Das Mittelalter lässt grüßen: der Hohlweg bei Constappel

Wanderfreund Thomas Gerlach

Wanderfreund  Thomas Gerlach

Autor Dietrich Lohse

Autor Dietrich Lohse    Foto: D. Lohse

Meine Ausflüge im vergangenen Jahr in die linkselbischen Täler zum Finden von Titelbildmotiven für unser Blatt – es waren mehr als 12 Fahrten, denn nicht jedes fotografierte Gebäude wurde dann ein Titelbild – brachten mir über die Bilder hinaus Freude und auch Erkenntnisgewinn. Wenn man mich vorher zum anderen Elbufer gefragt hätte, hätte ich sicherlich geantwortet: kenn ich doch alles! Aber so war es nicht, es gab auch für mich noch einiges Neues zu entdecken.
Im Frühjahr 2015 wollte ich dann das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Ich erinnerte mich an einen Wandertag als Achtjähriger mit der Schulklasse ins Saubachtal, eine gemischte Erinnerung mit Fassbrause und einem aufgeschrammten Knie. Nun wollten wir unserer Enkelin Priska (7 Jahre), die in ihren Ferien in Radebeul war, ein ähnliches Erlebnis mit Saubachtal und Neudeckmühle bieten. Das Wetter spielte mit, die Mühle wurde dann zwar kein Titelbild aber hatte als Gaststätte geöffnet, so dass der familiäre Halbtagsausflug auch als Erfolg verbucht werden konnte. Unser Rückweg führte über das Hochland, Kleinschönberg und zurück nach Constappel, wo ich das Auto geparkt hatte. Der Weg ging lange recht eben dahin, senkte sich dann aber steil und plötzlich in die Weitung des Elbtals von Constappel und Gauernitz. Der wohl selten begangene Weg war auf der Gefällestrecke im Wald zunächst tief eingeschnitten und gliederte sich am Hangfuß in mehrere Spuren auf – war das ein alter Hohlweg, etwa ein vergessener Handelsweg? Da er in keiner Weise beschrieben oder beschriftet war, wollte ich zu meiner Vermutung noch mal einen Fachmann fragen.
Es sollte Herbst werden, genauer gesagt der 4. November 2015, bis wir, mein Freund Thomas Gerlach (langjähriger Mitarbeiter im Landesamt für Archäologie) und ich (ein paar Jahre mit zuständig für Denkmalschutz in Radebeul), uns zu einer kleinen Wanderung zu o.g. Hohlweg aufmachten. Außer Fotoapparat und Notizblock brauchten wir keine weitere Ausrüstung und die Neudeckmühle erreichten wir auch nicht, sonst säßen wir vielleicht noch beim Biere – kleiner Scherz! Ohne Umschweife näherten wir uns dem mit Laubwald bewachsenen Steilhang zwischen Saubach und Prinzbach. Wir querten eine Weide, aber ab dem Waldrand stieg dann das Gelände leicht an. Hier waren etwa vier oder fünf sich verzweigende, parallele und flacher (seitlich 0,5 – 2m Böschungen) ausgefahrene Wegespuren im herbstlich lichten Wald zu erkennen. Es gibt mehrere Erklärungen für solche Spuren, sagte mein Freund: erst mal muss es das Geländeprofil zulassen, dann wäre es möglich, dass der Wegabschnitt unpassierbar geworden wäre und die Fuhrwerke eine neue Spur finden und einfahren mussten oder dass ein Wegepaar absichtlich eine Ausweichspur für entgegen kommende Fuhrwerke bilden sollte. Neben einer der Spuren fanden wir den Forststein 44 mit dem auch eine Lagedefinition dieses Bereiches möglich ist. Da, wo sich die Spuren zu einem Strang bündelten, änderte sich das Geländegefälle deutlich und nach ein paar Schritten bergan schnauften wir hörbar. Der Hohlweg hatte einen schrägen Verlauf im Steilhang eingeschlagen und ist hier besonders tief eingeschnitten, etwa zwischen 1,5 und 3,5m. Eine Begegnung zweier Fuhrwerke war hier in grauer Vorzeit nicht möglich, sie hätte unweigerlich zu einem Unglück geführt. Um dem vorzubeugen, musste der von Oben kommende durch Rufen, Klatschen oder ein Hornsignal sein Kommen ankündigen und der Untere musste warten bis die Engstelle (etwa 200m) frei war. An diesem Bereich der Wegstrecke wird uns auch klar, wo die Bezeichnung Hohlweg oder Hohle herrührt – der Weg wurde über die Jahrhunderte durch die schweren Räder von Fuhrwerken eingegraben, bzw. ausgehöhlt. Zwischen den Weiden unten und Feldern auf dem Hochland mussten ca. 80m Höhe überwunden werden. Oben angekommen erkennen wir, dass der Weg nun einen geraden, nahezu ebenen Verlauf zwischen Feldern annimmt. Hier, als Feldweg von Kleinschönberger Bauern benutzt, ist er ganz sicher über die Zeit sicher mehrfach planiert oder befestigt worden. Der Hohlweg dagegen ist, seit die alte Nutzung aufhörte, unbearbeitet geblieben und bildet so ein Zeugnis für einen mittelalterlichen Weg. Ja, Thomas Gerlach ist sich auch recht sicher, dass diese sich deutlich von heutigen Straßen unterscheidende Hohle wohl schon im 12. oder 13. Jahrhundert existiert haben könnte. Eine Verbindung mit der Via Regia und der auch sehr alten Salzstraße auf dem Hochland der rechten Seite der Elbe kann ausgeschlossen werden. Eher könnte unsere betrachtete Hohle eine Verbindung mit der Silberstraße haben oder allgemein ein örtlicher Handelsweg sein, der auf eine Elbfurt bei Gauernitz zielte. Wenn wir aber wissen, dass die alte Nikolaikirche von Constappel (heutige Kirche von 1882-85 errichtet) im 11. Jh. gegründet wurde und vom Mittelalter bis ins Spätmittelalter als Wallfahrtskirche diente, kann noch ein anderer Zusammenhang zum Hohlweg vermutet werden: unsere Straße wäre ein auch befahrener Pilgerweg über Freiberg, Tharandter Wald und Constappel, ein Abzweig der Frankenstraße. Vielleicht ist aber eine viel näher liegende Entstehung, bzw. Nutzung der Hohle zutreffend, die mit einer nicht mehr existierenden Mühle am unteren Saubach (etwa da, wo jetzt die großen Rinderställe stehen) zusammenhängt. Kleinschönberger Bauern könnten im Mittelalter durch einen Mahlzwang an diese deutlich tiefer liegende Mühle als z.B. die Lehmann- oder die Neudeckmühle gebunden gewesen sein. Solch einen Mahlzwang konnte man früher nicht umgehen! Und schwere Bauernwagen mit Korn oder Mehl graben sich über Jahrhunderte an solchen Stellen auch tief ins Erdreich ein. Damit sind ein paar historische Möglichkeiten genannt, die einzeln oder auch im Zusammenwirken hier zu einer Hohle geführt haben könnten – wir können aber derzeitig keine favorisieren.

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Herbstlicher Hohlweg Foto: D. Lohse

Heute mögen wir uns fragen, warum mittelalterliche Straßen solche Steigungen überwinden mussten und meist nicht in den Tälern längs von Bächen und Flüssen verliefen. Enge Täler, unregulierte Flüsse und periodische Überschwemmungen hinderten mittelalterliche und auch spätere Fuhrleute daran, hier ihren Weg zu nehmen. Unglücke wären auch da die Folge gewesen. Erst viel später, wohl im 19. Jahrhundert, wurde im Prinzbachtal die Straße nach neuzeitlicher Art angelegt und der Weg durch die Hohle hatte sich seit dem erübrigt. Es gibt in Deutschland und auch in Sachsen noch ein paar vergleichbare, alte Hohlwege, sofern diese Strecken nicht durch breitere, moderne Straßen überbaut wurden. Abschnittsweise ist die alte Radeberger Straße nahe der Heidemühle, bzw. der Kuhschwanzweg (beide Dresdner Heide) noch als Hohlwege zu erkennen. Ein anderer Hohlweg bei Bobritzsch, OT Naundorf wird im aktuellen sächsischen Heimatschutzkalender beschrieben. So eine Hohle, wenn sie unverbaut erhalten ist, sollte von uns auf jeden Fall geschützt und weiter als stilles Denkmal oder auch als Naturdenkmal erhalten werden. Unsere Hohle ist kein ausgewiesener Wanderweg, aber man darf sie natürlich begehen, vorausgesetzt man hat gesunde Beine und festes Schuhwerk. Wir erkennen in solch einer Hohle ein verkehrsgeschichtliches Denkmal, uns tut sich mit etwas Fantasie ein überraschendes Fenster ins Mittelalter auf.
Es sollte aber bitte keinen Streit geben, wer für dieses Denkmal, was gerade die Schnittstelle der Bearbeitungsgebiete der Institutionen Archäologie und Denkmalpflege bildet, mehr zuständig ist, aber wahrscheinlich haben ja Naturschutz und Forstwirtschaft auch ein Mitspracherecht, denn auch der Wald sollte an dieser Stelle möglichst erhalten bleiben, ein Kahlschlag mit der Supertechnik Harvester wäre eine Katastrophe für die Hohle. Insofern war die Zusammensetzung der kleinen Wandergruppe geradezu symptomatisch, wie ich glaube.

Dietrich Lohse

Reger Zuspruch und lebhafte Diskussion

Zur Jahresmitgliederversammlung von „Radebeuler Monatshefte e.V.“

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Eine mit Verspätung beginnende Vereinsversammlung des „Radebeuler Monatshefte e.V.“ ist für unsere langjährige Vorsitzende Ilona Rau kein Grund zur Besorgnis, denn erstens gab es das früher gelegentlich auch schon und zweitens wurde es noch nie als Problem empfunden, warum auch, wir sind ja ein entspannter Verein. Eine Jahresversammlung, der zwischendrin die Getränke auszugehen drohen, ist aber eines, und das gab es bislang noch nie! Denn abgesehen davon, dass Durst kein guter Tischgenosse ist, rechnen wir es uns als Vorstand und Redaktion von „Vorschau und Rückblick“ seit jeher zur Ehre an, alle Vereinsmitglieder und interessierte Gäste, die sich wie jüngst am 5. Februar an einem regnerischen, nasskalten Abend in die Stadtgalerie Radebeul begeben, reichhaltig und gediegen zu bewirten. Allein, wir hatten dieses Mal die Rechnung zwar nicht ohne den Wirt – denn das waren ja wir selbst – aber ohne die Gäste gemacht, die zu unserem Staunen, ja, zu unserer Verblüffung unerwartet zahlreich erschienen, weshalb auch noch die Tafel verlängert, Stühle hinzugestellt und – natürlich – später am Abend dann auch noch einmal die Vorräte an Flüssigem aufgestockt werden mussten. (Am Ende waren es um die 30 Personen, auf die die sehenswerten Porträts Radebeuler Künstler der Fotografin Gabriele Seitz von den Wänden herabblickten.) Nun gibt es für einen Verein weitaus Unangenehmeres als guter Zuspruch seitens der Mitglieder und neugieriger Gäste, und so sei an dieser Stelle allen herzlich gedankt, die wir an diesem Abend erstmals bei uns begrüßen durften und die nicht nur durch ihre Anwesenheit, sondern vor allem durch ihre klugen Gedanken und wohlmeinenden Hinweise die Diskussion bereichert haben. Diskussion? In einer Vereinsversammlung? Waren etwa Rechenschaftslegung und Kassenbericht zu beanstanden? Wurde der Vorstand nicht entlastet? Nein, das nicht, die routinemäßigen Amtshandlungen sorgten nicht für Bewegung. Vielmehr zeigte sich im Anschluss daran einmal mehr, was Redaktion, Verein und Leserschaft wirklich zusammenhält: die Leidenschaft für Radebeul. Denn anders als in anderen Vereinen (und – zugegeben – auch bei uns ab und an in der Vergangenheit) mäandrierte die Diskussion nicht nur gefällig um Schnittchen und Schlückchen, sondern bezog die gesamte Runde über mehr als eine Stunde intensiv mit ein. Schuld daran war der aktuelle Zustand des Museums Hoflößnitz, der vielen ganz persönlich zu schaffen macht. Innenansichten einer Anwohnerin und früher an der Gestaltung der Weinbaugeschichte Beteiligten lieferte Elisabeth Aust; kritische Gedanken zur Relevanz des Museums für Schulklassen im Vergleich zur viel kleineren Coswiger „Karrasburg“ äußerte Ilona Rau als ehemalige Mitarbeiterin in der Hoflößnitz; um Verständnis für die Interessen der Stadt und ihre wirtschaftliche Sicht auf die Weingut-GmbH warb Stadtrat Frank Thomas; eine den Besuchern mit Herzblut, Offenheit und Freundlichkeit zugewandte Museumspolitik forderte Stadtrat (SPD) und Schauspieler Herbert Graedtke; für bessere finanzielle Ausstattung des Hauses und größeren Bewegungsspielraum der beiden in der Nachfolge der ausgeschiedenen Leiterin Dr. Giersberg seit 2015 angestellten Museumsmitarbeiter Hendrikje Loof und Frank Andert sprachen sich mehrere Redner aus. Konsens bestand darin, dass allen die „Hoflößnitz“ – und damit ist weniger die GmbH als vielmehr das Weinbaumuseum gemeint – als so zentral für die Identität Radebeuls gilt, dass eine transparente, an den Besucherinteressen orientierte und der historischen Bedeutung des Hauses gerecht werdende Konzeption dringend bei der Stadtverwaltung angemahnt werden muss, damit die ohnehin schon geschrumpfte Attraktivität des Ortes nicht noch weiter Schaden nimmt.
Die „Vorschau“ versteht sich ja als Podium für kulturvollen Meinungsaustausch und konstruktive Diskussion der Radebeuler Stadtgesellschaft – und räumt deshalb sehr gern Beiträgen von Entscheidungsträgern in Sachen Hoflößnitz Platz ein…

Für die Redaktion
Bertram Kazmirowski

„Wer guckt so, als hätte er keine Freude am Hoffest?“

Eine neue Ausstellung im Coswiger Museum Karrasburg entführt in die filigrane Welt der Zinnfiguren

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„Die Geburt Jesu“                        Foto: W. Zimmermann

Der gesamte sächsische barocke Hofstaat gibt sich derzeit in Coswig die Ehre. Natürlich nicht leibhaftig, denn zwischen der Ära des Barock und der Gegenwart liegen bekanntlich einige Jahrhunderte. Doch es gab immer schon künstlerisch ambitionierte Menschen, die bestimmte Epochen der Menschheit künstlerisch nachbildeten. In Holz, Glas, Ton und auch in Zinn. Aus dem letztgenannten Material entstanden einst Zinnfiguren, die unserer Gegenwart ein umfassendes detailliertes Bild der verschiedenen Epochen der Menschheitsgeschichte hinterließen. Im aktuellen Fall ist es eine Fülle von Zinnfiguren, die in einer Ausstellung seit dem 22. Januar 2016 im Coswiger Museum Karrasburg gezeigt wird. Zinnfiguren gehörten einstmals zu besonders begehrten Sammelobjekten. Doch der in Zwickau gebürtige Helmut Peipp – der Schöpfer der derzeit im Museum Karrasburg ausgestellten zahllosen Zinnfiguren – siedelte seine filigranen Kunstwerke in verschiedenen Kunstepochen an. In der konkreten Ausstellung aber überwiegt die Ära des Barock. Und den Besucher erwartet eine Fülle von wunderbaren Arbeiten aus dem Werkstoff Zinn. So wie z.B. in der Miniatur „Nymphenbad“, in der sich nackte Badenixen präsentieren. Oder wie in der Darstellung der „Weihnachtsgeschichte“, die eine Vielzahl der in das Geschehen verquickten Figuren zeigt. Von Eseln, Schafen und Kamelen bis hin zu den Hirten, den Mägden und den Bauern, die das Wunder der Geburt Jesu erleben durften.

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„Nymphenbad“                                              Foto: W. Zimmermann

Auch von anderen historisch wahrhaftigen oder auch erfundenen Ereignissen erzählen die Zinnfiguren von Helmut Peipp. Von zahllosen Kriegen, von Dämonen und Gespenstern aber auch von der Jagd auf wilde Tiere berichten die einzelnen Figurengruppen sehr detailliert. Und dazu gehört nicht zuletzt auch die Darstellung eines rauschenden Fest am Hof des sächsischen Königs. Dort feiert man ein Hoffest, bei dem von den geladenen Gästen die gute Laune geradezu eingefordert wird. Die Frage „Wer guckt so, als hätte er keine Freude am Hoffest?“ ist in dem Zusammenhang durchaus ernst gemeint.
Die Ausstellung zu besuchen lohnt auf jeden Fall. Man taucht unwillkürlich ein in eine Epoche, die längst schon Geschichte ist. Die uns aber auch heute noch berührt.

Wolfgang Zimmermann

Noch bis Mitte April 2016 ist die Ausstellung zu besichtigen.

 

Editorial 03-16

Editorial

„In wenigen Wochen verlasse ich diese Behörde, und dann gibt es für mich vielleicht ein Leben ohne Stasiakten. Auch keine schlechte Perspektive“. Das ist der letzte Satz für mich
im Theaterstück „Meine Akte und ich“.
Aber was kommt dann? Diese Frage steht nicht nur bei mir an. Viele von Ihnen haben diesen Wechsel im Leben bereits hinter sich und könnten mir jetzt darauf antworten.
„Dann hat man gar keine Zeit mehr“, oder „ langweilig wird es nie, wenn man noch andere Interessen hat“, oder, oder, oder…
Einen Schwerpunkt, das weiß ich ganz genau, setze ich zu Beginn meines Rentnerinnendaseins: Ich räume endlich mal „richtig“ auf. Und ich freue mich darauf. Schon im Büro Ordner durchzusehen und gegebenenfalls der Silbertonne übergeben zu können, hat etwas ungemein Befreiendes. Wie wird es erst, wenn ich mir Schränke, Kästen und Regale, den Boden, den Keller und den Schuppen vornehme. Einige werden jetzt lachen und sagen, da hat sie sich ja viel vorgenommen. Richtig, habe ich. Und die Gefahr, sich zu übernehmen, besteht schon.
Schwierig wird es bei der Frage: Wohin mit den Dingen, die ich selbst nicht mehr brauche, die zum Wegwerfen aber zu schade sind? Die Kinder lehnen ja meistens ab. Freunde, Verwandte, Bekannte kann man fragen, aber auch da findet sicher nur Einiges Anklang. Kleidung ist gut ans DRK weiterzugeben. Tja, aber alles Andere?
Vielleicht mach‘ ich es mal so, wie die Schweden: Loppis, d.h. Flohmarkt am Haus. Überall ist das dort verbreitet und findet regen Zuspruch. So gehen noch viele nützliche Dinge für wenig Geld von Hand zu Hand. Das wäre doch für alle eine gute Lösung.

Ilona Rau

Künstlerporträts und Atelieraufnahmen

von Gabriele Seitz in der Stadtgalerie Radebeul

Im Eigenverlag der Radebeuler Fotografin Gabriele Seitz erschien 2015 die Publikation „Dresdner Künstler im Blick“. Das umfangreiche Kompendium beinhaltet Aufnahmen von 207 Künstlern aus Dresden und Umgebung. Stark vertreten ist darin die Radebeuler Künstlerschaft, was zur Überlegung führte, deren Porträtfotos als separate Kollektion in der Radebeuler Stadtgalerie auszustellen.

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Die Fotografin Gabriele Seitz und die Kunsthistorikerin Anna Schinzel (v.l.n.r.) Foto: Sylvia Preißler

Geboren wurde Gabriele Seitz 1951 in Furth im Wald. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in Bayern. Sie studierte Wirtschafts-, Sozial- und Religionspädagogik. Nach Radebeul hatte es sie 1996 verschlagen, wo sie den örtlichen Kunstverein mitbegründete, in dessen Vorstand sie bis heute aktiv tätig ist.

Ausstellungs- und Atelierbesuche mit dem Radebeuler Kunstverein regten Gabriele Seitz zum Fotografieren an. Ihre sensiblen Aufnahmen wanderten von Hand zu Hand. Schon bald wurden verschiedene Institutionen auf die begabte Autodidaktin aufmerksam. Es folgten Ausstellungen und Aufträge. Der Durchbruch war geschafft. Das lange Verzeichnis von Einzel- und Ausstellungsbeteiligungen spricht für sich.

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Sabine Kowollik (Flöte) und Claudia Schreiter (Akkordeon) zur Ausstellungseröffnung                                   Foto: Sylvia Preißler

Als Sozial- und Religionspädagogin lag es natürlich nahe, dass sie zunächst bestimmte soziale Gruppen wie Ausländer, Kinder, ältere und behinderte Menschen fotografierte. Die Aufnahmen von Künstlern entstanden wohl eher beiläufig. Dass daraus einmal ein Fotobuch werden würde, war anfangs kein Kalkül.

Gabriele Seitz fotografiert mit einer analogen Kleinbildkamera. Sie verzichtet auf fotografische Raffinessen. Die Aufnahmen wirken nicht inszeniert. Das Licht ist natürlich. Die Reduktion auf Schwarz-Weiß verstärkt die Konzentration des Betrachters auf das Wesen der dargestellten Persönlichkeiten. Eine interessante Ergänzung zu den Porträtfotografien bilden die Atelieraufnahmen. Sie zeigen den Künstler in seinem Arbeitsumfeld, zu dem das Publikum heutzutage nur noch selten Zugang hat.

Die in der Stadtgalerie ausgestellten Aufnahmen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und repräsentieren nur einen Teil der Radebeuler Künstlerschaft. Die Auswahl lag im Ermessen der Fotografin und bedingte natürlich auch die Bereitschaft der Künstler, sich fotografieren zu lassen.

Schon allein die Tatsache, dass Gabriele Seitz diese fotografische Dokumentation im eigenen Auftrag und auf eigene Kosten im Eigenverlag herausgegeben hat, verdient große Anerkennung und soll nicht zuletzt auch mit dieser Ausstellung gewürdigt werden.

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Besucher im anregenden Gespräch zur Eröffnungsfeier am 29.Januar                                                   Foto: Sylvia Preißler

Es ist ein großes Glück, dass es immer wieder Menschen gibt mit Mut zum Risiko, ohne lange abzuwägen, ob es für sie zum persönlichen Vorteil oder Nachteil gereicht. Leise und beharrlich machte sich Gabriele Seitz ans Werk. Im Verlaufe von Jahren entstand Aufnahme um Aufnahme sowohl aus Liebe zur Fotografie, als auch aus Liebe zu den Künstlern. Die wunderbaren Porträtaufnahmen von Werner Wittig, Dieter Melde und Horst Hille wären heute nicht mehr möglich. Ja, manchmal ist es eben sehr wichtig, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und dann auch noch das Richtige zu tun.

Wer etwas mehr über die dargestellten Künstler erfahren möchte, findet im ausliegenden Fotobuch Künstlerbiografien und beschreibende Texte von Heinz Weißflog. Dieses und drei weitere Fotobücher von Gabriele Seitz können während des Ausstellungszeitraumes in der Stadtgalerie käuflich erworben werden.

Karin Baum

Die Ausstellung „face to face“ ist bis zum 6. März 2016, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Mit Tom Tagtraum durch das Jahr 2016

Du musst Träumen ihre Entstehung zulassen, denn nur so kann irgendwann ein Teil davon auch Wirklichkeit werden.

Kapitel 2:

Der Traum vom dunkelroten Zug

Wie viele Sommerferien mag das nun schon her sein? Oder war es doch das Jahr, bevor Tom in die Schule kam? Jedenfalls beginnt diese Geschichte an einem sonnigen, heißen Sommerferienurlaubstag. Tom war mit seinem Vater Gerd für einige Tage in ein etwas merkwürdiges Gebirge verreist, wo Wanderwege durch Bäche und Aufstiege unter Wasserfällen hindurch führen. Es gab viel zu entdecken, gerade weil sich manch schöne Aussicht, ein stiller See, die geheimnisvolle Klosterruine oder das ein bissel verwunschen erscheinende Gasthaus erst nach längeren Fußtouren darboten. Tom und sein Vater frühstückten jeden Morgen zeitig, aber kräftig, in ihrer Pension, schnürten die Wanderstiefel, hatten im Rucksack ausreichend Proviant für den ganzen Tag, den Regenumhang verstaut und liefen alsbald frisch drauflos in die Natur. Wie gesagt, es war heiß an diesem Tag und weil die beiden schon vor dem Mittag in der Nähe einer Eishöhle im Felsen waren, beschlossen sie spontan eine Besichtigung. Tatsächlich hielten sich in dieser Felsenhöhle Eis und Schnee das ganze Jahr. Besucher kamen von überall her, bezahlten oben an einem Holzhäuschen Eintritt, wurden in kleine Gruppen eingeteilt, bekamen eine Höhlenführerin zugewiesen, die meist gleich mehrere Sprachen beherrschte und los ging der Rundgang in den Tiefen des Berges. Die Höhle war auf dem Besichtigungsweg sogar verschiedenfarbig mit Scheinwerfern erleuchtet und so strahlten die Zapfen, Klumpen, eckigen, runden, regelmäßigen oder eher bizarren Gebilde aus Eis auch noch in den unterschiedlichsten Farben. Es war eine unwirkliche Welt dort unten. Hätte nicht die freundliche Höhlenführerin etwas von Geologie, Erdzeitaltern, Verwitterung, Temperaturen und Bewegungen im Eis erzählt, so wäre aus Tom vielleicht ein Kai geworden. Kai, Gerda neben sich im Reich der Schneekönigin. Von Anfang an erinnerte ihn die Eishöhle an eben diese Geschichte eines Dichters aus dem Norden.

Als Tom und Vater Gerd nach dem eisigen Rundgang wieder im heißen Sommertag angekommen waren, wollten sie den Nachmittag noch beim Baden in einem nahen Stausee verbringen. Am Kiosk dort gab es Kuchen und Limonade, gleich hinter dem Bootsanleger startete eine Sesselliftbahn den Berg hinauf, Tom planschte, tauchte und schwamm mit seinem Vater im Stausee. Erst beim Abtrocknen fiel im auf, drüben, am anderen Ufer verliefen Gleise einer Eisenbahn entlang und bald darauf fuhr auch schon ein Zug vorbei. Nein, nicht vorbei. Längs des Sees wurde der lange Zug mit seinen dunkelroten Wagen langsamer, bis er an einer kleinen Bahnstation anhielt. Nur ein paar Leute stiegen aus, es schien, als müssten Sie geradeaus blicken, also über den Stausee direkt in das herrlich zerklüftete Gebirge. Wie das wohl von der anderen Seite des Sees sich auftat? Tom und Gerd würden es in diesem Urlaub nicht mehr dorthin schaffen. Auf das Sonnenwetter folgten nämlich heftige Gewitter und danach wurde es Zeit, wieder nach Hause zu fahren.

Wie lange mochte das her sein, wie viele Schulferiensommer lang? Tom hatte dieses Bild in sich und er hatte es nie vergessen. Immer sah er sich im dunkelroten Zug fahren, langsam das andersseitige Seeufer entlang, anhalten an der kleinen Bahnstation, Blick zu den Bergen. Ob damals auch Leute zustiegen, die weiter wollten…? Es ist zu lange her.

Heute ist es ein regnerischer, sehr grauer und kühler Sommertag. Tom sitzt mit seinen Gedanken und den Bildern der Erinnerung von damals endlich selber im dunkelroten Zug. Er hatte sich lange auf den Augenblick gefreut, immer wieder im Fahrplan nachgeschaut, die Uhr verglichen. Der Zug ist pünktlich, als Tom aus dem Abteilfenster hinaus auf den See schaut. Wie damals wird der Zug langsamer, um schließlich an der kleinen Bahnstation zu halten. Die Berge hinter dem Stausee aber sind nur als mächtige graugrüne Masse zu erahnen. Eine einzige, schon sehr alte Frau mit zwei viel zu großen Taschen steigt aus, niemand will mitfahren. Durch die Morgennebelschwaden sieht Tom noch das Signal für die Gegenrichtung auf Rot… Da ist der dunkelrote Zug längst wieder losgefahren, langsam Tempo aufnehmend. Die Landschaften wechseln bald an seiner Strecke. Toms Ziel liegt noch einige Kilometer weit entfernt, er würde auch noch umsteigen müssen, Aufenthalt haben.

Wie oft hatte Tom immer wieder davon geträumt, ehe sich das Bild in ihm verfestigte und zu seinem dunkelroten Zug wurde? Hat sich nun trotz des neblig-grauen Wiedersehens sein Traum erfüllt? War er jetzt froh oder vielleicht eher traurig und sogar enttäuscht? Sollte er die Fahrt wiederholen, um dem alten Bild nachzujagen oder weiter verreisen und an neue Ziele denken?

Tobias Märksch

Ein winterlicher Spaziergang auf der Weinbergstraße

Das neue Jahr ist noch ganz jung, was wird es uns bringen? Diese Frage haben wir uns auch ein Jahr zuvor gestellt, und keiner konnte die Fülle der Veränderungen voraussehen, wie jedes Jahr neu. Gehen wir es hoffnungsvoll an.

Es wird schon dunkel, und ich marschiere zwischen den Weinstöcken vom „Weingut Haus Steinbach“ den Hang hinauf, um oben durch das uralte kleine Tor auf die Straße hinauszugehen. Um mich herum ist alles Denkmalschutzzone, sogar der Weinberg gilt als geschützt. Das klingt grandios, wirtschaftlich gedacht bedeutet das ganz nüchtern, dass diese Fläche nicht bebaut werden darf. Aber ich bin ja auch in einem Weingut, und das braucht Rebstöcke und keine Häuser. Tür auf, Tür zu, und ich stehe vor „Hoffmanns Weinberg“, jetzt „Hoffmanns Palais“ genannt. Es steht natürlich auch unter Denkmalschutz. Ich betrachte das Haus. Fenster stellen für mich die Augen eines Gebäudes dar. Sie geben Einblick in das Innere und sie beschützen. Hier sind sie verschraubt, das Ganze bietet einen trostlosen Anblick. Was ist der Grund dafür, dass dieses so schwer umkämpfte Gebäudeensemble nun schon so lange auf seine Sanierung warten muss? Ende 2011 zum Verkauf ausgeschrieben, wurde es sicher zu Recht als eines der wunderbarsten Anwesen Radebeuls beworben. Den für den Verkauf Verantwortlichen wurde daher von zahlreichen besorgten Bürgern ans Herz gelegt, bei der verantwortungsvollen Aufgabe hinsichtlich der Auswahl eines zukünftigen Investors ihre Wahl nicht allein profitorientiert zu entscheiden. Schließlich leitet jeder Investor, der auf alle Fälle Gewinn maximierend denkt, seine Kosten an die zukünftigen Nutzer weiter. Ist das berücksichtigt worden? Noch immer werden Käufer gesucht, die dort reichlich eine Million Euro in ihre neue Eigentumswohnung investieren möchten. Ich habe gelernt, dass für ein Gebäude ein längerer Leerstand die schlechteste Lösung ist.

Oberes Ende der Weinbergstraße, Gebäudeensemble des ehemaligen »Weinguts Hofmannsberg« Foto: S. Graedtke

Oberes Ende der Weinbergstraße, Gebäudeensemble des ehemaligen »Weinguts Hofmannsberg«
Foto: S. Graedtke

Das erinnert an das Schicksal der Weinbergstr. 38. Dessen Vorgängerbau ließ sich damals ohne den Status eines denkmalgeschützten Hauses viel leichter verkaufen. Man hob diesen auf, mit neuem Besitzer wurde das Haus abgerissen, und stattdessen steht nun ein neues Haus da, mit doppelter Wohnfläche, mit Parkplätzen und Koniferen. Auch ganz unvoreingenommenen Spaziergängern fällt es häufig als besonders unpassend auf.

Mir tut beim Vorbeigehen jedes Mal der direkte Nachbar in der „Villa Oswald Haenel“ leid, der sein wunderschönes Haus mit so viel Mühe unter Beachtung aller Denkmalschutzauflagen erhält. Seine „besonders zu würdigende restauratorische Leistung“ wurde mit dem Radebeuler Bauherrenpreis geehrt, aber das lässt nebenan das Schicksal der Nummer 38 eigentlich erst recht besonders kurios erscheinen. Welchen realen Schutz bietet eigentlich der „Denkmalschutz“?

Meine Gedanken schweifen weit zurück, in historische Zeiten, die ich gar nicht erlebt habe, deren „Hinterlassenschaften“ mich aber Jahrzehnte beschäftigt und geprägt haben, bei den nicht enden wollenden Sanierungsarbeiten im Meinholdschen Turmhaus. Schließlich spaziere ich auf einer der ältesten Straßen Radebeuls entlang, deren größter Schatz eine Vielzahl historischer Winzerhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert ist. Die Ausdehnung der alten Weingüter reichte von der heutigen Weinbergstraße, an der sich Wohnhaus, Pressenhaus, Keller und alles zur Weinbereitung Notwendige befand, mit seinen Weinbauflächen bis hinauf zur Hangkante. Der nur noch selten mögliche Blick zwischen den Häusern hindurch zu den Weinbergen mit ihren Weinbergsmauern lässt durch die zahlreichen Treppenbegrenzungen noch immer die historischen Strukturen erkennen. Dem Erhalt der Mauern und Strukturen galt schon die Aufmerksamkeit der Generationen vor uns. Auch heute noch dient das Engagement der Eigentümer mit Förderung durch den Freistaat Sachsen und die EU diesem Ziel.

Mehr als 200 Jahre überdauerten die Weinberghäuser ohne ein Gesetz zu ihrem Schutz. Sie wurden umgebaut, erweitert, verschönert, meist nach dem Geschmack der Zeit, aber sie wurden selten vernichtet und ihre Geschichte bleibt nachvollziehbar. Auch die ursprünglichen Grundstücksgrenzen blieben landschaftsgliedernd spürbar.

„Man reißt das Haus nicht ein, dass Väter uns erbaut. Doch richtet man’s sich ein, wie man’s am liebsten schaut.“

Gilt dieser alte Hausspruch noch? – Es ist da doch ein feiner Unterschied mit großen Folgen, welche Motivation für den Hauserwerb zugrunde liegt. Suche ich mein Glück im eigenen Heim, sind die Wünsche und Ansprüche ganz andere, als wenn der Kauf der Gewinnoptimierung dient und das Geschaffene nach dem Sanierungsabschluss in kleinen Teilen erneut verkauft wird. Den Denkmalschutz per Verfassung gibt es in Deutschland spätestens seit 1919, und er dient dem Zweck der Erhaltung und Bewahrung früherer Baukunst und Lebensweise. Steht ein Haus unter Schutz, bedeutet das meist einen finanziellen Mehraufwand bei dessen Sanierung. Man muss vielleicht aus diesem Grund auf das eine oder andere verzichten, der Charakter aber bleibt unverwechselbar erhalten. Ist das wichtig? Ich denke ja. Darüber sinnierend, habe ich inzwischen schon das „Weingut drei Herren“ mit seinen schönen Malereien im Obergeschoss und der wunderbar großen Tonnenwölbung in seinem Keller passiert, in dem wieder gutseigene Weine produziert werden.

Nach der Einmündung zum Eggersweg beginnt auch das mit großer Sorgfalt nach 1990 verlegte Straßenpflaster, welches die Schönheit und Bedeutsamkeit der Weinbergstraße aufs trefflichste würdigt. „Haus Lorenz“ mit seiner fröhlichen Malerei grüßt freundlich und lässt mich an Tilo Kempe denken, der alle an der Sanierung Beteiligten zu diesem gelungenen Ergebnis geführt hat. Die direkte Straßenbebauung ist in ihrem weiteren Verlauf jetzt immer wieder unterbrochen. Nur die historischen Weingüter liegen direkt an der Straße. Spätere Villenbauten sind zurückgesetzt, ein jeweils zu ihnen führender breiter Weg gibt einen gehörigen Abstand zur Straße.

Jetzt muss ich stehen bleiben, vor der Außenwand des unscheinbaren kleinen Pressenhauses vom „Retzschgut“, einem wie auch „Haus Lorenz“, mit dem Bauherrenpreis geehrten Weingut. Ich versuche den kürzlich gelesenen Artikel aus der Sächsischen Zeitung zu verstehen. An Stelle der Rückwand des Pressenhauses soll eine 3,50 m breite Einfahrt die Zufahrt zu einem neuen Einfamilienhaus gewährleisten, die Baugenehmigung sei schon erteilt, für den Bau eines vierstöckigen „Einfamilienhauses“ mit einer Brutto Grundfläche von 451 Quadratmetern und einer Höhe von 12,30 Meter? „Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse“, hat uns Exupèry hinterlassen. Es muss eine sehr große Familie sein, oder sind einfach nur Zahlen verwechselt worden? Gar nicht glauben kann ich, dass seitens des Denkmalamtes des Kreises Bausünden der Vergangenheit als Legitimation für neue Zuwiderhandlungen angeführt werden, wenn es im vorliegenden Fall heißt, die bereits gestörte Weinbaulandschaft werde durch das neue „Einfamilienhaus“ nicht erheblich beeinträchtigt, die Behörde habe die Rechte der Grundstückseigentümer gegen die Belange des Denkmalschutzes abgewogen. Welches Ziel und welchen Sinn hat die 2001 erfolgte Definition des Schutzgebietes „Historische Weinberglandschaft Radebeul“? Hat dessen Satzung noch Gültigkeit? Mit der hier vorgenommenen Argumentation werden der Baufreudigkeit potenzieller Investoren Tür und Tor geöffnet. Was nützt dem Rebstock im Garten dann sein Denkmalstatus?

Mir fallen dazu heftige Auseinandersetzungen aus der Nachwendezeit ein. Damals lud das Amt für ländliche Neuordnung in Kamenz alle Weinbergsbesitzer ein, um sie vom Vorteil einer Flurbereinigung zu überzeugen, nach dem Vorbild von Kaiserstuhl und Mosel. Dort denkt man heute sehr unterschiedlich und kritisch über Wohl und Wehe dieser Aktion. Der Kelch ist an uns vorübergegangen, aber es war Protest und Einsatz von Nöten.

„Haus Barth“, auch eines der historischen Weingüter auf dieser Straße ist saniert und als Weingut wieder erwacht. Es ist doch großartig, wie viele aktive Weingüter diese Straße wieder beleben. Sie alle sind mit viel Aufwand und noch mehr gutem Willen durch ihre Eigentümer saniert worden. Damit haben sie sich selbst, aber auch besonders einer der schönsten Straßen Radebeuls, einen großen Gefallen getan.

An den beiden dicht beieinander stehenden schmalen Weinbergtürchen, wovon das rechte mit einem schmalen Landstreifen zum Turmhaus gehört, denke ich wieder an den Neubau im Retzsch-Grundstück mit seiner überdimensionierten Zufahrt. Als ich nach der Wende die zwangsverpachtete Fläche hinter der Pforte zurückbekam, stellte sich für uns die Frage, wie man einen Weinberg maschinell bearbeiten kann, wenn der Zugang nur durch dieses Türchen gewährleistet ist. Ich sprach deshalb beim Denkmalamt in Radebeul vor, um eine Verbreiterung genehmigt zu erhalten, die maximal einen Schmalspurtraktor passieren ließe, natürlich nach dem Vorbild der vorhandenen Türöffnung. Die Antwort war eine ganz kurze, eindeutige und ganz grundsätzliche Absage, der ich mich wehmütig gefügt habe. Das sind eben die zu erbringenden Opfer, dachte ich. Außerdem habe ich nicht vergessen, dass uns bzw. unseren Garten letztlich das damalige Institut für Denkmalpflege Berlin vor dem in den 1970er Jahren beschlossenen Neubau einer Schule gemäß Typ Dresden bewahrte, samt Sportplatz im Weinberg. Wir haben unsere Weinbergfläche an unseren Nachbarn verpachtet und eine weitere, uns angebotene Fläche gleich dazu vermittelt, allein wegen der fehlenden Zufahrt. Vielleicht hätten wir einen Neubau beantragen sollen?

Ich bin am Ziel. Schon lange grüßt mich mit seinem bescheidenen warmen Licht in die Dämmerung hinein der Adventstern aus dem Turmfenster des „Meinholdschen Turmhauses“. Er beleuchtet auch die uralten Grundstücksmauern, die die Straße säumen, und schon so oft gemalt wurden.

„Denkmalpflege muss man sich leisten wollen, ums Können geht’s nicht“ sagte mir ein Bekannter.

Das neue Jahr ist noch jung. Dieser Straße wünsche ich für das neue Jahr, dass alle Bewohner und Verantwortlichen die Bewahrung des Schutzgebietes „Historische Weinberglandschaft Radebeul“ sich leisten wollen, zur Freude von uns Einheimischen und den Besuchern aus aller Welt…

Elisabeth Aust

„Sie hat mich nie geliebt!“

Guiseppe Verdis ergreifende Oper „Don Carlo“ feierte an den Landesbühnen Sachsen Premiere

Achtundzwanzig Jahre nach seinem Debüt mit der Oper „Oberto“ (1839) komponierte Guiseppe Verdi 1867 die Musik zu seiner nunmehr 16. Oper. Unter dem Titel „Don Carlo“ fand die damalige Uraufführung in Paris statt. Wann immer „Don Carlo“ in den darauffolgenden Jahrzehnten bis in unsere Gegenwart hinein eine Neuinszenierung erlebte, so fand sie an bedeutenden Opernhäusern und in großen Städten statt. So gesehen wäre die Dresdner Semperoper wohl der bestens geeignete Ort für eine Dresdner Neuinszenierung jenes „Don Carlo“ gewesen. Doch diese neue Annäherung an Verdis gehaltvolle Oper machte um das dominante Dresdner Opernhaus einen Bogen und begab sich stattdessen unter die Fittiche des Musiktheater-Ensembles der Landesbühnen Sachsen, die „Don Carlo“ in Radebeul auf die Bühne brachten. Für das gesamte Ensemble wie auch für das Regieteam wuchs sich dieser Abend zu einem wunderbaren, großartigen Fest aus. Schon lange hatte eine Inszenierung der Musiktheatersparte keinen solch überwältigenden Erfolg feiern können, wie er an diesem 16. Januar gelang. Mit Standing Ovations in üppiger Menge feierte das Radebeuler Publikum das Ensemble und die Macher gleichermaßen. Zweifellos waren diese Lorbeeren auch ordentlich verdient. Der erfahrende Regisseur Michael Heinicke bediente ausgesprochen schlüssig die aufregende Story um die Liebe zwischen Elisabeth von Valois (Stephanie Krone) und den spanischen Infanten Don Carlo (Christian Salvatore Malchow). Doch diese Liebe ist nicht von Dauer; da Don Carlos Vater Philipp II. selbst ein Auge auf Elisabeth geworfen hat. Sämtliche Vermittlungsversuche von Gönnern und Freunden Don Carlos schlagen fehl. Ja mehr noch; Prinzessin Eboli (Wiebke Damboldt) lädt Don Carlo zu einem Rendezvous. Er aber glaubt, die Einladung komme von Elisabeth die Valois, denn der Brief ist mit „E.“ unterzeichnet. Als die Eboli entdeckt, dass Carlos gar nicht in sie, sondern in die Königin verliebt ist, schwört sie Rache. So endet eine, aus Irrungen und Wirrungen entstandene Beziehungsgeschichte tragisch, obwohl eigentlich die Momente der Harmonie überwiegen. Don Carlos Stoßseufzer am Ende lautet „Sie hat mich nie geliebt!“ und die Situation wird damit zur Tragik pur.

»Don Carlo«, Szene mit Christian Salvatore Malchow und Stephanie Krone Foto: H. König

»Don Carlo«, Szene mit Christian Salvatore Malchow und Stephanie Krone
Foto: H. König

Neben den großartigen, sowohl gesanglichen als auch darstellerischen Leistungen der Solisten überzeugt ganz besonders auch der Chor. Das wird aber nicht nur von dessen stimmlicher Kraft gespeist, sondern lebt vor allem auch von der grandiosen Idee, den Chor der Landesbühnen Sachsen mit Mitgliedern des freien Opernchores „ChorusSo“ aufzufüllen. Die dadurch entstandene stimmliche und musikalische Kraft gehört im Ergebnis mit zu den eindrucksvollsten Momenten dieser Inszenierung.

Wolfgang Zimmermann

Nächste Aufführungen:

  • 25.3., um 20 Uhr an den LaBüSa
  • 22.4., um 19.30 Uhr am König Albert Theater in Bad Elster
  • 24.4., um 15 Uhr an den LaBüSa

Ein sehr schwerer Brief

Beschreibung eines Details am Haus Kynast

Es scheint mir, als würde ich mich auf „altes Eisen“ in Radebeul einschießen. In der Augustvorschau letzten Jahres hatte ich im Artikel „Gedankensplitter zur Kötzschenbrodaer Schiffsmühle“ eine gusseiserne Grabplatte von 1825 vorgestellt, heute soll es um einen gusseisernen Brief zum 75. Geburtstag von Ewald Hilger im Jahre 1934 gehen, der sich bis in unsere Tage erhalten hat und mindestens noch eine eiserne Idee habe ich für 2016 vorgesehen.

Das ehemalige Weingut Kynast in Zitzschewig ist wieder im Besitz der Familien Muth, die Nachfahren von Ewald Hilger sind. Erläuterungen zu den verschiedenen Gebäuden und zur Geschichte des Kynast hatte ich bereits in V+R 01/96 unter „Weingut Haus Kynast“ veröffentlicht. Darin wies ich schon an einer Stelle auf diese Eisenplatte von 1934 am Herrenhaus des Kynast hin. Die damalige Aussage, dass Ewald Hilger den Kynast 1927 als Altersruhesitz erwarb, muss ich jetzt revidieren, das geschah bereits 1921.

Haus Kynast Foto: D. Lohse

Haus Kynast
Foto: D. Lohse

Heute weiß kaum noch jemand in Radebeul, wer Ewald Hilger war – ich habe mich ein wenig schlau gemacht. Er stammt nicht von hier, er wurde am 13. Juni 1859 in Essen als Sohn von Ewald Hilger (gleicher Name!) geboren. Essen liegt bekanntlich im Ruhrgebiet und so verwundert es kaum, dass der Vater da Bergbau-, Stahl- und Brauereiunternehmer war. Da ging Ewald jun. zur Schule, danach folgten Studien des Montanwesens in Lausanne, Straßburg, Berlin und Mons. 1876 fragte Hilger von Essen aus im sächsischen Freiberg auch nach Prospekten und dem Lehrplan der Bergakademie an, hatte sich dann aber wohl anders entschieden. Nach einer Stelle als Bergreferendar und erfolgter Assessorenprüfung durfte Ewald Hilger den Titel eines Berginspektors führen. Ab 1892 folgte eine kurze Zeit als Herausgeber des Fachblattes „Der Bergmannsfreund“ in Saarbrücken, aber ein Streit mit der Gewerkschaft ließ ihn schon 1893 als Leiter der Berginspektion Grube Gerhard in Luisenthal und ab 1896 in Zabrze (Oberschlesien) wechseln. Durch seine nationale Gesinnung war er kein Freund der SPD, was ihm bald den Ruf als „Saar-Bismarck“ einbrachte. Fachliche Schwerpunkte für ihn waren auch Arbeits- und Gesundheitsschutz im Bergbau, was damals sicherlich recht fortschrittlich war. Ein verlorener Prozess gegen Karl Krämer (Bergarbeiter u. Gewerkschafter) zwang ihn 1904 / 05 zu einem erneuten Wechsel. Doch er stieg auf der Karriereleiter weiter nach oben und wurde Generaldirektor der Laurahütte in Oberschlesien. Die Leitung dieses Bergbau- und Hüttenunternehmens endete 1922 als das Gebiet durch neue Grenzziehung polnisch wurde. So ging er mit 63 Jahren schon in den Ruhestand. Aber er war von Kötzschenbroda aus noch länger in Gremien wie dem Reichswirtschaftsrat, verschiedenen Aufsichtsräten und im Senat der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft eingebunden und tätig.

Ob er in Kötzschenbroda anderweitig in Erscheinung trat, war bisher nicht nachweisbar. Hilger hatte auch eine militärische Laufbahn absolviert und war im 1. Weltkrieg Offizier. Interessant war für mich, dass er 1919 nach der Kapitulation Deutschlands der deutschen Delegation in Versailles angehörte.

Porträt von Ewald Hilger Foto: Bergarchiv Freiberg

Porträt von Ewald Hilger
Foto: Bergarchiv Freiberg

Aufgrund besonderer fachlicher Erfolge führte Hilger den Titel Geheimer Bergrat – ein Titel, der in Monarchien und Fürstentümern üblich war und er war Ehrendoktor der Universität Breslau sowie Ehrensenator der TH Charlottenburg und der Bergakademie Freiberg. Das Diplom als Senator der Bergakademie Freiberg wurde, wie ich mich im dortigen Archiv informieren durfte, unter dem18.01.1929 ausgestellt und am gleichen Tag per Post nach Kötzschenbroda geschickt.

Ewald Hilger war, ein Foto belegt es, ein stattlicher Mann mit guter Ausbildung und hohen Zielen, vielleicht auch mit „Ecken und Kanten“, eine angesehene Persönlichkeit der Wirtschaft im deutschen Kaiserreich. Er starb am 20. August 1934 in Zitzschewig, was damals nach Kötzschenbroda eingemeindet war und wurde mit offizieller Feier in Tolkewitz eingeäschert. Wo sich sein Grab befindet oder befand, konnte ich noch nicht herausfinden. Teile seiner Familie fanden ihre letzte Ruhe auf dem Johannesfriedhof Zitzschewig.

Doch was hat das alles mit einem eisernen Brief zu tun, werden sie fragen. Das kam so: ein Oberer des Wirtschaftsverbandes des Montanwesens hatte die originelle Idee, die Gratulation zu Hilgers 75. Geburtstag auf einer Eisenplatte (H=70cm, B=45cm) festzuhalten – vielleicht war Papier gerade knapp und Eisen gab’s im Ruhrpott genug? Eisen hatte ja aber auch zu seinem Berufsleben gehört!

»Gusseiserner Brief« Foto: D. Lohse

»Gusseiserner Brief«
Foto: D. Lohse

Oberhausen Rhld. den 13. Juni 1934

Herrn Geheimen Bergrat Dr. Ewald Hilger
Haus Kynast, Kötzschenbr.-Zitzschewig

Mein lieber Hilger!
Der knorrigen Eiche, die Sturm und Wetter trotzt, dem allzeit
aufrechten Manne, der keinen Kampf scheut, dem hervorragenden
Bergmann, der Alt und Jung in seinem Beruf Vorbild war und
ist, sendet zur Vollendung des 75. Lebensjahres
Gruß und Handschlag: AD MULTOS ANNOS!
Glückauf!

(Unterschrift unleserlich)

Über dem Schriftteil zeigt die Platte noch eine symbolisch gemeinte Zier, zum Thema passend einen Förderturm, ein Stollenmundloch und ein paar Bäume. Wir wissen nicht, wie die Platte Kötzschenbroda und den Adressaten erreicht hat, wohl kaum als Riesenpostkarte mit utopischer Frankierung (warum fällt mir dabei ein, dass die Post ab 2016 für den Normalbrief 70 Cent verlangen darf?) oder doch eher persönlich übergeben. Das schwere Teil kam jedenfalls im Juni 1934 nach Kötzschenbroda und Ewald Hilger starb im August des gleichen Jahres, so dass ich vermute, dass seine Familie dann die Anbringung der Tafel vorgenommen hat.
Für Auskünfte und Unterstützung bei meiner Recherche danke ich Herrn Klaus Muth, einem Urenkel von Ewald Hilger sowie Herrn Dr. Kaden vom Archiv der Bergakademie Freiberg.

Dietrich Lohse

Neue Sanierungsgebiete und Bauaktivitäten der Stadtverwaltung Radebeul

verein für denkmalpflege und neues bauen
Wer so durch Radebeul geht, hat den Eindruck, dass der durch die DDR hinterlassene Sanierungsstau an Gebäuden fast völlig abgearbeitet ist. Zumeist zeigen sich helle Fassaden und an vielen älteren Gebäuden erstrahlt wieder eine Vielfalt baukünstlerischer Details. Im Neubaubereich scheiden sich die Geister und es ist abzulesen, ob bzw. welcher Anspruch der Integration in das Stadtbild bestand oder ob gar vielleicht vorrangig monetäre Interessen im Vordergrund standen.

Als Erfolgsgeschichte sind die 2 Sanierungsgebiete (Altkötzschenbroda und Radebeul-Ost) ins Stadtbild eingegangen. Man kann es am Leben sehen, welches sich in diesen Bereichen entwickelt hat. Mit Freude und Stolz führt sicher jeder Radebeuler seine Gäste dorthin. Auch viele Nachbarn aus den angrenzenden Städten fühlen sich nicht nur zu den Festen dort hingezogen. Als Radebeuler Bürger kann man nur Danke an die Beteiligten der Verwaltung, der Investoren, der Bauschaffenden und der Bauherren sagen. Ihnen ist die Schaffung lebendiger, lebenswerter Bereiche gelungen.
Gleichzeitig ist aber auch zu bemerken, dass einstmals belebtere Stadt – Bereiche in ihrer Attraktivität nachlassen, weil Nachholbedarf deutlicher sichtbar wird. Oder es gibt Bereiche, die in sich noch ungeordnet und mit wenig Aufenthaltsqualität erscheinen.

Der Tagespresse sind hin und wieder Hinweise zu entnehmen, dass dies in der Stadtverwaltung natürlich nicht unbeachtet bleibt. Man ist am Nachdenken über Konzepte, wo Erfolge möglich wären, am Abwägen und Abstimmen mit Beteiligten. Der Laie kann sich am fertigen gebauten Ergebnis oft nicht vorstellen, welch erheblicher konzeptioneller und planerischer Aufwand im Vorfeld zu bewältigen war, um dies zu erreichen. Gerade in so komplexen Maßnahmen, wie Sanierungsgebieten, wo neben Nutzungskonzepten und Gestaltung der Gebäude für Belange der Verkehrswege, des öffentlichen Nahverkehrs, der Versorgungsmedien, Eigentumsverhältnisse, Parkraum, Naturschutz, Stadtgrün, Schallschutz, Inklusion, Belange des Handels, Lebensqualität im Stadtraum … die Ansprüche zu erfassen und abzuwägen sind. Und dann müssen auch in der Bauphase die Belange der dort weiter arbeitenden und lebenden Menschen beachtet werden. Ganz entscheidend ist auch, ob und in welcher Höhe Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten zur Verfügung stehen und was wann daraus gestaltet werden kann.

Zwei neue Sanierungsgebiete sind im Gespräch – zum einen die Erweiterung des Sanierungsgebietes in Radebeul Ost mit Einbeziehung der Kreuzung Pestalozzi-/Schildenstraße, des Karl-May-Museums und der Kreuzung Schildenstraße/ Meißner Straße. Jeder der diesen Bereich aufmerksam betrachtet, erkennt Möglichkeiten der Entwicklung.

Kreuzung Meißner-/Schildenstraße Foto: U. Hofmann

Kreuzung Meißner-/Schildenstraße
Foto: U. Hofmann


Blick in das Grundstück von der Schildenstraßen Foto: J. Bergner

Blick in das Grundstück von der Schildenstraßen
Foto: J. Bergner

Zum anderen soll ein neues Sanierungsgebiet in Radebeul-West im Bereich Bahnhofstraße entstehen. Dort ist deutlich die nachlassende Vitalität des Stadtraumes zu spüren. Auch wenn in letzter Zeit Aufmerksamkeit bringende Veranstaltungen diesem Bereich wieder mehr Leben und Beachtung bringen sollen, ist dies mittelfristig nicht ohne bauliche Veränderungen möglich. Man denke da nur an das Bahnhofsgebäude, das Parkhaus, die Post mit dem dazugehörigen Umfeld.

Was sehen Sie als Möglichkeiten, um diesen Stadtbereich nachhaltig zu entwickeln?

Bahnhof Radebeul West Foto: M. Mitzschke

Bahnhof Radebeul West
Foto: M. Mitzschke

Der Verein für Denkmalpflege und neues Bauen möchte für den Verein und die interessierte Öffentlichkeit eine Gelegenheit geben, um dazu Informationen aus erster Hand aus der Stadtverwaltung Radebeuls zu erhalten. Wir freuen uns, dass der 1. Bürgermeister der Stadt Radebeul Herrn Dr. Müller zu einer diesbezüglichen Veranstaltung zugesagt hat.

Nach seiner Vorstellung des Arbeitsstandes der Verwaltung zu den neuen Sanierungsgebieten wird Gelegenheit sein, sich mit Dr. Müller und untereinander dazu auszutauschen. Seien Sie dazu herzlich in der Stadtbibliothek Radebeul-Ost im Kulturbahnhof willkommen.

Im Namen des Vereins
Michael Mitzschke
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Veranstaltung des Vereins für Denkmalpflege und neues Bauen am Freitag 19.02., 19.30 Uhr im Kulturbahnhof Radebeul Ost (Vortragsraum der Stadtbibliothek)

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