„Ich male das Leben, weil ich gern lebe!“ –

Der Weinböhlaer Maler und Kunsterzieher Manfred Beyer ist tot

 
Wenn man mit Manfred Beyer im Gespräch war, dann führten seine Hände immer so eine Art Eigenleben. Er benutzte sie bspw., um einen wichtigen Satz nochmals zu unterstreichen. Er erklärte mit beiden Händen in großen Gesten, was er mit einem Bild aussagen will. Und irgendwie schlug er auch mit den Händen den Takt zu irgendeiner Melodie, die in jenem Moment aber nur er selbst hörte. Manfred Beyer spielte nebenher auch ein wenig Gitarre. Vor allem aber war er ein Maler aus Leidenschaft. Und er war ebenso einer, der sein künstlerisches Credo so oft und so intensiv wie es möglich war an den künstlerischen Nachwuchs weitervererbte. Mehr »

Auf der Scene

„Heiterer Blick“ in Publikation verewigt

Die darstellende Kunst hat in Radebeul durchaus eine längere Tradition und ist nicht erst seit dem Umzug der zur Landesoper umbenannten Volksoper Gittersee im Juli 1950 nach Radebeul an diesem Ort präsent. So waren u.a. Puppenspieler in der Stadt ansässig, wie Paul Bongers und der berühmte Carl Schröder. Gerhart Hauptmann fertigte hier u. a. das Lustspiel Die Jungfer vom Bischofsberg und Ernst Schuch (Generalmusikdirektor der Dresdner Hofoper), dessen Todestag sich dieses Jahr zum 150. Mal jährt, hatte in der Stadt seinen Wohnsitz. Unzählige nichtprofessionelle Theatergruppen komplettieren das Bild. Mehr »

(K)eine Kirche für Niederlößnitz

Im Mittelpunkt des Gedenkjahres 2014 steht, hier wie überall, die Erinnerung an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. Da geht es fast unter, dass mit Ober- und Niederlößnitz gleich zwei der Ursprungsgemeinden unserer Stadt heuer 175. Geburtstag hätten. Diese Überlagerung ist nichts Neues. Schon die 75. Jahrestage ihrer Konstituierung als politische Gemeinden am 6. bzw. 7. August 1914 – die letzten feierwürdigen Jubiläen, die ihnen als selbständigen Kommunen beschieden sein sollten – waren einst vom Taumel der ersten Kriegswoche überschattet. Mehr »

Leserbriefe an Vorschau & Rückblick

»Mäuseturm«, um 1900

»Mäuseturm«, um 1900

Zu meinem Artikel „Ein namenloser Turm in Radebeul Ost – gibt’s so was?“ (V&R 01/14) gab es verschiedene Reaktionen von Lesern, darunter einen Brief von Christine Rothe aus Dresden und eine Mail von Harald Wennerlund. Zunächst eine Passage aus Frau Rothes Brief:
Ich bin als Kind (Ende der 50er Jahre) in diesem Gelände herumgestöbert und hatte an dem 2. Turm bzw. der Turmruine eine Bronzetafel entdeckt mit einem Gedicht über die Elbe und den Durchzug napoleonischer Truppen. Daraufhin bin ich ein zweites Mal zu der Turmruine gegangen, um diese Verse abzuschreiben, aber leider war die Tafel nicht mehr da – schade. Ist bekannt, wo sich diese Tafel befindet?
Nun ein Auszug aus der Mail von Herrn Wennerlund:
Dieser Beitrag weckt bei mir Kindheitserinnerungen. In den 1965er Jahren kletterten wir Abenteuer suchenden Kinder im Bilz’schen Grundstück auf einem Turm herum und spielten Bergsteiger. Mit Wäscheleinen ausgerüstet und auch etwas Proviant bestiegen wir den Turm. Ich erinnere mich an marode Holztreppen, welche erst in der 1. Etage begannen sowie Absätze. Was hätte passieren können, bedachten wir nicht, Nun weiß  ich nicht, ob es sich um den in der Vorschau behandelten Turm handelt oder nicht. Ich habe ihn höher und dunkler in Erinnerung.
Ja, hübsche Geschichten zu einem Turm, doch ich kann Herrn Wennerlunds Vermutung nur bestätigen: beide Leser meinen einen ähnlichen, aber doch anderen Turm! Die Kindheitserinnerungen der Leser beziehen sich auf den so genannten „Mäuseturm“ (Volksmund) im Gelände des ehemaligen Bilzsanatoriums, Eduard-Bilz-Straße 53, in Radebeul. Der Oberlößnitzer Friedensrichter Tischer hatte den viergeschossigen, runden Aussichtsturm ca. 1850 am höchsten Punkt seines Grundstücks errichtet – die etwas sachlichere, aber wenig gebräuchliche Bezeichnung „Tischerturm“ bezieht sich also auf den Erbauer. Und tatsächlich wirkte der Turm düster wegen der verwitterten Natursteinfassade. Der Naturheilkundler Friedrich Eduard Bilz kaufte 1890 das große Grundstück samt dem Turm und baute 1894/95 hier die Kurhäuser I und II. Über verschlungene, ansteigende  Wege im parkartigen Gelände konnten seine Kurgäste auch den Aussichtsturm erreichen und besteigen. Nach dem Tod von F. E. Bilz 1922 ging der Kurbetrieb unter Ewald und Willy Johannes Bilz zwar weiter, war aber rückläufig. Es kann angenommen werden, dass der „Mäuseturm“ 1945 noch erhalten war. Als die Kurhäuser zuerst Umsiedlern als Unterkunft dienten und dann später Lehrer-Studentinnen hier einzogen, kümmerte sich niemand mehr um den Turm, so dass er verfiel. Auf die neue Denkmalliste von 1991 wurde er noch als Kulturdenkmal aufgenommen, obwohl da bereits Zweifel bestanden, ihn erhalten zu können. Die von Frau Rothe erwähnte Bronzetafel, die ich nie gesehen hatte, ist offensichtlich schon vor 1991 nicht mehr da gewesen. Etwa 1993 wurde die Turmruine von einem Blitz getroffen, ein halbrunder Stumpf stand noch ein paar Jahre bis schließlich nur noch ein etwa 7m hohes, jedoch schmales, hochgradig einsturzgefährdetes Mauersegment und ein Steinhaufen die Stelle des „Mäuseturmes“ markierten. Die Betreiber der Wohnanlage (ca. ab 2005) im ehemaligen Sanatorium hatten das Grundstück geteilt und heute ist es unklar, wer sich um das Restgrundstück, wozu auch der Turm gehört, kümmert, respektive nicht kümmert. An einen Wiederaufbau dieses Turmes ist nicht mehr zu glauben. Was den Verbleib der o.g. Bronzetafel, bzw. deren Inhalt betrifft, will ich versuchen, mich weiter zu informieren, fürchte aber, dass sie in DDR-Tagen einem Buntmetallsammler zum Opfer gefallen ist. Die im Januarheft beschriebene andere Turmruine und auch eine zweite Ruine in halber Hanghöhe befinden sich im knapp 1km östlich gelegenen Grundstück Augustusweg 110.

Dietrich Lohse

Zum Titelbild April 2014

Als ich im vergangenen Jahr meinen Redaktionskollegen den Vorschlag unterbreitete, die Tierkarrikaturen von Lieselotte Finke-Poser als Titelbildserie zu veröffentliche, ahnte ich nicht, was auf mich zukommt. Mein Vorschlag, die Kunst ohne Worte wirken zu lassen, stieß auf heftigen Widerspruch.  Und so sinniere ich nun: Was fällt mir beim Anblick eines Spiegelaffen ein?

Dass der Affe ganz schön durchtrieben ist, war mir sofort klar. Nicht sich, sondern uns Menschen hält er den Spiegel vor. Gezeichnet hatte ihn Lieselotte Finke in den 50er Jahren aus purer Lust am Fabulieren. Mehr Sein als Schein, lautete der elterliche Rat, den sie einstmals mit auf den Weg bekam und der ihrem Leben Orientierung bot. Doch damit würde sie heute wohl kaum Karriere machen können – weder als Künstlerin noch als Bankangestellte, denn nur ein makellos schöner Mensch gilt als begehrenswert und vorzeigbar. Ewige Jugend und Schönheit sind die Ideale der Neuzeit.  Spiegelaffen liegen im Trend, vermehren sich rasant und unisex. Ob Botox oder Tatoo, ob Marken- oder Designerfummel, der Mensch mutiert zum Lifestyle-Kunst-Produkt.  Nur der Blick nach Innen würde dem Spuk wohl ein rasches Ende setzen. Denn Schein oder Sein, fremd- oder selbstbestimmt, das sind hier die entscheidenden Fragen.

Karin (Gerhardt) Baum

„Ich lebe noch gern“ – Vier Jahre nach dem Tode des in Radebeul gebürtigen Schriftstellers Gerhard Eckert erschien nun sein letztes Buch

In Ostholstein trug Gerhard Eckert den Beinamen „Schriftstellerkönig“. Ein gewichtiger Titel, der sich aber durchaus über das umfangreiche Lebenswerk Eckerts erklärt. Denn das umfasst immerhin über zweihundert Bücher. 6-buchcover-eckertDarunter eine Fülle an Reisebeschreibungen, Anekdotensammlungen, Wanderführer, Kochbücher, Kriminalromane etc. Vor wenigen Tagen nun erschien sein letztes Buch als ein nachgelassenes einzigartiges literarisches Komprimat eines spannenden, aufregenden und vor allem ertragreichen Schriftstellerlebens, das beachtliche 97 Jahre währte. (Übrigens widmeten die DNN kurz nach der politischen Wende dem Schriftsteller in der Serie „Dresdner – weltweit!“ eine ganze Seite)
Geboren wurde Gerhard Eckert im Februar 1912 im heutigen Radebeuler Ortsteil Oberlößnitz. Hier legte er auch sein Abitur ab. Studiert und promoviert hat er in den Fächern Germanistik, Zeitungswissenschaft und Kunstgeschichte in Dresden und Berlin. Seine Dissertation schrieb Gerhard Eckert über ein damals noch junges und von daher sehr revolutionäres Thema: Tonfilm und Hörspiel. Im 2. Weltkrieg verschlug es ihn zum Wehrdienst und dort beim Sender Belgrad in den Hörfunkjournalismus. Unzählige Male – so erinnerte sich Gerhard Eckert später – wurde dort von den Frontsoldaten bspw. der von Lale Andersen gesungene Schlager „Lilli Marlen“ gewünscht.
Nach dem Untergang des 1000jährigen Reiches fand sich Gerhard Eckert im bayerischen Altötting wieder, wo sein aktives Schriftstellerleben seinen Anfang nahm. In den 1960er Jahren gehörte er neben zahlreichen prominenten Deutschen zu den ersten Befürwortern für ein privates Fernsehen in Deutschland, dessen Einführung die damalige Adenauerregierung aber verhinderte. Gerhard Eckert ließ sich dann im ostholsteinschen Dörfchen Kükelühn nieder und lebte dort mit seiner Frau Anneliese und zahlreichen Haustieren in einem reetgedeckten Bauernhaus. Er wurde zum Vorsitzenden des dortigen Schriftstellerverbandes gewählt und übte dieses Amt bis 1989 aus. Nach der deutschen Wiedervereinigung besuchte er nach Jahrzehnten erstmals wieder seine Heimatstadt Radebeul, knüpfte hier u.a. Kontakte zur städtischen Bibliothek und beschenkte diese über die Jahre hinweg mit einer üppigen Auswahl seiner Bücher.
Die Aufzeichnungen seines unsteten, spannenden und so überaus abwechslungsreichen Lebens sind nun unter dem Titel „Ich lebe noch gern“ erschienen. Um die Herausgabe hat sich vor allem seine Witwe Anneliese Eckert verdient gemacht. Der Buchtitel ist eines hoffnungslosen Optimisten würdig. Denn solch ein Optimist war Gerhard Eckert sein ganzes Leben lang gewesen.

Wolfgang Zimmermann

Der Mauerbau

„Aber so gross Waesser sich ergisst haben, item
so eyn Winzer dabey betroff sey, so
sol Erbherren Jarzinse erlassn.“

(dörflicher Rugen von 1526)

Umfangreich sanierte Weinbergterrassen unterhalb des Spitzhauses

Umfangreich sanierte Weinbergterrassen unterhalb des Spitzhauses

Nein nein, nicht der aus Beton. Es wäre auch gegen die Ehre eines Weinbergbesitzers und Bruchsteinmaurers diese aus Beton zu setzen. Der absolute Naturstein muss es schon sein. Mir gefiele so eine auch nicht. Wenngleich jene Weinbergsmauern hohe historische Tradition besitzen, zeitgemäße Funktionalität haben diese aber schon weniger. Wenn man, ob als Kenner, Fachmann oder auch Laie, mal aufmerksam durch einige Terrassenweinberge spaziert, so wird doch auffällig, dass im Steinmaterial, im Anspruch und „Stand“ der Eigentümer erhebliche Qualitätsunterschiede an diesen Bauwerken bestehen.
Oberflächengestein oder weg geschlagene Felsen, häufig aus dem Weinberg selbst, sind durch die Witterung mürbe und schon zerklüftet. Dieses Material hat auch wenig große Lagersteine und Binder und bedingen weniger haltbare Terrassen. Häufig sind sie in den ehemaligen Bauernweinbergen zu finden. Verlockend war hier der kurze Transportweg. Das direkte Gegenteil dazu ist in Wachwitz im ehemalig königlichen Weinberg zu sehen. Große Lagersteine aus tiefen Steinbrüchen (dicht und hart), wenig verzwickert und mit sandsteinernem Abschlussboard, eben königlicher Luxus. Zudem sind sie in Kalkmörtel gesetzt, deren Fugen allerdings ausgewittert sind. Es bestehen auch zum Verhältnis von Massivmauer und Trockenmauer noch irrige Ansichten.
Obwohl man meinte, der Druck hinter einer Massivmauer sei größer und flächiger, so steht diese doch dauerhafter. Auch könne Wasser nicht abfließen. Man hat aber noch nie aus Weinbergsmauern Wasser fließen sehen. Hingegen sei die Trockenmauer flexibel, da sie ohne Mörtel mit sogenannten Knirschfugen stehen. Nur wenn so eine Mauer knirscht, knirscht sie nach vorn. Irgendwann der Winzer mit den Zähnen auch.
Eine gut gesetzte Trockenmauer steht lange durch zwei wesentliche Faktoren. Das Mauerhaupt als Sichtwand mit genügend großen Lagersteinen und Binder hinter zum Packlager, und Packlager deshalb, weil dessen Steine mit der Hand gepackt werden. Nur Schotter wird geschüttet, aber schichtweise mit Hammerschlägen verdichtet. In diese poröse Hinterfütterung schwemmt in Jahrzehnten und noch länger Humus und Feinerde ein. Sickerwasser gefriert bei Frost, das Eis rückt dahin, wo Platz ist – nach vorn. Das Eis hatte Platz im Packlager geschaffen für erneute Einschwemmung von Erde und Schluff. Und so geht es jahrein-jahraus. Als letztes dann schiebt sich im unteren Drittel ein Bauch nach vorn und dann ist absehbar wann die Mauer abrutscht. („Die Elemente hassen das Gebilde von Menschenhand.“ Schiller)
Solche Mauern lassen sich jedoch auch pflegen. Der Besitzer sollte regelmäßig ältere lockere Zwicker nachschlagen und zusätzliche einfügen. Nur wer macht das schon. Die Frage ist auch für wen die Mauer stehen soll: Für die Erben oder für die Sintflut? Es ist der Fluch des einst reichen Sachsens. Ich kanns mir leisten – bau ich mir noch eine Terrasse. Heute steht sie, und da kommt die teure Denkmalspflicht. In unseren hiesigen Terrassenweinbergen formieren sich die Mauern fast ausschließlich als Bruchstein-Zyklobenmauerwerk. Selten als Schichtenmauerwerk, wo jenes Auszwickern mit keilartigen Steinstücken entfällt. Um die Standhaftigkeit weiter zu verlängern ist eine breite ganzjährige Grasnabe auf der Mauerkrone nötig, die ein Einschwemmen von Feinerde in das Packlager verringert.
Pflanzenwuchs auf den Mauern oder in den Fugen wird oberflächlich betrachtet als zerstörerisch angesehen. In geringem Maße verdrücken deren Wurzeln tatsächlich das Gefüge. Da Wehrmuth, Stäucher und Bäume ihre Wurzeln aber im Hintergrund – im Boden – haben, erweisen die sich eher als Armierung und Anker.
Die „Forschungsgesellschaft für Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau“ hat zum Thema Natursteinbau ein Regelwerk erarbeitet. Hierbei ist ein sehr breites Spektrum angelegt. Beginnend bei allen Natursteinen (sogenannte Magmatite) und Sedimente. Im Elbtal sind das fast nur Granite und Sandstein. Bei neu zu errichtenden Natursteinmauern muss danach beispielsweise Gründung, Neigungswinkel, Entwässerung, Erddrücke, Kohäsion der Erde, Verkehrslast, Wichte des Gesteins, etc. untersucht und brechnet werden.Hauptsächlich beschränkt sich bei uns dies aber nur auf die Reparatur bereits vorhandener Mauern. Bedrohlich für Eigentümer von Terrassenmauern steht aber in dem Regelwerk eine DIN 31050. Sie beinhaltet Maßgaben wie turnusmäßige Inspektion, Wartung, Dokumentierung auf Erfassungsbögen und Plänen sowie Fotos. Relevant für Weinbaubetriebe, wo Angestellte und Beschäftigte Mauerkronen begehen müssen (Arbeitsschutz) ist es schon, da es weiteren bürokratischen Aufwand bedeuten würde.
Im sächsischen Weinbau kommt kaum jemand auf die Idee neue Mauern zu setzen. Naturterrassen mit Bewuchs von Trockenarealflora auf den Böschungen (statt Mauern) ist da eine Alternative.
Neues Steinmaterial kommt zur Zeit aus Brüchen aus Bergau bei Mittweida (Granit), sowie aus Kleinschönberg bei Weißtropp (Sienit). Eventuell gibt es 2014 wieder den wunderbaren Meißner roten Granit, den Edelstein unter den Graniten.
Die Gabionenbauweise (Stein in großen Metallkörben gesetzt), eine Methode aus der Schweiz, wird aber keine Haltbarkeit über hundert Jahre erreichen. Ist der Stahlkorb zerrostet, setzt eine rasche Verwerfung ein. Diese Bauweise verleitet zu weniger exaktem Setzen des Steins.
Seit ca. 8-10.000 Jahren werden Trockenmauern so errichtet. Als die Dresdner Frauenkirche wieder aufgebaut wurde, gab es zahlreiche Neuerungen im ganzen Baugefüge, ohne dass George Bär gefragt wurde. Nur bei unseren Weinbergsmauern tut sich nichts. Dabei wäre die Verwendung jener 1 Meter langen Kopfbinder aus Beton mit Glasfaserarmierung, eingebaut alle 1-2 Meter, ein Versuch wert.
Wer wagt gewinnt.

 Reiner Roßberg

Ich danke Herrn Bernd Schmidt (Steine Benno) für Informationen und Unterlagen.

Wenn Erwachsene spielen

Wissmann & Böttcher am 22.2. in den Landesbühnen – ein Nachtrag
Improvisierte Musik zu hören ist wie jemandem folgen, der den Weg durch einen Regenwald kennt. Man kann hinterhertappen, in die Baumkronen schauen und einfach nur lauschen.
Was Friedbert Wissmann und Scotty Böttcher zu bieten haben, gehört in diese Kategorie.

Konzert von Wissmann & Böttcher im Glashaus

Konzert von Wissmann & Böttcher im Glashaus

Alles, was die beiden aufeinander eingespielten Musiker an Klängen hervorbringen, hat noch nie einer gehört – auch sie selber nicht. Die Verabredung heißt: Zusammen sein. Auch wenn jeder einmal die Richtung ändert, wenn die Führung wechselt. Klar ist: Jeder könnte auch einen Soloabend geben, der sicherlich voller musikalischer Reize wäre. Doch diese Art, zusammen zu musizieren, ist besonders spannend. Der Zuhörer kann dem Hin und Her der Erfindungen auf den Klangkörpern des Vibraphons, des Marimbaphons und des Pianos folgen, eigene Erinnerungen finden oder vorausdenken. Im behaglichen Gehäuse der Landesbühnen weilen die Zuhörer, jeder auf seiner eigenen Insel, ganz auf Hören eingerichtet. Mit Getränk oder nicht, ohne Handyton und Kalender. Wunderbar. Wie lange dauert diese einmalige Begegnung? Wie werden sie zum Schluss kommen? Geben sie sich ein Zeichen dafür, blinzeln sie sich zu? Davon ist nichts zu spüren, was wohl auch daran liegt, dass die Augen längst im Lichtergewimmel um das Glashaus herum spazieren gehen – oder geschlossen sind, um unabgelenkt genießen zu können. Ob man zuhörend an eine Reise in die Lüfte, unter Wasser oder durch den Regenwald denkt, ist ganz egal. Hauptsache unterwegs.
Danke an die Landesbühnen für diese wunderbare Konzertreihe im Glashaus und danke an Friedbert Wissmann und Scotty Böttcher für die Verzauberung.
Christine Ruby
P.S. Ereignisse wie diese sind kostbar. Nachhören ist möglich unter http://www.youtube.com/watch?v=6TpiKcmw470

In eigener Sache: Die „Vorschau“ baut auf Sie!

Liebe Leserinnen und Leser,
dass „Vorschau & Rückblick“ nicht einfach nur ein Monatsheft ist, welches seit fast 24 Jahren regelmäßig erscheint, sondern sicht- und lesbarer Ausweis einer nahezu ebenso lange bestehenden Vereinsarbeit ist, wird jedes Jahr einmal auf besondere Weise deutlich. Immer dann nämlich, wenn der Vorstand des „Radebeuler Monatshefte e.V.“ zur Mitgliederversammlung einlädt und sich neben der Redaktion auch etliche Vereinsmitglieder und interessierte Leser in den attraktiven Räumen der Stadtgalerie Radebeul einfinden. Die am 22. Februar abgehaltene Versammlung wird uns als diejenige in Erinnerung bleiben, zu der weniger Mitglieder kamen als von ihr gingen, denn wir konnten mit Ingeborg Bielmeier, die sich seit vielen Jahren im Radebeuler Kunstverein engagiert, noch während der laufenden Versammlung ein neues Mitglied aufnehmen, unser insgesamt fünfzigstes. Möglicherweise war diese spontane Entscheidung auch den Worten unserer Vereinsvorsitzenden Ilona Rau geschuldet, die in ihrem Rückblick auf das letzte Jahr darauf hinwies, dass die Beiträge der Mitglieder die finanzielle Basis der Vereinstätigkeit sind. Denn obwohl wir nach wie vor sehr dankbar für – weil angewiesen auf – Spenden (von Vereinsmitgliedern, aber auch interessierten Lesern) sind, stellen letztlich die Mitgliedsbeiträge die einzige verlässliche Größe dar und geben Sicherheit auf lange Sicht. Vielleicht ist es an dieser Stelle noch einmal hilfreich Ihnen zu erklären, auf welcher wirtschaftlichen Grundlage die „Vorschau“ erscheint. Die Anzeigenerlöse dienen ausschließlich zur Finanzierung des Satzes (Layout und Vorbereitung der Druckvorlage) und des Druckes. Aus den Mitgliedsbeiträgen, den Spenden und einer zweckgebundenen, einmal jährlich zu beantragenden  Förderung durch die Stadt Radebeul werden seitens des Vereinsvorstandes Aufwandsentschädigungen für den verantwortlichen Redakteur Sascha Graedtke ausgereicht sowie die wichtige Arbeit von Konrad Oeser und Sven Mittag anerkannt, die sich um den Internetauftritt kümmern. Wer unseren Jahresmitgliedsbeitrag kennt (25 Euro) und erfährt, dass das Spendenaufkommen 2013 unter den eingegangen Beiträgen lag, der kann ermessen, mit wie viel selbstloser Leidenschaft und uneigennützigem Dienst um der Sache willen die drei Herren zu Werke gehen; ganz davon zu schweigen, dass die Redaktion seit 1990 ausschließlich ehrenamtlich arbeitet und (Gast-)Autoren bei uns grundsätzlich auch kein Honorar erhalten. Nun haben wir es zwar bald 24 Jahre geschafft, unter diesen Bedingungen unser Monatsheft zu Ihrer bildenden Unterhaltung herauszubringen, blicken wir mit Vorfreude schon auf den Mai 2015 und damit auf unseren 25. Geburtstag – aber viel wohler wäre uns, wenn wenigstens 5% der großen Zahl unserer treuen Leser Vereinsmitglieder wären und damit die Existenz der „Vorschau“ auf sichere Füße stellen würden.
Deswegen ergeht die herzliche Bitte an Sie, an alle Leser, die unser Heft Monat für Monat von einer Auslagestelle entnehmen oder es sogar bequem frei Haus geliefert bekommen: Treten Sie unserem Verein bei! Wir werden Sie nicht mit Vereinsmeierei behelligen, ebenso wenig mit Quartalssubbotniks oder Ausflügen in den Frühling, wir veranstalten auch keine Wettkämpfe, Wanderungen oder Werbetouren. Wir würden Sie lediglich einmal jährlich zu einer Mitgliederversammlung in die sehenswerten Räume der Stadtgalerie Radebeul einladen. Lohnt es sich davon zu träumen, dass wir zu unserer Geburtstagsversammlung anlässlich „25 Jahre Vorschau und Rückblick“ im nächsten Jahr 25 neue Mitglieder… – aber nein, das wäre ja zu schön um wahr zu sein…! Oder, was meinen Sie?

Für die Redaktion
Bertram Kazmirowski

Sofern Sie Mitglied werden möchten, dann entnehmen Sie bitte in unserer Rubrik „Verein“ den als pdf vorliegenden Aufnahmeantrag zum Ausdruck und senden ihn an Ilona Rau, Johannesstraße 10, 01640 Coswig. Vielen Dank!

Lange Kultur- und Kneipennächte

– auf dem Dorfanger von Altkötzschenbroda am 25. und 26. April ab 18 Uhr bis Mitternacht

Unter dem Motto „Kneipen, Kunst und Kühe“ starten am 25. und 26. April die 14. Langen Kultur- und Kneipennächte in Altkötzschenbroda. Kneipen, Cafés, Geschäfte, Galerien, Ateliers und Werkstätten sind bis in die Nacht geöffnet. Über 30 Einrichtungen werben mit ihren Angeboten um die Gunst des Publikums. Gäste aus Nah und Fern sind herzlich eingeladen zum Verweilen, Genießen, Essen, Trinken, Schwatzen und Einkaufen. 1-plakatVon Station zu Station gelangt man bequem zu Fuß. Nachtschwärmer können über den romantischen Anger flanieren. Straßenmusiker verbreiten Stimmung im Vorübergehen. Ob draußen oder drinnen, überall erklingt Musik, die sich spontan und live mit dem Gesang der Kühe mischen wird. Zeitgleich sind mehrere Ausstellungen zu sehen. In der Heimatstube Kötzschenbroda haben sich ganz im Sinne des diesjährigen Mottos über 100 Kühe zu einer Parade aufgestellt. Darüber hinaus erfährt der Besucher allerlei  Wissens- und Nachdenkenswertes rund um „die Kuh“. Aber auch an den  dörflichen Ursprung von Altkötzschenbroda soll mit dem diesjährigen Motto erinnert werden, als es hier noch mehr Kühe als Touristen gab.
Die Langen Kultur- und Kneipennächte bilden den humorvollen Auftakt zum Saisonbeginn und starten recht abwechslungsreich mit Livemusik, Theater, Film, Ausstellungen, Schauvorführungen, originellen themenbezogenen Spezialitäten, Gewinnspielen, Verkostungen und  besonderen Attraktionen wie einer temporären Mokka-Milch-Eis-Bar, einem Melklehrgang am Gummieuter und der Wahl von „Miss Kötzschkuh“.
Programmflyer sind ab Mitte April vor Ort erhältlich.
Und außerdem stehen  ab sofort alle aktuellen Programminformationen im Internet:  www.altkoetzschenbroda.de.

Karin (Gerhardt) Baum

Copyright © 2007-2025 Vorschau und Rückblick. Alle Rechte vorbehalten.