Editorial Dezemberheft

„Markt und Straßen stehn verlassen/ still erleuchtet jedes Haus/ sinnend geh ich durch die Gassen/ alles sieht so festlich aus.“ Es ist eine friedliche Welt, die Joseph von Eichendorff in seinem wohl bekanntesten Weihnachtsgedicht beschwört, das erstmals 1837 erschien. Uns mag jene Zeit friedlicher als die unsrige erscheinen, wobei wir aber schnell einer romantischen Verklärung der vorindustriellen Epoche aufsitzen und vor unseren Augen ein Ludwig-Richter-Idyll oder ein Caspar-David-Friedrich-Klischee aufscheint. Hunger und Not in weiten Teilen der Landbevölkerung, Unterdrückung fortschrittlicher Denker, Flucht vor dem politischen Stillstand – auch das sind die 1830er Jahre. Mehr »

Die Lärche – Baum des Jahres 2012

Jetzt im Herbst ist die Europäische Lärche (Larix decidua) durch ihre intensive gelbe Herbst-färbung in unseren Wäldern und Gärten besonders auffällig. Sie ist die einzige einheimische Nadelbaumart, die ihre Nadeln im späten Herbst abwirft und uns dann im Frühjahr mit einem neuen hellgrünen Nadelaustrieb überrascht. Mehr »

Unsere alten Handwerksmeister – Dieter Krause

Im Augustheft 2011 hatte ich mit einer lockeren Folge begonnen über Radebeuler Handwerker zu schreiben, die im Ruhestand angekommen sind. Heute will ich von einem Niederlößnitzer Schlosser berichten, an den sich der eine oder andere noch erinnern wird. Mehr »

Klassik im passenden Rahmen

Zur Premiere von „Clavigo“ auf Schloss Weesenstein am 19.10.2012

So wie gute Bilder erst im passenden Rahmen ihre ganze Aussagekraft entfalten, so verdienen auch dramatische Texte eine adäquate Bühne, wenn sie als Theaterstück umgesetzt werden sollen. „Adäquat“ ist der bespielte Raum nur dann, wenn man dadurch dem Sujet gerecht wird, die Wirkungsabsicht des Autors aufnimmt und – falls das Stück schon zum Kanon gehört – in die heutige Zeit übersetzt. Insofern ist das jüngste Projekt des Schauspiels an den Landesbühnen Sachsen wohl schon jetzt, unmittelbar nach seiner Premiere, als gelungen zu bezeichnen. Denn die neu begründete Reihe „Theater im feudalen Raum“ vereint aufs Glücklichste den Prunk vergangener Zeiten, wie er etwa in Schloss Weesenstein anzutreffen ist, mit dem literarischen Erbe der Klassik, als deren bedeutendster Vertreter Goethe gilt. Mehr »

„Mein Radebeul in Sachsen…“

Nachruf zum Ableben unseres ehemaligen Chorleiters Wolfgang Wehmann

Dieses Heimatlied, in Text und Musik aus der Feder von Wolfgang Wehmann, haben wir unter seiner Leitung vor einigen Tagen in Radebeul gesungen. In Vertretung unserer Chorleiterin hatte Wolfgang Wehmann nochmals das Dirigat für diesen Chorauftritt übernommen. Mehr »

»Mit Kreativität gegen den Brustkrebs!«

Ungewöhnliches Kunstprojekt betroffener Frauen als Ausstellung im Radebeuler Krankenhaus eröffnet

Bereits das Ambiente unterscheidet sich ziemlich deutlich von anderen Kunstausstellungen. Denn das Auditorium der Interessenten an dieser Ausstellung im Radebeuler Krankenhaus ist umgeben von einer immensen Fülle von Büstenhaltern. Doch es sind nicht einfach nur Büstenhalter, wie man sie in ähnlich großer Fülle bspw. in einem Fachgeschäft für Damenunterwäsche findet. Die Büstenhalter im Foyer sind gleichzusetzen mit Kunstwerken. Doch nicht nur das; es sind zugleich auch intime Kleidungsstücke, die mittels ihrer jeweiligen Gestaltung eine Botschaft transportieren möchten. Die Botschaft jener Gruppe von Frauen nämlich, die an Brustkrebs erkrankt sind. Mehr »

34. Radebeuler Grafikmarkt

Ältester sächsischer Grafikmarkt seit 1979 in geschlossener Folge

Nachdem die recht wechselvolle Geschichte des Radebeuler Grafikmarktes bereits zum 20. und 25. Jubiläum sowohl im Amtsblatt als auch im kulturellen Monatsheft „Vorschau und Rückblick“ ausführlich erörtert wurde, sei an dieser Stelle lediglich daran erinnert:

Der erste Radebeuler Grafikmarkt fand am 20. und 21. Oktober 1979 im Festsaal des Rathauses statt in jenem Raum, der auch heute noch im Mittelpunkt dieser zweitägigen Veranstaltung steht. Lag die organisatorische Leitung bis 1989 beim Kulturbund Dresden-Land, so übernahm nach dessen Auflösung die Stadtgalerie ab 1990 die Federführung. Seitdem hat sich die Zahl der ausstellenden Künstler vervierfacht, die Präsentationsfläche mehr als verdoppelt und die Öffnungszeiten wurden den Bedürfnissen der Besucher angepasst.

Weit über 4000 Interessierte finden alljährlich am ersten Novemberwochenende den Weg nach Radebeul-Ost. Nicht nur Sammler, sondern auch Familien gehören seit Generationen zum festen Besucherstamm.

Viele nimmermüde Enthusiasten wie Künstler, Helfer aus Bürgerschaft und Stadtverwaltung, der Förderkreis der Stadtgalerie sowie der Radebeuler Kunstverein stehen dem kleinen Organisationsteam seit Jahren zuverlässig und tatkräftig zur Seite. Der Radebeuler Grafikmarkt – welcher sich zu einem überregional wahrgenommenen Ereignis entwickelte – ist eine gute Gelegenheit zu kaufen, sich zu informieren und neue Kontakte zu knüpfen.

Grafikmarkt-Plakat: Michele Cyranka

Über 100 Künstler aus Radebeul sowie der näheren und weiteren Umgebung präsentieren am ersten Wochenende im November Druckgrafiken, Zeichnungen, Aquarelle, Collagen, Fotografien, Künsterbücher, Plakate, Kunstportkarten, Kunstkalender und Kataloge. Über 3.000 Exponate stehen zur Auswahl. Die Preise liegen in der Spanne von 1 bis 1.000 Euro. Zusatzservice: Beratung durch anwesende Künslter, Informationen über Bilderrahmen und Passepartouts, Demonstration von verschiedenen Druckverfahren, originell ausgestaltetes Künstlercafe zum Plaudern und Verweilen, ausreichende Platzkapazität vor Ort, aber auch gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Karin Gerhardt

Ein Gedenkblatt für Gerhart Hauptmann

Palle fährt heute nach Stockholm. Mit diesem lapidaren Satz kündigte Eckart Hauptmann in einem Brief vom 7.12.1912 seiner Mutter Marie ein Ereignis an, das uns auch heute, hundert Jahre später, noch beschäftigt: Sein Vater Gerhart Hauptmann erhielt am 10. gleichen Monats den Literaturnobelpreis. Palles Rede in Stockholm war auch schön. Er beherrscht das Gebiet jetzt. Die Rede von Leipzig besitze ich wörtlich gedruckt… antwortete die Mutter wenige Tage darauf dem Sohn. Mehr »

Editorial Novemberheft

Nicht gerade einfach, sich in diesem Jahr mit einem mehrspurigen Kraftfahrzeug durch Radebeul zu bewegen. – Baustellen, soweit das Auge reicht. Selbstverständlich handelt es sich um lang geplante und durchaus ehrgeizige Projekte, aber irgendwie scheint es, als müssten wieder mit größter Betriebsamkeit gewisse Fördertöpfe vor Jahresfrist noch schnell bis zum Boden geleert werden. Mehr »

Kleine Glosse vom Immobilienmarkt

Das muss mal gesagt werden: Der Radebeuler Immobilienmarkt hat’s nicht leicht, gerade jetzt! Die meisten lohnenden Immobilien sind in den letzten reichlich 20 Jahren saniert und verkauft worden und die wenigsten Villen in Ober- und Niederlößnitz sind wieder auf den Markt gekommen, d.h., ganz wenige werden vom Erstbesitzer (bezogen auf den Zeitpunkt nach der Wende) erneut zum Verkauf angeboten. Das wäre dann vielleicht jemand der im Osten gut verdient hat und sich nun am Starnberger See zur Ruhe setzen möchte, warum nicht? Mehr »

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