur »Jugendredaktion«. Nun ja, allein am Nachwuchs mangelt es (noch)! An dieser Stelle sei insbesondere an Dieter Malschewski erinnert, der bereits in der alten »Vorschau«, die lediglich von 1954 bis zur politisch motivierten Einstellung im Jahr 1963 existierte, redaktionell tätig war. Seit der Neugründung bis zu seinem Tod im Jahr 2009 war er langjähriger verantwortlicher Redakteur. In der Nachfolge bis zum Frühjahr 2011 übernahm Frank Andert diese Position, dem vor allem neue inhaltliche Akzente zu verdanken sind. Seit 1996 begleitet uns Antje Herrmann im drucktechnischen Bereich und in deren Verantwortung ab Herbst 2009 auch die kaufmännischen Aufgaben des Anzeigengeschäftes sowie des Layouts liegen. Nicht zuletzt sind mit Konrad Oeser und Sven Mittag unsere beiden Kollegen von der Online-Redaktion zu nennen, die sich alternierend um das Einpflegen ausgewählter monatlicher Beiträge verdient machen. Danken wollen wir zudem den zahlreichen Gastautoren, die seit vielen Jahrenmit ihren Zuschriften die Vielfalt unseres Heftes maßgeblich bereichern. Zu unserem runden Jubiläum sei es erlaubt, die erschienenen »Vorschauhefte« mit einigen statistischen Zahlen zu versehen. Mit vorliegender Broschüre wurde die nunmehr 300. Ausgabe gedruckt! (Rechnerisch müsste es zwar die 301. sein, jedoch im September/Oktober 1991 wurden einmalig zwei Hefte zusammengefasst!) Mit einer durchschnittlichen Auflagenhöhe von ca. 2.500 Exemplaren wurden von unseren Redaktionsmitgliedern bisher eine Dreiviertelmillion Hefte verteilt! 300 Hefte bedeuten etwa 11.000 Seiten Redaktionsarbeitund aneinandergereiht fast einen laufenden Meter im Regal! 300 Hefte bringen 18 kg auf die Waage, gleichwohl der inhaltliche Wert wohl kaum aufzuwiegen ist! Denn mit mehr als über 3.500 Beiträgen birgt das Konvolut einen reichen archivalischen Fundus. Für ein kulturelles Monatsheft gehören Beiträge über Ausstellungen, Theater, Oper, Ballett, Literatur oder Denkmalpflege ebenso zum Kernrepertoire, wie Geschichte und Geschichten über den eng verknüpften Weinbau in dieser Region. Über zwanzig weitere Rubriken, bis hin zu den geschätzten Leserbriefen runden das inhaltliche Profil ab. Und schließlich, den Gewohnheiten der Zeit folgend, hat die »Vorschau« bereits seit 2011 eine eigene Homepage wo interessierte Leser auf eine Auswahl von Beiträgen bis (derzeit) 2009 digital zugreifen können. Liebe Leserinnen und Leser in Radebeul und Umgebung, bleiben Sie uns auch in den kommenden Jahren gewogen! Unterstützen Sie uns für den Fortbestand eines gewachsenen regionalen Kleinods. Als Leser, mit einer Spende, einer Mitgliedschaft unseres Vereins oder gar als mitgestaltender Autor.

Sascha Graedtke
Verantwortlicher Redakteur

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